V, Textsammlungen 18, Die kleine Komödie, Seite 3

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18. Die Kleine Konoedie
stand, als Schnitzler fünfundvierzig war. Sein Hang zur
Feuilleton.
Parabel zeigt sich, seine Neigung, still lächelnd mit den
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Nichtigkeiten, den hoch überschätzten Wichtigkeiten des
Ruhmes, des Erfolges zu spielen.
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Erinnerung an Schnitzler.
Ein junger Arzt, ganz eingefangen in das Studium der
Von Felix Salten.
Medizin, in den Spitalsdienst, nachher in die Pflichten eines
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Assistenten, erzählt Schnitzler damals gesprächsweise viel
Die Gestalt Arthur Schnitzlers, in diesem Buch hat sie
sönnen
von den Schrecknissen der Seziersäle, von dem nieder¬
wieder leibhaftige Gegenwart. Ohnehin bleibt es schwer zu
schmetternden Eindruck, den er immer wieder an den Betten
tragen, wie plötzlich er dem Leben entrissen wurde. Da bietet
Sterbender empfing. Er spricht davon, um sein gequältes
das
„Die kleine Komödie", von S. Fischer herausgebracht, zwar
Herz zu erleichtern. Das wird jedesmal ergreifend deutlich.
t An¬
keinen Trost, aber den stets erwünschten Anlaß, mit dem
Die Medizin als Wissenschaft lockt ihn, bezaubert ihn sogar
Dichter wieder einmal zusammen etliche gute Stunden zu
Auge
gelegentlich. Doch als Praxis stößt sie ihn ab. Durch die
verbringen. Lebendige Stunden, würde Schnitzler sagen. Denn
ärztliche Praxis liegt der Menschheit ganzer Jammer vor
unter dem Titel „Die kleine Komödie" sind Novellen aus
ihm ausgebreitet. Er sieht furchtbare Leiden, Verzweiflung,
der frühen Jugend Schnitzlers mit Novellen aus der Zeit
letzte Angst, er kennt die Grenzen, an denen Hilfe endigt,
seiner Meisterschaft vereinigt. Anfang und Ende eines
kennt die Glorie großer Aerzte, die Kläglichkeit der Stümper,
Ver¬
Daseins von ernster Arbeit an sich selbst, Anfang und Ende
die Machenschaften unbedenklicher Streber. Und er ist in
eines Daseins, das ganz erfüllt, das hell durchleuchtet war
seinem innersten Wesen ein Poet, er trägt ein heißes Ver¬
von edelstem, reinstem Menschentum. Und von erschütternder
azej.
langen nach Schönheit, nach Glanz und Freude, an denen
Tragik.
dieses Leben, er weiß, er fühlt das, genau so reich ist wie an
in Unterstöger.
Erinnerungen werden wach beim Lesen der ersten
Qual. Sein Trieb, Erkenntnisse zu gewinnen, fesselt ihn an
Novellen. Mit dreiundzwanzig Jahren schrieb er die kurze
die Wissenschaft, tiefes Erbarmen zieht ihn an die Kranken¬
zej hat gestern
Geschichte „Welch eine Melodie". Schnitzlers beständige
betten, dazu schüttelt ihn der Widerwille gegen auf¬
sgehilfin Unter¬
Zweifel sind darin schon sehr rege, sein beständiges Suchen
gezwungene Pflichten, reißt ihn leidenschaftliche Sehnsucht,
nach dem Geheimnis und nach der Ironie dunkler Ver¬
Leiche zerstückelt
Phantasie und Einfallsreichtum mit fort zu seiner einzig
knüpfungen. Die Essenzen, aus denen seine dichterische Sub¬
wahren Erdensendung.
ädchen während
stanz sich herstellt, sind da schon so klar vorhanden wie
Nur ganz wenige Freunde hat er unter den Aerzten.
ben.
später. Das beweist die „Geschichte eines Genies“, die ent¬
Wenn Altersgenossen, Studienkollegen von ihm reden,
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