VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 131

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5oth and 55th Birthday
Ruchste —10
Kommerziental Endelsn..
Ein alloa.
Tagesordnung: Budget des Minister
Den Wünschen der Petenten möchte ich kurz das Wort
ges Tenizit wird von allen Signaturmachten gemeinsam ge¬
deckt. Die Ausgaben der Verwaltungskommission sollen jedech

Bayerischer Landta
der inzwischen auf unsere Veranlassung das Czernysche Krebs¬
seinem Leben offenbart, das so still und ruhig in der Wiener
le. Mä
heilinstitut aufgesucht hat, depeschiert uns jedoch jetzt daß
Stadt dahingeflossen ist, wie das eines weltfernen Gelehrten.
ihm der Oberarzt Czernys Dr. Werner erklärt hat,
Kein Wunder, wenn er dann auch die breite epische Linie
Rechnungsnachweisungen. — Staf
daß die Meldung von den günstigen Heilresultaten falsch
pflegt, wenn er im Roman und in der Novelle eine neue
Nach der schnellen Erledigung ein
Meisterschaft zu bewähren vermag. Ja, man kann weiter
sei. Es sei bis jetzt kein Erfolg mit Salvarsan bei Haut¬
von Rechnungsnachweisungen trat das Ha##
gehen: im Grunde ist er überhaupt Novellist und
krebs erzielt worden. Es würden aber viel bessere Er¬
des Gesetzentwurfs betr. Schaffung eines
bloß mit eiserner Energie behauptet er den Dramatiker. Er
folge mit Roentgenstrahlen zu Wege gebracht.
buchs ein. Als Sprecher der Soziald
ist Novellist in seinen heimlichen Stunden, wo er der
(Stuttgarter Hoftheater.) Aus Stuttgar schreibt
Abg. Dr. v. Haller die Gelegenheit, un
dramatischen Kontraste nicht zu achten braucht, sondern wo
kratischen Geist der Finanzverwaltung
man uns: Die Uraufführung der neuen Oper von Richard
alles in einander fließt und die Seele mehr schwebt als
Strauß, „Ariadne auf Naxos“ welche bekanntlich
zu üben, worin ihn der Abg. Osel (Zer
wandert. So schrieb Schnitzler die nachtdunkle weiche No¬
unter Mitwirkung des Ensembles des Deutschen Theaters
stützte. Abg. Wintauer (Lib.) begrüß
velle „Sterben“, so seinen chmerzlich süßen „Leutnant
und unter persönlicher Führung Max Reinhardts im
des Staatsschuldbuchs aufs wärmste und
Gustl“, so seine „Frau Bertha Garlan“. „Der
sionen von Staatsanleihen auch die mittl
neuen Stuttgarter Hoftheater stattfindet, ist nunmehr
Wegins Freie“ endlich bleibt ein trefflicher Roman und
zuziehen. Auch er wünschte, daß 1er Bur#
definitiv auf den 25. 26. und 27. Oktober 1912 ange¬
hervorzuheben ist folgendes: es wird viel diskutiert (wie
setzt. Die Iutendanz des Königlichen Hoftheaters erklärte
gesunden kaufmännischen Geist weiche.
so oft bei Schnitzler), es wird ein wehes Gefühl des Fremd¬
des Finanzministers Dr. v. Breuni
sich bereit, jetzt schon Bestellungen auf Karten entgegenzu¬
seins wach (der Jude in der Donaustadt, die doch niemals
namentlicher Abstimmuna der Gesetzentw
nehmen. Der Preis der Plätze im Parkett und ersten
vollkommen sein eigen werden wird — wie tief er sie auch ver¬
geheißen. Um sieben Uhr vertagte sich
stehen möge!) und es wird dennoch und oftmals gelacht.
Rang ist auf 50 M. festgesetzt.
Frank Wedekind, der vor mehreren Jahren schon
die morgige Beratung des Lotterie
Wenn wir mit einem Blick in die Zukunft schließen wollen, so
im K. Wilhelmatheater als Darsteller in eigenen Stücken
frische Kräfte zu sammeln.
können wir dem Glauben Ausdruck verleihen, daß dieser
aufgetreten war, hat 'nun auch im Hoftheater (In¬
prachtvolle Poet, der so viel in Gedanken gerungen und ge¬
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terimtheater) Einlag gesunden. Zusammen mit seiner Frau
zweifelt, doch noch einmal ein klassisches Lustspiel schreiben wird,
Tilly gastierte er in den letzten Tagen in „Erdgeist“
welches die eigenen Vorkämpfe belächelt und somit bereits
Volkswirtschaft und S
und „Marquis von Keith“. Namentlich das letzte Stück
in sich selbst die Lebensbedingungen des neuen Geschlechtes
wirkte geradezu erschütternd, und hier burfte auch Wedekind
trägt, von dem Schnitzler zuversichtlich sagt: „Mehr Hal¬
Bekämpfung des Schmiergeld
als Darsteller Triumphe feiern.
tung und weniger Geist.“
Gustav Werner Peters.
