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Panphlets Offorints
Early Works of Arthur Schnitzler
179
Ihr laßt es drängen, lärmen.
Es scheint euch ganz verwunderlich,
Wie da die tollen Jungen sich
Erbittern und sich härmen.
Gemach in eurer Klause!
Wen's nicht zu schwer getroffen hat,
Wird bald der dummen Mühe satt
Und schleicht wie ihr nach Hause!
Ergebung heißt die Tugend!
Baid schaun auch die wie ihr in Ruh'
Dem ewigen Kampf der Straße zu
Und seufzen: Kranke Jugend!“
As a sign of returning health from his neurotic ailment we
may look upon the“ Tagebuchblatt.'' To free himself from
his melancholy brooding the poet deserts his study to commune
with nature and mingle with the common people:
Geliebter Pöbel, der vorbeispaziert,
Ahnst du, wie wohl mir wird in deinem Kreise?
Wie sich in deines Denkens stille Weise
Gemächlich nun auch mein Verstand verliert?
Die mich von meiner Einsamkeit befrein,
Die Hände möcht' ich dankbar ihnen drücken,
Und wandeln in wohltätigem Entzücken
Inmitten dieser braven Bürger Reih'n.
Es wallt ein mild Begehren auf in mir,
Auch dieses Glück als ganzes zu genießen,
In eins mit der Alltäglichkeit zu fließen,
Für alle Zeit zu sein wie diese hier!
So völlig wünschelos schreit’ ich dahin,
So herrlich dumm!—wie böser Traum der Kranken
Erscheint mir alle Sehnsucht nach Gedanken
Und meine Schwermut fühl' ich sanft entfliehn.“
Here the poet has the same experience of acquiring new vigor
and hopefulness in the presence of nature and through contact
with che people that Faust has in the scene“ Vor dem Tor.?4
4 There are also close parallels between the character of Christine and her
modest home in Liebelei and Gretchen, as well as between Francesco, brother of
Beatrice, in Der Schleier der Beatrice and Valentin.
Panphlets Offorints
Early Works of Arthur Schnitzler
179
Ihr laßt es drängen, lärmen.
Es scheint euch ganz verwunderlich,
Wie da die tollen Jungen sich
Erbittern und sich härmen.
Gemach in eurer Klause!
Wen's nicht zu schwer getroffen hat,
Wird bald der dummen Mühe satt
Und schleicht wie ihr nach Hause!
Ergebung heißt die Tugend!
Baid schaun auch die wie ihr in Ruh'
Dem ewigen Kampf der Straße zu
Und seufzen: Kranke Jugend!“
As a sign of returning health from his neurotic ailment we
may look upon the“ Tagebuchblatt.'' To free himself from
his melancholy brooding the poet deserts his study to commune
with nature and mingle with the common people:
Geliebter Pöbel, der vorbeispaziert,
Ahnst du, wie wohl mir wird in deinem Kreise?
Wie sich in deines Denkens stille Weise
Gemächlich nun auch mein Verstand verliert?
Die mich von meiner Einsamkeit befrein,
Die Hände möcht' ich dankbar ihnen drücken,
Und wandeln in wohltätigem Entzücken
Inmitten dieser braven Bürger Reih'n.
Es wallt ein mild Begehren auf in mir,
Auch dieses Glück als ganzes zu genießen,
In eins mit der Alltäglichkeit zu fließen,
Für alle Zeit zu sein wie diese hier!
So völlig wünschelos schreit’ ich dahin,
So herrlich dumm!—wie böser Traum der Kranken
Erscheint mir alle Sehnsucht nach Gedanken
Und meine Schwermut fühl' ich sanft entfliehn.“
Here the poet has the same experience of acquiring new vigor
and hopefulness in the presence of nature and through contact
with che people that Faust has in the scene“ Vor dem Tor.?4
4 There are also close parallels between the character of Christine and her
modest home in Liebelei and Gretchen, as well as between Francesco, brother of
Beatrice, in Der Schleier der Beatrice and Valentin.