VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 43

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Ein hervorragendes Ereignis im Berliner
Athletik=Sport:
Verbindung mit einem außergewöhnlichen
Formtalent sind die Hauptgaben des ge¬
wandten und vielseitigen Ludwig Fulda
(geboren am 15. Juli 1862 zu Frankfurt
am Main), der nach dem Erfolg seines
Salonlustspiels: „Unter vier Augen“ gleich¬
falls zur Fahne des Realismus schwur und
mit seinem Ehe=Emanzipationsstück: „Die
Sklavin“ und dem Streikdrama: „Das ver¬
lorene Paradies“ starke dramatische Akzente
anschlug. Sein Haupterfolg blühte im
aber mit der Verskomödie: „Der Talisman“,
einem ungewöhnlich graziösen Werk.
Fuldas eminentes Formtalent erprobte sich
speziell in den meisterhaften Nachdichtungen
von Rostands „Cyrano de
Bergerac" und von Molières
Komödien. Auch der vornehmste
Repräsentant des literarischen
Jung Oesterreichs, Artur Schnitzler
(geboren am 15. Mai 1862 zu
Wien), wird in diesem Jahre ein
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Berliner Illustrir.2 Zeitung.
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Vom großen internationalen
Leicht=Athletik=Meeting in
Berlin:
Hans Liesche=Hamburg,
der mit 1.85 m Sieger im
Hochsprung blieb.
Phot. Hückel.
Fünfziger. Der Dichter
der feinen einaktigen
„Anatol“=Studien aus dem
weichen Leben der Wiener
Lebewelt hat in der
Christine, der weiblichen
Hauptfigur seines Schau¬
spiels „Liebelei“ eine der
schönsten, liebreizendsten
und gemütvollsten Gestal¬
#ten der modernen deutschen
Literatur geschaffen.
Ein farbenreiches



Start zum 7500 Meter=Lausen, bei dem der
Finnländer Kohlemainen den bisher als unbe¬
sieglich geltenden französischen Meister Bonin
Phot, Int. Illustr. Verlag
schlug.
essanteste und kunstvollste Schöpfung des
Wiener Meisters. Von fremdländischen
Dichtern, die durch ihren großen Einfluß
auf die deutsche Dichtkunst Beziehungen zur
deutschen Literatur haben, vollendet auch
der französisch=belgische Symbolist Maurice
Maeterlinck (geboren am 29. August 1862
in Gent) jetzt sein fünfzigstes Lebensjahr.
Maeterlinck, der Dichter des Geheimnis¬
vollen, Rätselhaft=Düsteren, der verborgenen
Empfindungen und der intimsten Regungen
der Seele, hat mit seiner Kunst des
Schattenhaften große Bedeutung errungen.
Er trifft auch wie wenige den mittelalter¬
lichen Legenden= und Romanzenton. „Pelleas
und Melisande“ und die „Schwester Beatrix“.
sind Meisterwerke auf diesem Gebiet.
Aeußerliche Theatralik kennzeichnet aber sein
erfolgreichstes Bühnenwerk:„Monna Vanna“,
das durch zehn Jahre eine Paraderolle für
Schauspielerinnen aller Nationen gab. N. F.
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