In der Berliner Handelskammer
(Strindbergs Todeskampf.) Wie wir bereits melden
unter Beteiligung der Vertreter zahlreich
konnten, hat Strindberg's Agonie begonnen. Der
bände, Handelskammern und gewerblich
Eben recht zum 50. Geburtstag des Dichters erscheint
Dichter ringt furchtbar! Die Pulsschläge setzen immer
Hauptversammlung des vor Jahresfrif
ein neuer Band Novellen von Arthur Schnitzler: „Mas¬
bandes gegen das Bestechungsunwesen sta
länger aus — der Kampf währt jetzt bereits 30 Stunden.
ken und Wunder“ (wie alle seine Bücher in S.
Kommerzienrat Hüttenmüller von
Fischers Verlag zu Berlin erschienen). Es ist eines seiner
Ganz Stockholm bereitet sich auf das Ende des großen
Anilin= und Sodafabrik, hob
reifsten und im besonderen poetischen Sinne köstlichen Bücher.
Dichters vor.
neuen Organisation für die nationale V
Der Dichter verläßt in diesen Erzählungen die enge Welt
(Einweihung des Radium=Instituts der Berliner
und teilte mit, daß gemeinsam mit
der bürgerlichen Wirklichkeit, er hat die menschliche Seele
Charité.) Montag wurde im Hause Luisenplatz 6 das
der Kampf gegen das Bestechungsunwes
und besonders die weibliche nackt gesehen und führt sie durch
„Radiuminstitut der Charité für biologis
staltet werden solle, da auch auf dem W
wunderbare Irrgärten phantastischer Schicksale. Eben da¬
therapeutische Forschung" durch einen Festakt eik¬
Elemente zurückgedrängt würden. Dem
durch haben alle diese Novellen einen geheimnisvollen Zug
geweiht. Das aus neun Zrmmern bestehende Institut
ren Vorsitzenden, Geheimen Kommerzien
von tiefer symbolischer Wahrheit bekommen, die aus dem
ist der ersten inneren Klinik der Charité angegliedert, deren
und dem verstorbenen Ausschußmitglied
reinen und edlen Stil noch einmal wiederscheint.
Leiter bekanntlich „Geheimrat Professor His ist. Ober¬
nover) widmete der Vorsitzende warme
Krit Dr. Gudzent wird in der neuen Anstalt als medizi¬
sekretär Dr. Pohle, Berlin, erstattet
(Hochschule für Musik in Mannheim.) Am Frei¬
nischer, Dr. Naumann als chemischer Abteilungsvorsteher
Weite Kreise, nicht nur aller Zweige vor
tag, den 17. Mai, abends 7½ Uhr, findet im Konzertsaal
del, sondern auch der städtischen und staat
wirken.
9 die 6. Vortragsübung im Schuljahr 1911/12
* (Kleine Theater=Chronik.) Enrico Caruso wird
zur Mitarbeit gewonnen worden und al
statt. (Klavierklassen Frau Anny Frentzel und Frl.
sein Oktober=Gastspiel im Königlichen Opernhaus zu Ber¬
schaft seien Beziehungen angeknüpst,
Hedwig Franke.)
lin mit dem Ricardo in Verdis Oper „Der Masken¬
auf 1000 gestiegen, die mehr als 20 00
(Keine Heilerfolge mit Salvarsan bei Hautkrebs.)
ball“ eröffnen; eine Rolle, die er bisher in Berlin noch
aufbrächten.
Leo Falls „Lieber Augustin“ hatte
Wie wir in der letzten Nummer unseres Blattes melde#en,
Der zweite stellvertretende Vors#
nicht gesungen hat.
bei der Londoner Erstaufführung im Shaftesbury=Theater
soll es Gebeimrat Czerny in Heidelberg gelungen sein,
unter der Leitung des Komponisten bei glänzender Auf=[Fuld (Mainz) sprach sodann über
Auslegung der Strafbestimmung des
mit dem Ehrlich=Hataschen Salvarsan leichten Haut¬
führung und Ausstattung einen großen Cr##la.
Deie scmeniiM hailan Mnien Heidelberder Vertreten.