VI, Allgemeine Besprechungen 2, Ausschnitte 1933, undatiert, Seite 180

2. Cuttings
box 38/4
Telephon 12801.
MnMLTRTERTTNTSSTNN
2
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
5
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenaugabe ehne Gowähr.
Ausschnitt aus:
Leipeiger Tagslatt
E vom:
Allexander Salkind.
Arthur Schnitzler. Eine kritische Studie über seine her¬
vorragend
#odernes Verlagsbureau Curt Wigand,
Berlin=Leipzig.
Man mag über Arthur Schnitzler denken wie man will, man mag
ihn mit Bartels, den „Vertreter der feineren jüdischen Dekadenz“ in
her Wiener Gesellschaft, schelten und seinem melancholischen Pessimis¬
mus, seiner seelischen Müdigkeit und oft bedenklichen Frivolität nia#
sympathisch gegenüberstehen, seine künstlerische Bedeutung wird man
nicht leugnen können. Die vorliegende kleine Arbeit darf daher schon
insosern anerkennenswert genannt werden, als sie eine knapp gehaltene
Einführung in Schnitzlers bisher erschienene Dramen und Novellen
bietet und dem weiteren Verständnis des „Anatol“=Dichters die Wege
ehnen möchte. Der wortgewandte, wohl noch jugendliche Verfasser, der ##
für sein Thema ehrliche Begeisterung und die nötige Kenntnis der
Wiener Literaturverhältnisse und Theaterkritik mitbringt, fügt in chro¬
noloaischer Reihenfolge Besprechungen der einzelnen Schnitzlerschen
Werke lose aneinander und gibt besonders für den, der den stimmungs¬
reichen Pocten der „Liebelei“ noch nicht oder nur unvollkommen kennt,
ganz hübsche orientierende Inhaltsübersichten. Der kritische Teil ent¬
behrt freilich etwas der subjektiven Note und des inneren Zusammen¬
hanges: namentlich die Einleitung über Schnitzlers dichterische Per¬
sönlichkeit dürfte getrost ausführlicher sein, und auch seine Stellung
in der Literatur, sein Verhältnis zu anderen tiefer berücksichtigen. Als
ergänzende literaturgeschichtliche Monographie sei das fleißige Büchlein
immerhin empfohlen.
D. Metelmann.
Franz