box 39/1
S0thBirthdar
eneie eie. Se
sein, und ist ein Be¬
fahren wir noch, daß der betreffende Brief — trotz
eigenen nationalen
gegenteiliger Versicherung der Redaktion — falsch
zitiert worden sein soll.
bräische nicht, und
Wir wollen herzlich gerne glauben, daß es diesen
epigonistisch-unwesen¬
denklich war, nicht gehemmt durch das andern Men¬
in ihrem Sinne als
schen innewohnende stete Maß und Messen am
Dauernden, Dinglichen. Die Bezichungen, die Re¬
nitzlers Glück. Denn
lationen genügten; sie stellte der Jude — ich meine
den sogenannten intellektuellen Juden der letzten Jahr¬
vielleicht vernichtet
höpferische von dieser
zehnte — unbedenklich her, die Zusammenhänge wur¬
den geschaffen, das Komplizierte darin war Bedürfnis,
Handlangern zer¬
Allerdings — seine
und das Komplizierteste schuf der Jude leicht, un¬
Sphäre, wenigstens
beschwert vom Ballast eines eigenen festgewurzelten
ist ein Kind dieser
Dingwesens, das sonst im Menschen steckt.
Aus dieser Menschenkategorie stammt Arthur
der großen Kultur¬
zten Jahrzehnte, deren
Schnitzler seinem Grundwesen nach, und in das Wesen
ie Menschen und ihre
der Zeit, welcher diese Menschen Helfer ihres Wer¬
dens sind, wuchs er hinein. Dech mit reinen
steten Wandlung ver¬
piel die Trübheit des
Sinnen, die nicht die Beziehung zum sinnlich Er¬
gesuchten Ruhe
lebten wegwerfen. Diese Gabe machte ihn schöpfe¬
risch und ist der Segen seines Schaffens. Er ist
gärenden, stetig zer¬
nicht der ewig Ringende um den Segen des Gottes,
enden Sphäre wurde
seines Gottes, er ist auch nicht einer von den
tums zu einem guten
Wenigen, denen das Erfassen des Sinnes ver¬
hämlich, der allen und
liehen ward in ihrem Schaffen. Diese sind die
ückhalt am Dinglichen
stanz zu den Dingen
Gotterwählten, die Genies. Schnitzler ward das
Schaffen aus den Sinnen zuteil, das Schöpferische
ihrer dauernden,
der Tage, — obwohl er Jude ist und weil er Jude ist.
Grundwesenheit. Der
Ihm gab sein Schaffen nicht den großen Augenblick,
Kultur aufgenommen
da die Zusammenhänge alles Seienden sich dem Be¬
eintreten konnte, um
gnadeten, Genialen erhalten und lösen, nicht das
ur, dem fehlte eben
Sich-ganz-Erfassen im Wandel des Ichs ward sein
durch sechzig Gene¬
en war — jetzt erst
Teil, sondern in ihm wurde der sinnenerschaute Mo¬
ment schöpferisch, der Lebenszeitbruchteil, der nicht
d in dieser Zeit der
mittun, weil er unbe- 1 nach Zusammenhängen fragt, weil die Sinne ihn¬
—
S
00
D. Mitar.
b) Finanz-Bericht: Dr. Hans Heymann.
Begrüßung durch das engere Aktions-Komitee.
1) Begrüßungsansprachen der zionistischen und nati¬
onaljüdischen Organisationen in Posen.
als Ganzes geben, wenn — sie rein sind. Es ist
ein glückliches Schaffen. Und Schnitzler schafft
glücklich.
Im Jahre 1805 — glaube ich — erschien sein
„Anatol“, Sieben Szenen aus der Gesellschaft, aus
den Gesellschaften, Szenen von sinkenden Augen¬
blicken der Liebe, die einem Menschen das Leben
bilden. Episoden — eine Szene führt diesen
Titel —, menschlich-gewöhnlich und doch mehr. Denn
sie sagen: Dies ist das Erleben, das ihr sucht,
ihr Menschen, danach ihr mit der Kraft des erfassen¬
den Willens strebt, es ganz in euch zu nehmen!
Episoden nur, einfach oder kompliziert, aber immer
Episoden, gelenkt in ihrem Geschehen von den
Sinnen! Sie können sich zu Szenenfolgen, zu einem
Reigen zusammenschließen, doch das ist ein loses
erfassen und Ganzerleben unserer Sinne jenseits aller
Zusammenhänge, die die Menschen aus den Ewig¬
keiten herleiten wollen, um selbst in die Ewigkeiten
hineinzuragen. Und der Weg, der die Menschen aus
ihrer Enge ins Freie führt, ist eben der Pfad, der
von leuchtender Sonne beschienen, wie sie nur der
Frühlingsabend kennt, über das reine Sich-Versenken
in den Augenblick, in die Vielheit der vollen
Augenblicke des Menschenlebens zu dem wunder¬
vollen Abendsonnenglanz der letzten Episode führt,
zum Sterben, zum Erleben des Sterbens.
(Schluß folgt.)
