Preneunsenneeecheneece eue Aal Mr
& Co., 7. Bezirk, Mariahilferstraße 76, 1. Stock, erhältlich sind.
[Gute Uhren als Firmungsgeschenke) kaust
man am vorleilhaftesten zu Fabrikspreisen, dabei aufmerisam
repassiert und mit drei Jahren reeller Garantie bei Wilhelm
Köllmer, Wien, 9. Bezirk, Servitengasse 1. Der anerkannt gute
Ruf und 38jährige Bestand dieser Firma bürgt für reelle Be¬
dienung. Uhrenkataloge über alle Gattungen Uhren, Gold= und
Silberwaren sind auf Verlangen gratis erhältlich.
[Kunstgewerbliches Etablissement S. Weiß.]
Das renommierte Etablissement für Kunstgewerbe S. Weiß, dessen
Verkaufslokalitäten sich bisher 1. Bezirk, Rotenturmstrafe 19 be¬
sanden, hat wegen Verringerung der Regien auch den Detailverkauf
anschließend an die Werkstätten, 9. Bezirk, Elisabethpromenade 23 a
verlegt. Telephon 22283.
[Radiumbehandlung] bei Gicht, Rheuma, Arlerio¬
sklerose, Blutarmut 2c. ist durchaus nicht an Joachimsthal gebunden.
Das Sanatorium Wällischhof in Brunn=Maria=Enzersdorf (Süd¬
bahn) ist für Radiumtherapie vorzüglich eingerichtet. Prospekte ver¬
sendet die Direktion.
[Echte Ecuador=Herren=Panamahüte
zu
Sensationspreisen.] Die Firma Gerngroß het die ganze
Ernte an Arbeiten von Heimarbeitern in echten Panamahülen von
einem der bedeutendsten überseeischen Exporteure in Bausch und
Vogen zu einem fabelhaft billigen Preis erworben. Der ganze,
viele tausen: Stück umfassende Vorrat an echten Herren=Panama¬
hüten, adjustiert mit Leder und Band, wird nunmehr ausschließlich
zum Detailverkaufe, insolange der Vorrat reicht, angeboten.
Serie 1 kostet nur K. 7.75, Serie II nur K. 12.50. Engrosverkäufe
sind ausgeschlossen.
[Den Haushalt verbilligen] kann man durch Ver¬
wendung der allgemein verbreiteten und beliebten Karna=Pflanzen¬
fleisch=Produkte. Man verlange bei seinem Kaufmann oder mittelst
Karte (Karna=Werle, Wien, 20. Bezirk, Marchfeldstraße 18) die
Broschüre „Was ist Karna=Fleischersatz?“
#musik ihr Sonntag den 12. Mai.
#katholischen Pfarrkirche zur
Bure:
heilig
a um 10 Uhr: Liturgie des heiligen Johannes
Chrysosthomus in C-dur von Hreczanynow und Konzert Nr. 16
den Lyzyn.
Das Wien Artur Schnitzlers.
Zu seinem fünfzigsten Geburtstag.
Das junge Wien wird jetzt also fünfzig Jahre alt.
Denn sein Geburtstag und der Artur Schnitzlers fallen
wohl ungejähr auf den gleichen Tag. Es sind zwei Begriffe,
die seit zwanzig Jahren zusammen genannt werden und die
teilen müssen. Sie sind doch merkwürdig rasch in dieses
gesetzte und reife Alter getreten. Wie lange ist es denn
gar her, daß das junge Wien wirklich jung war, 4#
gründlich und unsinnig jung, wie es nur literarische
Jugend zu sein vermag. Es bestand aus einem Kaffee¬
haustisch, um den eine Handvoll junger Leute saß, die
sich Ibsen, Nietzsche, den Naturalismus und die Pariser
Moderne zu Herzen genommen hatten und diese neuen
Begriffe und Ideen ins Wienerische übertragen wollten.
