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1. 50th Birthdar
kpisoden des Liebeslebens hinauskommen jetzt versteht er die Kunst indirekter Charakte= aus einer Hypertrophie seines Gedankenlebens. Aber
gt sein Drama nicht zum vorbestimmten ristik wie kaum ein zweiter deutscher Dichter, der reine Ausgleich zwischen seiner Innenwelt und
er schreibt einen hochdeutschen Dialog, der doch in der von ihm dargestellten Außenwelt hat sich noch!
sondern versucht mit komplizierten
jeder seiner Wendungen echt wienerisch klingt, sein nicht vollzogen. Sein 50. Lebensjahr trifft ihn dem¬
aturwissenschaftliches Experiment. Was
nach durchaus nicht vor einem Abschluß; im Gegen¬
Realismus bedarf, selbst wo er in die Tiefe des
ndus und seiner Gattin, wenn sie an
teile, gerade um diese Wende haben sich neue und
Volkes und der gegenständlichsten Erotik hinabsteigt,
nzuklügeln beginnen? Ein „Zwischen¬
fast jugendliche Stürme seines Schaffens in ihm er¬
nicht des gemeinen Wortes, um in vollster Plastik zu
an dessen Abschlusse, der nicht, wie
hoben. Sie ruhten schon früh in seinem Innern:
wirken.
a, der einzig mögliche ist, sondern nur
in einem seiner allerersten, wenig bekannt gewordenen
Aber= mit der Vertiefung und der Vergeistigung
en, der Dichter selbst sagt: „Unser
dramatischen Versuche „Alkandis' Leid“ (1890 ver¬
seiner Gestalten und Vorwürfe, mit dem schönen
mißglückt.“ Was wird aus Hofreiter
öffentlicht spielt der Lebenstraum bereits eine ähnliche
Streben, den ganzen Reichtum der in ihm sich
ina, die das inquisitorische Ver¬
Rolle wie in der „Frau mit dem Dolche“ Aber
drängenden Ideen dichterisch zu bewältigen, ohne eine
atten in die Arme eines Buhlen
schon zeigt sich auch eine hoffnungsreiche Zukunft:
restlose Lösung bisher zu finden, droht Artur Schnitzler
wird aus dem armen weiblichen
sein Georg Wergenthin ist der einzige seiner Künstler,
die große Gefahr, sich von dem Leben, das er so ganz
der „Hirtenflöte“ ins wilde Leben ge¬
der aus barer Liebelei und episodenreicher Liebe einem
beherrschte, zu entfernen und sich in Abstraktion und
Der Dichter, die Lupe vor dem Auge,
schöpferischen Beruf entgegengeht, dem seine Kunst
Konstruktion zu verlieren. Staunend sieht er Unerklär¬
artig subtile Analysen haben und be¬
mehr bedeutet als eine angenehme Atmosphäre. Daße
liches vor sich gehen und sucht es in Hypnose, Traum¬
ewisse Kälte, sie bedingen bei aller
Schnitzler bisher das Beste, was in ihm lag, noch
bild, Vision und dem Wunderbaren, das eine immer
die schärfste Erwägung von außen,
nicht gegeben, ist die sicherste Gewähr für seine weitere
größere Rolle in seinen Dichtungen spielt, festzuhalten,
leicht der Eindruck von Temperament¬
Entwickung. Wird sie uns die große Historie bringen,
Phantasie und Wirklichkeit gleitet ihm fast untrenn¬
ärte, er stellt sich bei Schnitzler auch
wie er sie auf dem Boden Alt=Wiens, der französi¬
bar durcheinander. Nichts bezeichnender als der Titel,
aber der Dichter siegt durch die un¬
schen Revolution, der Renaissance so vielversprechend#
den er der eben erschienenen Sammlung von Prosa¬
nigkeit des Vortrages, der, immer
vorbereitet? Soll sie uns das ersehnte d. tsche Lust¬
stizzen gegeben: „Masken und Wunder“. Das Unbe¬
er Höhe, sich stark dem Goetheschen
spiel schenken, das zu schaffen er wie kein anderer
greifliche tritt ihm nicht nur in der Umwelt, sondern
hert, ein musikalischer Wohlklang von
berufen scheint? — Wir wissen es nicht. Aber eines!
in seinen eigenen Geschöpfen entgegen, und Hofreiter
Büte bestrickt unser Ohr. Immer mehr
scheint mir sicher: Wenn er erst klar und deutlich
muß von sich sagen: „In mich kann niemand hinein¬
das Gespräch zum Drama zu erheben,
den „Ruf des Lebens“ vernimmt, dann hat er ge¬
sehen.“ Der Dichter aber ist ein Deuter, und von ihm
niger will äußerliche Theatralik, wie
funden, was er mit so unermüdlichem Eifer, so
erwarten wir das lösende Wort für die Gestalten, die
Ruf des Lebens“ bringt, in das weit¬
strenger Selbstzucht sucht: den „Weg ins Freie“.
er beschworen. Schon stellen sich bei ihm auch Sym¬
ge seiner Seelenstudien passen. In
Alexander von Weilen.
bole und Allegorien ein, die nur zu leicht Surrogate
gaben sich die Menschen seiner
shwegs in Selbstdarstellung kund; für echte Poesie werden. Bei ihm stammen sie wohl!
