VI, Allgemeine Besprechungen 1, 1-14, Lamprecht Deutsche Geschichte Ergänzungsband, Seite 37

— —
box 36/1
Of
1. Panphiets brints
335
Dichtung.
der Zukunft, auf die eine
wenigstens läßt sich das auf Grund seines ersten Stückes, des
Entwicklung bereits von
Einakters „Zu Hause“ (1893), sagen. „Die Mütter“ (1895)
her hinweist. Sollen auf
zeigten dann freilich ein Nachlassen der impressionistischen Kraft,
jenheiten der Menschheit,
mindestens in der Belehung der Nebenfiguren. Was aber bei
iten und intimen Kreise
Hirschfeld bestehen blieb und sich späterhin noch erweitert hat,
der Schritt zu dem
das ist das Haftenbleiben am Skizzenhaften, an der Wieder¬
besonderen auch zum
gabe eines bloßen, oft recht kleinen und unbedeutenden Stückes
n werden.
Leben, — es ist, als lese man eine ins Dramatische erhobene
impressionistischen
Skizze oder auch eine Skizzensammlung der Kunsterzählung:
vornehmlichste
das Problem der Kombination impressionistischer Kleinmalerei
ze Reihe
ge
und dramatischer Schürzung, die schwierigste freilich aller Auf¬
nicht
gaben für den naturalistisch=impressionistischen Dramatiker, ist
Um¬
nicht gelöst, vielfach nicht einmal recht ergriffen.
ben
Erwähnen wir im übrigen nur kurz noch Karl Hauptmann
hoben,
(geb. 1858), den nicht unbedeutenden Bruder Gerharts, und
von Österreichern Arthur Schnitzler mit seinen dramatischen
der
Jugendarbeiten, sowie Philipp Langmann (geb. 1862), und be¬
zu
merken wir endlich noch, daß der naturalistische Impressionis¬
iegt
mus auch schon früh in die Komödie und das satirische Schau¬
llem
spiel gedrungen war, wie er denn von einem innerlichen Zuge
von
zum Tragikomischen naturgemäß beherrscht wird: Ernst
von Wolzogens „Lumpengesindel“ und Otto Erich Hartlebens
„Angéle“ wären hier schon aus dem Anfang der neunziger
r
Jahre zu nennen.
Im übrigen erwies sich die ganze Richtung in ihrer Reinheit
ind
nicht eben sehr fruchtbar, wie denn auch Gerhart Hauptmann
der
selbst schon um die Mitte der neunziger Jahre über sie hinaus¬
en.
gewachsen war. Sie verrohte vielmehr in der zweiten Hälfte
eines
dieses Jahrzehntes, entweder in der Richtung, daß das Außerste
etzen
an bloßem, wo möglich rein physiologischem Impressionismus,
isten
wenn auch mit Ernst und ehrlichem Bestreben, geboten wurde,
ffen:
oder so, daß bei entschiedener Begabung für das Dramatische
ama.
zwar der Impressionismus besser der allgemeinen dramatischen
nik als
Idee angepaßt, zugleich aber auch alle Anmut verloren und
der
derbe Schlager beliebt wurden.
1


000
S


e e

A
PR
0