Und ehe man sich's versieht, haben alle diese heftigen und
unklaren jungen Leute die Vierzig überschritten, und der
fünfzigste Geburtstag des Besten unter ihnen ist heute
mehr als ein wienerisches Ereignis. Die literarische Jugend.
vergeht und verändert sich, wie es scheint, noch rascher als
die gewöhnliche. Der Kaffeehaustisch des jungen Wien be¬
steht längst nicht mehr. Sogar das Haus hat man nieder¬
gerissen, wie so viele gestrige Dinge, und was neu aufgebaut
wird und nachwächst, ist ein ganz anderes Wien.
Aber der Begriff ist geblieben. Das Schlagwort vom
jungen Wien kennt und gebraucht man auch draußen und
es ist durch alle Abhandlungen und Literaturgeschichten,
alle neueren Betrachtungen über Wien gegangen. Gewöhn¬
lich versteht man darunter ein unbestimmies Gemenge von
Liebenswürdigkeit, Leichtsinn, tändelnder Erotik und
Sentimentalität. So ungefähr hat man sich auch jahre¬
lang draußen Artur Schnitzler vorgestellt, den man von¬
allen Wienern am meisten kennt und liest. Sogar seine
persönliche Erscheinung ist bald populär geworden: die
etwas stilisierte Eleganz der Toilette, die breite schwarze
Plastronkrawatte, von der sich der blonde Vollbart ab¬
hebt, und vor allem die bis zum linken Auge
reichende blonde Locke, die berühmte Schnitzler=Locke.
Die Erscheinung des jüngeren Schnitzler hat da¬
mals namentlich draußen als die typische Gestalt des
Jung=Wiener Dichters gegolten, und es haben ihn ja auch
manche Genossen vom Kaffeehaustisch äußerlich kopiert.
Aber die breite schwarze Plastronkrawatte und die Stirn¬
locke allein machen's eben nicht aus. Sogar die Karikatur,
diese unfreiwillige Helferin des Ruhmes, hat sich der
äußeren Merkmale bemächtigt, und in den Witzblättern
der Neunzigerjahre ist die Gestalt des koketten und ele¬
ganten Anatol=Dichters immer wiedergekehrt. u
& Co., 7. Bezirk, Mariahilferstraße 76, 1. Stock, erhältlich sind.
[Gute Uhren als Firmungsgeschenke) kaust
man am vorleilhaftesten zu Fabrikspreisen, dabei aufmerisam
repassiert und mit drei Jahren reeller Garantie bei Wilhelm
Köllmer, Wien, 9. Bezirk, Servitengasse 1. Der anerkannt gute
Ruf und 38jährige Bestand dieser Firma bürgt für reelle Be¬
dienung. Uhrenkataloge über alle Gattungen Uhren, Gold= und
Silberwaren sind auf Verlangen gratis erhältlich.
[Kunstgewerbliches Etablissement S. Weiß.]
Das renommierte Etablissement für Kunstgewerbe S. Weiß, dessen
Verkaufslokalitäten sich bisher 1. Bezirk, Rotenturmstrafe 19 be¬
sanden, hat wegen Verringerung der Regien auch den Detailverkauf
anschließend an die Werkstätten, 9. Bezirk, Elisabethpromenade 23 a
verlegt. Telephon 22283.
[Radiumbehandlung] bei Gicht, Rheuma, Arlerio¬
sklerose, Blutarmut 2c. ist durchaus nicht an Joachimsthal gebunden.
Das Sanatorium Wällischhof in Brunn=Maria=Enzersdorf (Süd¬
bahn) ist für Radiumtherapie vorzüglich eingerichtet. Prospekte ver¬
sendet die Direktion.
[Echte Ecuador=Herren=Panamahüte
zu
Sensationspreisen.] Die Firma Gerngroß het die ganze
Ernte an Arbeiten von Heimarbeitern in echten Panamahülen von
einem der bedeutendsten überseeischen Exporteure in Bausch und
Vogen zu einem fabelhaft billigen Preis erworben. Der ganze,
viele tausen: Stück umfassende Vorrat an echten Herren=Panama¬
hüten, adjustiert mit Leder und Band, wird nunmehr ausschließlich
zum Detailverkaufe, insolange der Vorrat reicht, angeboten.
