box 38/3
2. Cuttings
In Japan, wo die Wachtposten eine Probe zu den „Räubern“
diese Pseudo-Frauen nicht exislieren. Es gab Damendarsteller,
auseinandersprengten, weil sie glaubten, die Deutschen seien in
die über sechzig verschiedene Kostüme verfügten. Sie bekamen
eine Rauferei geraten
„Bombengagen“, und es fehlte nicht an Konkurrenzneid. Als
Auch in den neutralen Ländern, in der Schweiz, in Holland
Star der Stare wird Emmerich Laschitz gerühmt. Er spielte
und Dänemark übten die deutschen Internierten ihre kleinen und
Naive, Salondamen, Heroinen, Soubretten, komische Alte. Als
grossen Künste. In der Tat, es war ein grosses Welttheafer!
Salome exekutierte er den Schleiertanz.
Und sie sind heimgekehrt, und wenn sie am Pflug oder an der
Wo spielte er? In Sibirien. Und wo wurde sonst gespielt?
Maschine steben, werden sie wie an einen Traum zurückdenken
In Frankreich, wo man sich zu den Kunstbemühungen der deut¬
an die Stunden, da Gaukelei Medizin gewesen ist für ihre wunden
schen Gefangenen zuerst sehr unfreundlich stellte. In England
Herzen. Aber wie viele, wie viele sind fortgeblieben, ver¬
und Amerika, wo man ihinen entgegenkam. In Australien. In
schollen, begraben, vergessen!
Kanada. In Brasilien. In Turkistan. In Astrachan, In Indien.
Die Reisokat
Drei Beamte des Auswärtigen
Vor der 1. Grossen Strafkammer des Landgerichts I unter
Vorsitz von Landgerichtsdirektor Krüger begann gestern die Ver¬
handlung wegen der Durchstechereien bei der Delegationskasse
des Auswärligen Amtes und bei dem Mitteleuropäischen Reisebüro
Unter den Linden, die seinerzeft berechtigtes Autsehen erregt
haben. Angeklagt sind Ministerialamtmann Hugo Engel, Regie¬
rungsobersekretär Georg Sommer, dessen Ehefrau Maria Sommer,
Regierungsoberinspektor Karl Zellmer und der Filialleiter bei
dem Mitteleuropäischen Reisebüro, Ernst Fritzsche.
Die Anklage lautet gegen Engel und Sommer auf fortgesetzte
Amtsunterschlagung und Betrug, gegen Fritzsche auf Beibilfe zur
Amtsunterschlagung, gegen die Ehefrau Sommer auf Hehlerei und
Begünstigung. Engel und Zellmer werden, weiter der Bestechung
im Amte und Engel. Zellmer und Fritzsche der schweren Ur¬
kundenfälschung beschuldigt. Der Ministerialamimann Engel
leitete das Reisebüro beim Auswärligen Amt. Dieses hatte die
Besorgung von Fahr-, Bett- und Platzkarten für die Reisen von
Delegationen zu beschaffen. Darunter fielen auch die Reisen von
diplomatischen Missionen und Reisekurieren, die Dienstreisen von
Beamten und von fremden diplomatischen und konsularischen
Missionen.
Engel persönlich bearbeitete die Reisen des Reichs¬
ministers des Auswärtigen und der Delegationen.
Für diese Delegationsreisen erhielt er aus der Delegationskasse
des A. A. Vorschüsse ausgezahlt, daneben hatte er aber auch
Fahrkarten für private Reisen von Beamten zu besorgen. Das
Verkehrsbüro des A. A. beschaffte die benötigten Fahrkarten
durch die Vermitllung des Mitteleuropüischen Reisebüros Unter
den Linden, welches der Leitung des Angeklagten Fritzsche un¬
terstand. Engel und Sommer wird zur Last gelegt, dass sie min¬
destens seit Anfang 1926 bis in die neueste Zeit Beträge, die für
die Beschaffung von Fahrkarten usw. oder auf Grund von Rekla¬
mationen für nichtbenutzte Fahrkarten an sie ausgezahlt worden
sind, in Höhe von 60000 Mark sich angeeignet und für private
Zwecke verbraucht haben. Engel liess sich die Beträge bei der
Vier. Zuchthäusler ausgebrochen, Aus dem Zuchthaus Ebrach
sind, wie man aus Bamberg berichtel, am Montag früh vier
2. Cuttings
In Japan, wo die Wachtposten eine Probe zu den „Räubern“
diese Pseudo-Frauen nicht exislieren. Es gab Damendarsteller,
auseinandersprengten, weil sie glaubten, die Deutschen seien in
die über sechzig verschiedene Kostüme verfügten. Sie bekamen
eine Rauferei geraten
„Bombengagen“, und es fehlte nicht an Konkurrenzneid. Als
Auch in den neutralen Ländern, in der Schweiz, in Holland
Star der Stare wird Emmerich Laschitz gerühmt. Er spielte
und Dänemark übten die deutschen Internierten ihre kleinen und
Naive, Salondamen, Heroinen, Soubretten, komische Alte. Als
grossen Künste. In der Tat, es war ein grosses Welttheafer!
