SothBirthdag box 39/1
wegung ist keine vemdreusche
der ein zielbewußtes Programm mit einer be¬
Ich habe auf meiner Reise durch Palästina mehr spaniolisch oder arabisch. Ich habe mich
stimmten Taktik und der Wille des jüdischen Land und Leute nicht durch eine zionistische Brilie in Jaffa vor allem auch darüber informiert
Volkes eine Rolle spielen müßten, sondern nur
angeschaut. Aber ich bin als „guter Jude“ hin= was die Leute über den Zionismus denken. Sie
ein IInstrument in der Hand weniger Ehrgeiz¬
Diese tiefe Kluft, die zwischen allen befestigt, diese lich müssen diese zutiefst Einsamen zugrundegehen,
unübersteigliche Mauer, die zwischen allen er=wirklich können diese Menschen nicht unter Frem¬
Beuilleton.
richtet ist; die Unmöglichkeit, trivial gesprochen, den leben in den Formen einer nahen Vertraut¬
in einen andern hineinzukriechen, ist eine zu all¬
heit, die doch nur eine Maske für völliges Nicht¬
Epilog zum Schnitzler-Zyklus.
gemein menschliche Erscheinung, als daß sie nicht
verstehen, gänzliche Seelenferne, hilfloses Nicht¬
längst von Poeten festgestellt wäre.
herüberkönnen ist die den seiner Einsamkeit Be¬
Uni dennoch: Für keinen andern Menschen
wußten quälen, schmerzen, beleidigen muß.
Es ist immer leicht, in dem Werke eines!
fast kommt diese tiefe, unerschöpfliche Quelle der
Nichts tut uns so sehr not wie dies: eine
als Jude bekannten Dichters jüdische Züge, die
Verzweiflung so bald und so stark zutage wie
Gemeinschaft zu finden oder zu errichten, der wir
berühmte „jüdische Note“, zu finden. Wenn ich
für den Juden. Die andern haben alle eine Ge=wahrhaft angehören, de. wir unsere Kräfte
mich nicht scheue, ein paar „jüdische“ Bemer¬
kungen zu den zwei letzten Abenden des sehr ver¬ meinschaft; sie fühlen sich alle fest im Volke, geben, der wir wieder Kräfte entnehmen, die wir
dienstlichen Schnitzler=Zyklus im Deutschen Thea=sim Staate, in der Gesellschaft, in der Berufs=nicht ausnützen und die uns nicht ausnützt. Es
klasse, denen sie angehören, denen sie ihre Kräfte sind schon Ansätze einer solchen Gemeinschaft da;
ter zu machen, so will ich wenigstens einiges
geben, denen sie wieder Kräfte entnehmen. Der versuchen wir, Soldaten in unserer Armee
sagen, was mir persönlich nähere Beziehungen
Jude ist dem Volk entfremdet, vom Staat ent¬
zu werden!
zu haben scheint.
„Der einsame Weg“ ist die Tragödie erbt, von der Gesellschaft ausgeschlossen oder
II.
ausgenützt; er ist allein. Der Typus des „ge¬
der ihrer Alleinigreit Bewußten. So wie Hesse
wöhnlichen“ Menschen im „Einsamen Weg“ ist
Es ist sehr billig. zu finden, der junge
schön sagt:
bezeichnenderweise ein Soldat, ein Angehöriger
Medardus sei ein Jule. Man hat auch ge¬
des Standes, der mehr als jeder andere jenes
„Wahrlich, keiner ist weise,
meint, er sei eine Hamleinatur, und der geschickte
Gemeinschaftsbewußtsein hat. Die Einsamen sind] Mann wird sagen: Das jüdische Volk wird doch
Der nicht das Dunkel kenn“
ganz kunstvoll ihrem Kreise entrückt: Sonder= gerade als der Hamlet unter den Völkern be¬
Das unentrinnbar und lei¬
linge, Künstler, Bohemenaturen, endlich das hell=zeichnet, und der Ring ist geschlossen. Gewiß,
Von allen ihn trennt.
seherische, also im gewöhnlichen Verstande ab=wie jeder der „passiven Helden“ eine Hamlet¬
Selisam, im Nebel zu wandern!
normale Mädchen.
natur ist, Weislingen und Tasso voran. (Und
Leben ist Einsamsein.
Mon denkt unwillkürlich: all der Abson= dann wiederum kann man in Goethes Lieblings¬
Kein Mensch kennt den andern,
derungskunste hätte es nicht bedurft, wenn die figuren, worin er sich selbst konterfeit hat die
Jeder ist allein.“
Personen einfach alle Juden wären; jeder jüdi= jüdischen Züge suchen und finden; ein erhobener
sche Kaufmann, Beamte, sogar jeder jüdische
Finger für diese meine Betrachtungen insgesamt!)
Die wehmütige Lebensweisheit ist alt, und
Offizier könnte als Typus dieser Einsamen“
Aber da ist doch etwas auffallend: während
sie ist das Grundproblem, von dem das ewige
MMotiv der ganzen neuen französischen Literatur dienen. Und ist das nicht erschreckend? Ist das Hamlet als Prinz vor dem Königspaare, Weis¬
und der Hauptwerke Ibsens ein Absplitter ist fnicht ein großer Warnungspfahl? Denn wirk= lingen als Ritter gegenüber dem Ritter, Tasso
Graben
Aeltestes u. grösstassor¬
Heizende Nouveautes in blusenselde.
THAU Ecke v. Brückel
tiertes Seidenhaus EPHKAIM LOBN
Zürich
Pa
Ex.: London E
Rohseide und Shantung für Horren-und Damonostumo.
