VI, Allgemeine Besprechungen 1, Broschüren Sonderdrucke 1904 1910, Seite 6



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Panphletsofforints
Deutlichkeit. Die „Griselda“ von Hauptmann (Première
iese ewig neu bleibende
im Wiener Burgtheater, 6. März) bringt einen mittelalterlichen
echows Leute gehen
Geburtshelfer, In dem Lustspiel „Die Tür ins Freie“ von Blumen¬
einander ausweichen
thal wimmelt auch ein Medikus in der Kleinstadt herum.
s Schöpfungen auf¬
Stucken experimentiert in der Ehetragödie „Myrrha“ mit der
n, miteinander ringen.
Geisteskrankheit einer Ehefrau: diese kehrt scheinbar genesen aus
dervoll lebendig, die alte
der Heilanstalt zurück und findet den Gatten in den Armen einer
terarische Geck und der
Anderen; nach dem alten dramatischen Rezept wird sie abermals
olischen Schleier, hinter
wahnsinnig. Paul Wilhelms „Erlösung“, welche nach Schnitz¬
Gegenwart. Der mehr
lers Marionetten gearbeitet ist, führt auch den Stadtarzt Dr.
ge Conan Doyle hat
Psychikus auf die Szene. „Die Turbine“ ist ein interessantes
men des Schicksals“ im
Drama von Müller-Eberhart. Die Schwiegermutter verleitet
führt. Der englische Offi¬
ihre Tochter, den Gatten in eine Irrenanstalt zu schicken. Der Arzt
und hört, daß er nur
liebt die Dame und gibt seine Hand dazu. Derselbe Arzt hat
greise verliebt er sich in
Gewissensbisse und die Frau will ihren Mann zurückholen. Dieser
a's edler Theatermensch
ist aber infolge der erli tenen Unbill tatsächlich geisteskrank
erwischen überfallen, der
geworden. Eine französische Truppe spielte das Drama „L’Instinet“
uf den Kopf; der Schlag
von Kistemaeker in Wien. Der Konflikt zwischen ärztlicher
ehr, daß er bald gesund
Pflicht und beleidigter Gattenehre wird hier dramatisch vorgeführt:
on gibt freilich zu denken.
die Frau des großen Chirurgen liebt einen lungenkranken Burschen.
Arzten und Krankheiten
Der Chirurg überrascht das Pärchen und der Bursche bekommt
Bühne laufen. Richard
einen Blutsturz. Die ungetreue Gattin bringt ihren Mann dazu, den
is der Tiefe“ (Wien,
fast Sterbenden zu retten; das gibt die große Szene. „Das Duell“
f die Szene, welcher die
von Lavedan (Première im Wiener Bürgertheater, 27. Fe¬
Leben trachtet; das gibt
bruar) hat starke Wirkungen. Zwei Brüder, ein Priester und ein
en“ von Adolf Vogeler
Arzt, kämpfen um ein Weib: der erste will das Seelenheil des
gehen mehr auf blutige
Beichtkindes retten, der zweite die Macht der Kirche niederringen;
t mit einem Furunkel an
das Weib schwankt zwischen irdischer und himmlischer Liebe.
m Gatten seiner Jugend¬
Leider verdirbt Lavedan selbst das Spiel, indem er in der
der Chirurg heiratet die
zweiten Hälfte des Stückes den Priester ebenfalls als Liebhaber
ed Fekete lehrt uns
einführt. Eine Berliner Truppe gab am 28. Juni 1909 im Deut¬
et, die Erzieherin seiner
schen Volkstheater den bereits bekannten „Liebhaber“ von Shaw.
seine Tochter den jungen
Dieser stellt einen Arzt auf die Bretter, der eine nicht existierende
r Erzieherin übernommen
Leberkrankheit konstruiert hat. Die gewollte Verspottung Ibsens
(vgl. Schnitzlers
endigt mit einem Siege des nordischen Klassikers. In „La Ballonnée“
eyrink den Dr. Kasse¬
von Madame Jacques Terni (Paris, Théatre des Arts) wird die
de quält und die Frucht
Schwatzhaftigkeit des Weibes auf allen Feldern, auch in der
schen Experimenten mi߬
Medizin, persifliert. Bois hat es versucht, in „La Furie“ den
ste Zeit“ von Auern¬
rasenden Herakles unserem Verständnisse näher zu bringen.
tspiel „Bad Elster“ von
André Sardou. der Sohn des berühmten Victorien,
ht ungewöhnlichen Fall
hat in den Pariser „Escholiers“ das Stück „L’Etau“, aufgeführt,
ukuk wünscht, um sich
welches ein lebhaftes medizinisches Interesse beansprucht. Madame
können. Dem Manne
Davrède hat aus ihrer ersten Ehe mit einem geisteskranken Manne
von Rittner (Première
den Sohn Jean, der von der Furcht gepeinigt wird, den Wahn¬
glossiert ein Gynäkolog
sinn seines Vaters erben zu müssen. Um den Sohn von seinen
in mephistophelischer