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Panphletsoffarints
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braver Leute in einem
„Der Ruf des Lebens von Artur Schnitzler, dessen
ing. Peratoner hilft seinem
Schönheiten wir vor Jahresfrist an dieser Stelle gewürdigt haben,
hnitzerei; dieser hat sich
erlebt in einer Umarbeitung auf mehreren deutschen Theatern
und liegt krank darnieder.
große Erfolge. Die Kunst Artur Schnitzlers, Menschen wie
für den im Ausgeding
Marionetten an unsichtbaren Drähten vorübergleiten, durcheinander¬
braucht die Sennleitnerin.
wirbeln und schließlich nach großen ewigen Gesetzen zugeunde
bekommen, ein Gulden
gehen zu lassen, liefert in diesem Drama wohl ihr Meisterstück.
Der Alte erkennt den
Man vergißt bei Jer Lektüre oder bei der Aufführung des Stückes
lich der Sonnleitnerin an
ganz, daß die großen ewigen Gesetze, nach welchen Schnitzlers
t Sonnleitner die Kala¬
Menschen ihre Kreise vollenden müssen, nicht die allgemeinen Gesetze
er Hand, segnet das Paar,
des Lebens und der dramatischen Kunst früherer Tage, sondern indivi¬
hab'n“, und stirbt an
duell korrigierte Schnitzler’sche Gesetze sind. Das ist der große
die Brücke“ von Karl
Dichter, welcher an die Stelle des nun einmal gegebenen Makrokosmus
im Burgtheater gegeben
seine Schöpfung, seinen Mikrokosmus setzt und uns, ob wir nun
e. In diesem Werke hat
wollen oder nicht, zum Miterleben und zum Glauben zwingt.
n Verhältnissen und aus
Die „Liebelei“ hat in einer glänzenden Aufführung des Deutschen
gefunden, Wir hören von
Volkstheaters außerordentlich gewirkt. Das Drama gehört bereits
et den Chorus.
der Literatur an, ist aber weder klassisch noch veraltet. Das muß
Welt still! Soger die Maar'
im Gegensatze zur „Kabale und Liebe“ (auf diese Tragödie geht ja
Großstadt!“ (Die Leute ver¬
das Wiener Stück zurück, gesagt werden, zum Trauerspiel des
nst machen?“ Das Städtchen
Klassikers, welches bereits bedenkliche Runzeln aufweist. Die
ehren ist der Schauspieler
„Liebelei“ wurde auch ins Englische übersetzt, doch hören wir,
Schlossers hat sich in ihn
daß den englischen Theaterdirektoren der Mut gebricht, das Stück
er jungen Sehnsucht ist halt
sie streiten „Tag und Nacht
aufzuführen. Neben der „Liebelei“ hat die einaktige Komödie „Kom¬
sterin, Arbeitstier, Küchen¬
tesse Mizzi oder Der Familientag“ im Deutschen Volkstheater gewirkt,
Wenn i meine Sessel klopf’,
ein Intermezzo, eine Kleinigkeit, welche Schnitzier von Zeit
Schauen Sie, ob noch a Staub
zu Zeit zum Besten gibt, wie seine bedeutendste Schöpfung auf
in der Niklauserkirche hat
rbeschläg' an der Kirchentür
diesem Gebiete „Der grüne Kakadu“ oder seine Marionettenspiele.
an! Aber das da jed'n
Der Dichter hat es diesmal auf die Moral der Aristokraten abge¬
vormachen hundertmal
schen und damit das große Lob der Bürgerlichen geerntet. Artur
re hineinlügen, das is eine
Schnitzler weiß aber gar wohl, daß die Moral der Aristokraten
ifen! Der Hammer hat kein'
en. „Einmal war sie krank“,
und die Moral der Bürgerlichen eine Moral ist — daß er uns
ihrem Bett; da fängt dir
über diese Wahrheit hinwegtäuscht, ist sehr erheiternd.
ie hat oft aus meinen
ich gelernt habe —, längt
Der Führer der österreichischen Lyriker Hugo Salus hat
darin
es ist nur 8o
mit dem dramatischen Erstlingswerk „Römische Komödie“ im
ihr!
Siehst du, ich bin
Breslauer Schauspielhause einen hübschen Erfolg errungen.
ringt! Es muß
hnstie
Das Stück zeigt einen zierlichen Aufbau und liebenswürdig-graziösen
5
arauf warte ich!
er Tochter
Humer. Ebenso erzielte die Tragikomödie „Die Halben“ des Berliner
erlluchte
Arztes Ludwig Zippert im Hamburger Thaliatheater einen Erfolg.
ch liege m
Tschechows Schauspiel „Die Möwe“ hat gut ge¬
fallen (Première im Deutschen Volkstheater am 16. Juni). Der
hiedenen
russische Arzt zeigt uns einen literarischen Gecken neben einer
Iralismus
alternden Schauspielerin; der Sohn der letzteren, ein echter
Dichter, liebt ein Mädchen, das jenem Gecken nachläuft und sich
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Panphletsoffarints
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braver Leute in einem
„Der Ruf des Lebens von Artur Schnitzler, dessen
ing. Peratoner hilft seinem
Schönheiten wir vor Jahresfrist an dieser Stelle gewürdigt haben,
hnitzerei; dieser hat sich
erlebt in einer Umarbeitung auf mehreren deutschen Theatern
und liegt krank darnieder.