Honey Lane Market Cheapside 35 rue Vivienne S rue royal Bahnhofstr. 27
Tee
* 13s6 #0
0
wegung ist keine vemdreusche
der ein zielbewußtes Programm mit einer be¬
Ich habe auf meiner Reise durch Palästina mehr spaniolisch oder arabisch. Ich habe mich
stimmten Taktik und der Wille des jüdischen Land und Leute nicht durch eine zionistische Brilie in Jaffa vor allem auch darüber informiert
Volkes eine Rolle spielen müßten, sondern nur
angeschaut. Aber ich bin als „guter Jude“ hin= was die Leute über den Zionismus denken. Sie
ein IInstrument in der Hand weniger Ehrgeiz¬
Diese tiefe Kluft, die zwischen allen befestigt, diese lich müssen diese zutiefst Einsamen zugrundegehen,
unübersteigliche Mauer, die zwischen allen er=wirklich können diese Menschen nicht unter Frem¬
Beuilleton.
richtet ist; die Unmöglichkeit, trivial gesprochen, den leben in den Formen einer nahen Vertraut¬
in einen andern hineinzukriechen, ist eine zu all¬
heit, die doch nur eine Maske für völliges Nicht¬
Epilog zum Schnitzler-Zyklus.
gemein menschliche Erscheinung, als daß sie nicht
verstehen, gänzliche Seelenferne, hilfloses Nicht¬
längst von Poeten festgestellt wäre.
herüberkönnen ist die den seiner Einsamkeit Be¬
Uni dennoch: Für keinen andern Menschen
wußten quälen, schmerzen, beleidigen muß.
Es ist immer leicht, in dem Werke eines!
fast kommt diese tiefe, unerschöpfliche Quelle der
Nichts tut uns so sehr not wie dies: eine
als Jude bekannten Dichters jüdische Züge, die
Verzweiflung so bald und so stark zutage wie
Gemeinschaft zu finden oder zu errichten, der wir
berühmte „jüdische Note“, zu finden. Wenn ich
für den Juden. Die andern haben alle eine Ge=wahrhaft angehören, de. wir unsere Kräfte
mich nicht scheue, ein paar „jüdische“ Bemer¬
kungen zu den zwei letzten Abenden des sehr ver¬ meinschaft; sie fühlen sich alle fest im Volke, geben, der wir wieder Kräfte entnehmen, die wir
dienstlichen Schnitzler=Zyklus im Deutschen Thea=sim Staate, in der Gesellschaft, in der Berufs=nicht ausnützen und die uns nicht ausnützt. Es
klasse, denen sie angehören, denen sie ihre Kräfte sind schon Ansätze einer solchen Gemeinschaft da;
ter zu machen, so will ich wenigstens einiges
geben, denen sie wieder Kräfte entnehmen. Der versuchen wir, Soldaten in unserer Armee
sagen, was mir persönlich nähere Beziehungen
Jude ist dem Volk entfremdet, vom Staat ent¬
zu werden!
zu haben scheint.
„Der einsame Weg“ ist die Tragödie erbt, von der Gesellschaft ausgeschlossen oder
II.
ausgenützt; er ist allein. Der Typus des „ge¬
der ihrer Alleinigreit Bewußten. So wie Hesse
wöhnlichen“ Menschen im „Einsamen Weg“ ist
Es ist sehr billig. zu finden, der junge
schön sagt:
bezeichnenderweise ein Soldat, ein Angehöriger
Medardus sei ein Jule. Man hat auch ge¬
des Standes, der mehr als jeder andere jenes
„Wahrlich, keiner ist weise,
meint, er sei eine Hamleinatur, und der geschickte
Gemeinschaftsbewußtsein hat. Die Einsamen sind] Mann wird sagen: Das jüdische Volk wird doch
Der nicht das Dunkel kenn“
ganz kunstvoll ihrem Kreise entrückt: Sonder= gerade als der Hamlet unter den Völkern be¬
Das unentrinnbar und lei¬
linge, Künstler, Bohemenaturen, endlich das hell=zeichnet, und der Ring ist geschlossen. Gewiß,
Von allen ihn trennt.
seherische, also im gewöhnlichen Verstande ab=wie jeder der „passiven Helden“ eine Hamlet¬
Selisam, im Nebel zu wandern!
normale Mädchen.
natur ist, Weislingen und Tasso voran. (Und
Leben ist Einsamsein.
Mon denkt unwillkürlich: all der Abson= dann wiederum kann man in Goethes Lieblings¬
Kein Mensch kennt den andern,
derungskunste hätte es nicht bedurft, wenn die figuren, worin er sich selbst konterfeit hat die
Jeder ist allein.“
Personen einfach alle Juden wären; jeder jüdi= jüdischen Züge suchen und finden; ein erhobener
sche Kaufmann, Beamte, sogar jeder jüdische
Finger für diese meine Betrachtungen insgesamt!)
Die wehmütige Lebensweisheit ist alt, und
Offizier könnte als Typus dieser Einsamen“
Aber da ist doch etwas auffallend: während
sie ist das Grundproblem, von dem das ewige
MMotiv der ganzen neuen französischen Literatur dienen. Und ist das nicht erschreckend? Ist das Hamlet als Prinz vor dem Königspaare, Weis¬
und der Hauptwerke Ibsens ein Absplitter ist fnicht ein großer Warnungspfahl? Denn wirk= lingen als Ritter gegenüber dem Ritter, Tasso
Graben
Aeltestes u. grösstassor¬
Heizende Nouveautes in blusenselde.
THAU Ecke v. Brückel
tiertes Seidenhaus EPHKAIM LOBN
Zürich
Pa
Ex.: London E
Rohseide und Shantung für Horren-und Damonostumo.
Honey Lane Market Cheapside 35 rue Vivienne S rue royal Bahnhofstr. 27
Tee
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