Salome exekutierte er den Schleiertanz.
Und sie sind heimgekehrt, und wenn sie am Pflug oder an der
Wo spielte er? In Sibirien. Und wo wurde sonst gespielt?
Maschine steben, werden sie wie an einen Traum zurückdenken
In Frankreich, wo man sich zu den Kunstbemühungen der deut¬
an die Stunden, da Gaukelei Medizin gewesen ist für ihre wunden
schen Gefangenen zuerst sehr unfreundlich stellte. In England
Herzen. Aber wie viele, wie viele sind fortgeblieben, ver¬
und Amerika, wo man ihinen entgegenkam. In Australien. In
schollen, begraben, vergessen!
Kanada. In Brasilien. In Turkistan. In Astrachan, In Indien.
Die Reisokat
Drei Beamte des Auswärtigen
Vor der 1. Grossen Strafkammer des Landgerichts I unter
Vorsitz von Landgerichtsdirektor Krüger begann gestern die Ver¬
handlung wegen der Durchstechereien bei der Delegationskasse
des Auswärligen Amtes und bei dem Mitteleuropäischen Reisebüro
Unter den Linden, die seinerzeft berechtigtes Autsehen erregt
haben. Angeklagt sind Ministerialamtmann Hugo Engel, Regie¬
rungsobersekretär Georg Sommer, dessen Ehefrau Maria Sommer,
Regierungsoberinspektor Karl Zellmer und der Filialleiter bei
dem Mitteleuropäischen Reisebüro, Ernst Fritzsche.
Die Anklage lautet gegen Engel und Sommer auf fortgesetzte
Amtsunterschlagung und Betrug, gegen Fritzsche auf Beibilfe zur
Amtsunterschlagung, gegen die Ehefrau Sommer auf Hehlerei und
Begünstigung. Engel und Zellmer werden, weiter der Bestechung
im Amte und Engel. Zellmer und Fritzsche der schweren Ur¬
kundenfälschung beschuldigt. Der Ministerialamimann Engel
leitete das Reisebüro beim Auswärligen Amt. Dieses hatte die
Besorgung von Fahr-, Bett- und Platzkarten für die Reisen von
Delegationen zu beschaffen. Darunter fielen auch die Reisen von
diplomatischen Missionen und Reisekurieren, die Dienstreisen von
Beamten und von fremden diplomatischen und konsularischen
Missionen.
Engel persönlich bearbeitete die Reisen des Reichs¬
ministers des Auswärtigen und der Delegationen.
Für diese Delegationsreisen erhielt er aus der Delegationskasse
des A. A. Vorschüsse ausgezahlt, daneben hatte er aber auch
Fahrkarten für private Reisen von Beamten zu besorgen. Das
Verkehrsbüro des A. A. beschaffte die benötigten Fahrkarten
durch die Vermitllung des Mitteleuropüischen Reisebüros Unter
den Linden, welches der Leitung des Angeklagten Fritzsche un¬
terstand. Engel und Sommer wird zur Last gelegt, dass sie min¬
destens seit Anfang 1926 bis in die neueste Zeit Beträge, die für
die Beschaffung von Fahrkarten usw. oder auf Grund von Rekla¬
mationen für nichtbenutzte Fahrkarten an sie ausgezahlt worden
sind, in Höhe von 60000 Mark sich angeeignet und für private
Zwecke verbraucht haben. Engel liess sich die Beträge bei der
Vier. Zuchthäusler ausgebrochen, Aus dem Zuchthaus Ebrach
sind, wie man aus Bamberg berichtel, am Montag früh vier