VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 98

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Sothand 55th Birthdar
Aulte. —
allen“.
stimmten eiligen Sendungen an die Adresse von
Max Laufer-Posen, Ersatzdelemierter.
1, abends 8 Uhr: Festessen im
Frl. Betty Frankenstein, Posen, Residenz¬
Ratibor: Siegfried Fröhlich, Frau Rösi Fröh¬
shof“.
hotel, zu richten.
lich, Ratibor, Oelegierte.
fertigen, vor andern und — vor sich. Sie schweben
er nur leben kann, in die Wirklichkeit hineinstili¬
itzler und sein Wien
in der Luft, jene Makler des Geistes, weil sie nicht
sieren, um sie dinglich zu sehen und zu leben.
in sich hineinhören können und dürfen. Denn sonst
Schnitzler hat denn auch stilisiert und typisiert;
e des Dichters — 15. Mai 1912.)
würden sie einen Posaunenton hören, der sie ins
Anatol, Lieutnant Gustl, Marie (aus der „Liebelei“)
(Schluß.)
Nichts wirft, in das eigene Nichts, welches sie aus¬
sind die Namen für diesen Stil. Und so wurde er
bend und das Sterben sind denn
füllen, indem sie andere glauben machen, daß sie
denn zum Typus, zu seinem Typus. Und wurde
n und zartesten Gebilde Schnitz¬
fremde Lücken füllen. Die Jubelchöre Schnitzlers
„Jung-Wien“. Was das wirklich geistige „Jung-Wien“
Feinheit einer perlendurchwebten,
sind das Wien der letzten Jahrzehnte, jenes Wien,
hervorbrachte, hat in Wien — dort wo es gemarktet
ichnet in diesen Bildern wunder¬
das nur aus Juden zu bestehen scheint, weil seine
wird — wenig Würdigung gefunden, Nur die Halb¬
ke reinster Art. Die Novellen
geistige Form von Juden gegossen wird. Nicht der
heit und das Literatentum wird hoch gewertet: Hof¬
d eine jüngst in einer Zeitschrift
Inhalt. Denn dieser ist entweder Unkönnen oder Halb¬
mannstals unaristokratische Stilnatur, die nach der
g lassen die echte Kunst Schnitz¬
können, also nicht der Rede wert. Marktware, ge¬
Distanz vergebens strebt, weil ihr die Einheit und
ieser Erzählung — ihr Name ist
sprungene Töpfe ... Dies heißt „Jung-Wien“. Und
Festigung fehlt, das Bewußtsein des Blutes, das den
st noch nicht in Buchform er¬
dort wurde auch Schnitzler eingereiht, weil — er
Adel auch in der Kunst ausmacht, hat hier Anklang
er Mord eines Mannes an seiner
von einer Leichtigkeit des Lebens sprach. Diese ist
gefunden. Noch mehr aber das unbedenkliche Artisten¬
echtes Ende mit menschlichster
der Ruf seines Schaffens, die Sehnsucht seines Er¬
tum eines Felix Salten. Weniger schon die selbst
die stärkste Kunst
lebens. Sie ist die Sehnsucht aller Juden, die eine
in der Stärke der kalten Reflexion noch lühende,
arke, reine Kunst kam in eine
reine Seele haben, Aber die diesen Ruf hörten,
wenn auch stilisierte Künstlerschaft Stefan Zweigs,
Zeit, die ihr zujubelte. Anatol
verstanden ihn falsch; sie glaubten, es handle sich
der sich leider zu früh ausgegeben hat. Und komisch
rberühmt. Er bekam die Marke
um die Seichtheit des Lebens, um die episodistische
ist es geradezu, mit welcher kühl-verächtlichen Ehr¬
ind behielt sie. Was Schnitzler
Halbheit des Fühlens, während Schnitzler von der
furcht die Kunst Jakob Wassermanns gewertet wird,
war im Sinne seines Schaffens
Ganzheit des Erfühlens einer Episode sprach. So
der einzigen Begabung, welche „Jung-Wien“ her¬
aßte Episode, bald in die Szenen¬
wurde Schnitzler, der in Wirklichkeit nur zufällig
vorbrachte oder hervorgebracht haben will. (Wasser¬
im weich-anmutigen Waldbach¬
aus seinen Sinnen heraus sich in seinen Werken in
mann und sein Schaffen haben mit Wien höchstens
ich wertvolleren Novellen —, es
Wien gestaltet, „wienerisch“ Und wird gefeiert von
die Bezugsquelle für das zum Dichten unentbehrliche
Fraziöses Wien“, als „Anmut der
denen, die niemals die Größe seines Schaffens er¬
Papier gemeinsam.) Wassermann ist übrigens das
Ener Schönheit“ ausgerufen. Und
kennen können, weil sie — um nur eine Stärke
Beispiel des Ringenden, dem sein Schaffenskampf
Aus Mißverstand. Denn die da
seines Werkes zu nehmen — nie das Ende des Lebens,
durch kein Volk, das ihm folgt erleichtert wird
elten, die hatten längst das Ver¬
den sinkenden Augenblick gut erleben können, sie,
und der darum im ungezügelten Drang die gewag¬
oren, mit reinen Sinnen einen
die stets Gefahr laufen, in das furchtbare Nichts
testen Pfade beschreitet, um — sich im anderen
geschleudert zu werden und sich darum dagegen
en und die Episode des Augen¬
Menschen, im Verstehenden zu finden. Anders
wehren müssen mit Verzweiflung.
Quernden Wert durch den Inhalt
Schnitzler; Ihm war das Glück des Marktes hold.
s zu machen. Sie leben in der
In den Geist „Jung-Wiens“ wurde Schnitzler hin¬
Und doch zerstörte es etwas in ihm und machte
WWillkür konstruiert hat, ein halbes
einstilisiert, der Meister der Stilisierung — ein jüdi¬
ihn einsam.
sches Erbteil übrigens, halb urorientalisch, halb golus¬
ammenhänge imaginärer Art, sind
Dinge, weil sie sie nicht sehen
haft; denn der Jude als Orientale sicht die Dinge
Dem Dichter Schnitzler, welcher in der Feinheit
, und Knechte der Beziehungen,
im plastisch-konturierenden Glanz einer heißen Sonne
der Empfindung wie in ihrer Reinheit dem Dänen
üssen, um ihr Leben zu recht- und der Golusjude muß die Relationen, die allein! Herrmann Bang in gewissem Sinne gleicht —