große Erfolge. Die Kunst Artur Schnitzlers, Menschen wie
für den im Ausgeding
Marionetten an unsichtbaren Drähten vorübergleiten, durcheinander¬
braucht die Sennleitnerin.
wirbeln und schließlich nach großen ewigen Gesetzen zugeunde
bekommen, ein Gulden
gehen zu lassen, liefert in diesem Drama wohl ihr Meisterstück.
Der Alte erkennt den
Man vergißt bei Jer Lektüre oder bei der Aufführung des Stückes
lich der Sonnleitnerin an
ganz, daß die großen ewigen Gesetze, nach welchen Schnitzlers
t Sonnleitner die Kala¬
Menschen ihre Kreise vollenden müssen, nicht die allgemeinen Gesetze
er Hand, segnet das Paar,
des Lebens und der dramatischen Kunst früherer Tage, sondern indivi¬
hab'n“, und stirbt an
duell korrigierte Schnitzler’sche Gesetze sind. Das ist der große
die Brücke“ von Karl
Dichter, welcher an die Stelle des nun einmal gegebenen Makrokosmus
im Burgtheater gegeben
seine Schöpfung, seinen Mikrokosmus setzt und uns, ob wir nun
e. In diesem Werke hat
wollen oder nicht, zum Miterleben und zum Glauben zwingt.
n Verhältnissen und aus
Die „Liebelei“ hat in einer glänzenden Aufführung des Deutschen
gefunden, Wir hören von
Volkstheaters außerordentlich gewirkt. Das Drama gehört bereits
et den Chorus.
der Literatur an, ist aber weder klassisch noch veraltet. Das muß
Welt still! Soger die Maar'
im Gegensatze zur „Kabale und Liebe“ (auf diese Tragödie geht ja
Großstadt!“ (Die Leute ver¬
das Wiener Stück zurück, gesagt werden, zum Trauerspiel des
nst machen?“ Das Städtchen
Klassikers, welches bereits bedenkliche Runzeln aufweist. Die
ehren ist der Schauspieler
„Liebelei“ wurde auch ins Englische übersetzt, doch hören wir,
Schlossers hat sich in ihn
daß den englischen Theaterdirektoren der Mut gebricht, das Stück
er jungen Sehnsucht ist halt
sie streiten „Tag und Nacht
aufzuführen. Neben der „Liebelei“ hat die einaktige Komödie „Kom¬
sterin, Arbeitstier, Küchen¬
tesse Mizzi oder Der Familientag“ im Deutschen Volkstheater gewirkt,
Wenn i meine Sessel klopf’,
ein Intermezzo, eine Kleinigkeit, welche Schnitzier von Zeit
Schauen Sie, ob noch a Staub
zu Zeit zum Besten gibt, wie seine bedeutendste Schöpfung auf
in der Niklauserkirche hat
rbeschläg' an der Kirchentür
diesem Gebiete „Der grüne Kakadu“ oder seine Marionettenspiele.
an! Aber das da jed'n
Der Dichter hat es diesmal auf die Moral der Aristokraten abge¬
vormachen hundertmal
schen und damit das große Lob der Bürgerlichen geerntet. Artur
re hineinlügen, das is eine
Schnitzler weiß aber gar wohl, daß die Moral der Aristokraten
ifen! Der Hammer hat kein'
en. „Einmal war sie krank“,
und die Moral der Bürgerlichen eine Moral ist — daß er uns
ihrem Bett; da fängt dir
über diese Wahrheit hinwegtäuscht, ist sehr erheiternd.
ie hat oft aus meinen
ich gelernt habe —, längt
Der Führer der österreichischen Lyriker Hugo Salus hat
darin
es ist nur 8o
mit dem dramatischen Erstlingswerk „Römische Komödie“ im
ihr!
Siehst du, ich bin
Breslauer Schauspielhause einen hübschen Erfolg errungen.
ringt! Es muß
hnstie
Das Stück zeigt einen zierlichen Aufbau und liebenswürdig-graziösen
5
arauf warte ich!
er Tochter
Humer. Ebenso erzielte die Tragikomödie „Die Halben“ des Berliner
erlluchte
Arztes Ludwig Zippert im Hamburger Thaliatheater einen Erfolg.
ch liege m
Tschechows Schauspiel „Die Möwe“ hat gut ge¬
fallen (Première im Deutschen Volkstheater am 16. Juni). Der
hiedenen
russische Arzt zeigt uns einen literarischen Gecken neben einer
Iralismus
alternden Schauspielerin; der Sohn der letzteren, ein echter
Dichter, liebt ein Mädchen, das jenem Gecken nachläuft und sich
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