S0thBirthdar
eneie eie. Se
sein, und ist ein Be¬
fahren wir noch, daß der betreffende Brief — trotz
eigenen nationalen
gegenteiliger Versicherung der Redaktion — falsch
zitiert worden sein soll.
bräische nicht, und
Wir wollen herzlich gerne glauben, daß es diesen
epigonistisch-unwesen¬
denklich war, nicht gehemmt durch das andern Men¬
in ihrem Sinne als
schen innewohnende stete Maß und Messen am
Dauernden, Dinglichen. Die Bezichungen, die Re¬
nitzlers Glück. Denn
lationen genügten; sie stellte der Jude — ich meine
den sogenannten intellektuellen Juden der letzten Jahr¬
vielleicht vernichtet
höpferische von dieser
zehnte — unbedenklich her, die Zusammenhänge wur¬
den geschaffen, das Komplizierte darin war Bedürfnis,
Handlangern zer¬
Allerdings — seine
und das Komplizierteste schuf der Jude leicht, un¬
Sphäre, wenigstens
beschwert vom Ballast eines eigenen festgewurzelten
ist ein Kind dieser
Dingwesens, das sonst im Menschen steckt.
Aus dieser Menschenkategorie stammt Arthur
der großen Kultur¬
zten Jahrzehnte, deren
Schnitzler seinem Grundwesen nach, und in das Wesen
ie Menschen und ihre
der Zeit, welcher diese Menschen Helfer ihres Wer¬
dens sind, wuchs er hinein. Dech mit reinen
steten Wandlung ver¬
piel die Trübheit des
Sinnen, die nicht die Beziehung zum sinnlich Er¬
gesuchten Ruhe
lebten wegwerfen. Diese Gabe machte ihn schöpfe¬
risch und ist der Segen seines Schaffens. Er ist
gärenden, stetig zer¬
nicht der ewig Ringende um den Segen des Gottes,
enden Sphäre wurde
seines Gottes, er ist auch nicht einer von den
tums zu einem guten
Wenigen, denen das Erfassen des Sinnes ver¬
hämlich, der allen und
liehen ward in ihrem Schaffen. Diese sind die
ückhalt am Dinglichen
stanz zu den Dingen
Gotterwählten, die Genies. Schnitzler ward das
Schaffen aus den Sinnen zuteil, das Schöpferische
ihrer dauernden,
der Tage, — obwohl er Jude ist und weil er Jude ist.
Grundwesenheit. Der
Ihm gab sein Schaffen nicht den großen Augenblick,
Kultur aufgenommen
da die Zusammenhänge alles Seienden sich dem Be¬
eintreten konnte, um
gnadeten, Genialen erhalten und lösen, nicht das
ur, dem fehlte eben
Sich-ganz-Erfassen im Wandel des Ichs ward sein
durch sechzig Gene¬
en war — jetzt erst
Teil, sondern in ihm wurde der sinnenerschaute Mo¬
ment schöpferisch, der Lebenszeitbruchteil, der nicht
d in dieser Zeit der
mittun, weil er unbe- 1 nach Zusammenhängen fragt, weil die Sinne ihn¬
—
S
00
D. Mitar.
b) Finanz-Bericht: Dr. Hans Heymann.
Begrüßung durch das engere Aktions-Komitee.
1) Begrüßungsansprachen der zionistischen und nati¬
onaljüdischen Organisationen in Posen.
als Ganzes geben, wenn — sie rein sind. Es ist
ein glückliches Schaffen. Und Schnitzler schafft
glücklich.
Im Jahre 1805 — glaube ich — erschien sein
„Anatol“, Sieben Szenen aus der Gesellschaft, aus
den Gesellschaften, Szenen von sinkenden Augen¬
blicken der Liebe, die einem Menschen das Leben
bilden. Episoden — eine Szene führt diesen
Titel —, menschlich-gewöhnlich und doch mehr. Denn
sie sagen: Dies ist das Erleben, das ihr sucht,
ihr Menschen, danach ihr mit der Kraft des erfassen¬
den Willens strebt, es ganz in euch zu nehmen!
Episoden nur, einfach oder kompliziert, aber immer
Episoden, gelenkt in ihrem Geschehen von den
Sinnen! Sie können sich zu Szenenfolgen, zu einem
Reigen zusammenschließen, doch das ist ein loses
erfassen und Ganzerleben unserer Sinne jenseits aller
Zusammenhänge, die die Menschen aus den Ewig¬
keiten herleiten wollen, um selbst in die Ewigkeiten
hineinzuragen. Und der Weg, der die Menschen aus
ihrer Enge ins Freie führt, ist eben der Pfad, der
von leuchtender Sonne beschienen, wie sie nur der
Frühlingsabend kennt, über das reine Sich-Versenken
in den Augenblick, in die Vielheit der vollen
Augenblicke des Menschenlebens zu dem wunder¬
vollen Abendsonnenglanz der letzten Episode führt,
zum Sterben, zum Erleben des Sterbens.
(Schluß folgt.)