S
1. 50th Birthdar
kpisoden des Liebeslebens hinauskommen jetzt versteht er die Kunst indirekter Charakte= aus einer Hypertrophie seines Gedankenlebens. Aber
gt sein Drama nicht zum vorbestimmten ristik wie kaum ein zweiter deutscher Dichter, der reine Ausgleich zwischen seiner Innenwelt und
er schreibt einen hochdeutschen Dialog, der doch in der von ihm dargestellten Außenwelt hat sich noch!
sondern versucht mit komplizierten
jeder seiner Wendungen echt wienerisch klingt, sein nicht vollzogen. Sein 50. Lebensjahr trifft ihn dem¬
aturwissenschaftliches Experiment. Was
nach durchaus nicht vor einem Abschluß; im Gegen¬
Realismus bedarf, selbst wo er in die Tiefe des
ndus und seiner Gattin, wenn sie an
teile, gerade um diese Wende haben sich neue und
Volkes und der gegenständlichsten Erotik hinabsteigt,
nzuklügeln beginnen? Ein „Zwischen¬
fast jugendliche Stürme seines Schaffens in ihm er¬
nicht des gemeinen Wortes, um in vollster Plastik zu
an dessen Abschlusse, der nicht, wie
hoben. Sie ruhten schon früh in seinem Innern:
wirken.
a, der einzig mögliche ist, sondern nur
in einem seiner allerersten, wenig bekannt gewordenen
Aber= mit der Vertiefung und der Vergeistigung
en, der Dichter selbst sagt: „Unser
dramatischen Versuche „Alkandis' Leid“ (1890 ver¬
seiner Gestalten und Vorwürfe, mit dem schönen
mißglückt.“ Was wird aus Hofreiter
öffentlicht spielt der Lebenstraum bereits eine ähnliche
Streben, den ganzen Reichtum der in ihm sich
ina, die das inquisitorische Ver¬
Rolle wie in der „Frau mit dem Dolche“ Aber
drängenden Ideen dichterisch zu bewältigen, ohne eine
atten in die Arme eines Buhlen
schon zeigt sich auch eine hoffnungsreiche Zukunft:
restlose Lösung bisher zu finden, droht Artur Schnitzler
wird aus dem armen weiblichen
sein Georg Wergenthin ist der einzige seiner Künstler,
die große Gefahr, sich von dem Leben, das er so ganz
der „Hirtenflöte“ ins wilde Leben ge¬
der aus barer Liebelei und episodenreicher Liebe einem
beherrschte, zu entfernen und sich in Abstraktion und
Der Dichter, die Lupe vor dem Auge,
schöpferischen Beruf entgegengeht, dem seine Kunst
Konstruktion zu verlieren. Staunend sieht er Unerklär¬
artig subtile Analysen haben und be¬
mehr bedeutet als eine angenehme Atmosphäre. Daße
liches vor sich gehen und sucht es in Hypnose, Traum¬
ewisse Kälte, sie bedingen bei aller
Schnitzler bisher das Beste, was in ihm lag, noch
bild, Vision und dem Wunderbaren, das eine immer
die schärfste Erwägung von außen,
nicht gegeben, ist die sicherste Gewähr für seine weitere
größere Rolle in seinen Dichtungen spielt, festzuhalten,
leicht der Eindruck von Temperament¬
Entwickung. Wird sie uns die große Historie bringen,
Phantasie und Wirklichkeit gleitet ihm fast untrenn¬
ärte, er stellt sich bei Schnitzler auch
wie er sie auf dem Boden Alt=Wiens, der französi¬
bar durcheinander. Nichts bezeichnender als der Titel,
aber der Dichter siegt durch die un¬
schen Revolution, der Renaissance so vielversprechend#
den er der eben erschienenen Sammlung von Prosa¬
nigkeit des Vortrages, der, immer
vorbereitet? Soll sie uns das ersehnte d. tsche Lust¬
stizzen gegeben: „Masken und Wunder“. Das Unbe¬
er Höhe, sich stark dem Goetheschen
spiel schenken, das zu schaffen er wie kein anderer
greifliche tritt ihm nicht nur in der Umwelt, sondern
hert, ein musikalischer Wohlklang von
berufen scheint? — Wir wissen es nicht. Aber eines!
in seinen eigenen Geschöpfen entgegen, und Hofreiter
Büte bestrickt unser Ohr. Immer mehr
scheint mir sicher: Wenn er erst klar und deutlich
muß von sich sagen: „In mich kann niemand hinein¬
das Gespräch zum Drama zu erheben,
den „Ruf des Lebens“ vernimmt, dann hat er ge¬
sehen.“ Der Dichter aber ist ein Deuter, und von ihm
niger will äußerliche Theatralik, wie
funden, was er mit so unermüdlichem Eifer, so
erwarten wir das lösende Wort für die Gestalten, die
Ruf des Lebens“ bringt, in das weit¬
strenger Selbstzucht sucht: den „Weg ins Freie“.
er beschworen. Schon stellen sich bei ihm auch Sym¬
ge seiner Seelenstudien passen. In
Alexander von Weilen.
bole und Allegorien ein, die nur zu leicht Surrogate
gaben sich die Menschen seiner
shwegs in Selbstdarstellung kund; für echte Poesie werden. Bei ihm stammen sie wohl!
S