Serie 1 kostet nur K. 7.75, Serie II nur K. 12.50. Engrosverkäufe
sind ausgeschlossen.
[Den Haushalt verbilligen] kann man durch Ver¬
wendung der allgemein verbreiteten und beliebten Karna=Pflanzen¬
fleisch=Produkte. Man verlange bei seinem Kaufmann oder mittelst
Karte (Karna=Werle, Wien, 20. Bezirk, Marchfeldstraße 18) die
Broschüre „Was ist Karna=Fleischersatz?“
#musik ihr Sonntag den 12. Mai.
#katholischen Pfarrkirche zur
Bure:
heilig
a um 10 Uhr: Liturgie des heiligen Johannes
Chrysosthomus in C-dur von Hreczanynow und Konzert Nr. 16
den Lyzyn.
Das Wien Artur Schnitzlers.
Zu seinem fünfzigsten Geburtstag.
Das junge Wien wird jetzt also fünfzig Jahre alt.
Denn sein Geburtstag und der Artur Schnitzlers fallen
wohl ungejähr auf den gleichen Tag. Es sind zwei Begriffe,
die seit zwanzig Jahren zusammen genannt werden und die
teilen müssen. Sie sind doch merkwürdig rasch in dieses
gesetzte und reife Alter getreten. Wie lange ist es denn
gar her, daß das junge Wien wirklich jung war, 4#
gründlich und unsinnig jung, wie es nur literarische
Jugend zu sein vermag. Es bestand aus einem Kaffee¬
haustisch, um den eine Handvoll junger Leute saß, die
sich Ibsen, Nietzsche, den Naturalismus und die Pariser
Moderne zu Herzen genommen hatten und diese neuen
Begriffe und Ideen ins Wienerische übertragen wollten.
Und ehe man sich's versieht, haben alle diese heftigen und
unklaren jungen Leute die Vierzig überschritten, und der
fünfzigste Geburtstag des Besten unter ihnen ist heute
mehr als ein wienerisches Ereignis. Die literarische Jugend.
vergeht und verändert sich, wie es scheint, noch rascher als
die gewöhnliche. Der Kaffeehaustisch des jungen Wien be¬
steht längst nicht mehr. Sogar das Haus hat man nieder¬
gerissen, wie so viele gestrige Dinge, und was neu aufgebaut
wird und nachwächst, ist ein ganz anderes Wien.
Aber der Begriff ist geblieben. Das Schlagwort vom
jungen Wien kennt und gebraucht man auch draußen und
es ist durch alle Abhandlungen und Literaturgeschichten,
alle neueren Betrachtungen über Wien gegangen. Gewöhn¬
lich versteht man darunter ein unbestimmies Gemenge von
Liebenswürdigkeit, Leichtsinn, tändelnder Erotik und
Sentimentalität. So ungefähr hat man sich auch jahre¬
lang draußen Artur Schnitzler vorgestellt, den man von¬
allen Wienern am meisten kennt und liest. Sogar seine
persönliche Erscheinung ist bald populär geworden: die
etwas stilisierte Eleganz der Toilette, die breite schwarze
Plastronkrawatte, von der sich der blonde Vollbart ab¬
hebt, und vor allem die bis zum linken Auge
reichende blonde Locke, die berühmte Schnitzler=Locke.
Die Erscheinung des jüngeren Schnitzler hat da¬
mals namentlich draußen als die typische Gestalt des
Jung=Wiener Dichters gegolten, und es haben ihn ja auch
manche Genossen vom Kaffeehaustisch äußerlich kopiert.
Aber die breite schwarze Plastronkrawatte und die Stirn¬
locke allein machen's eben nicht aus. Sogar die Karikatur,
diese unfreiwillige Helferin des Ruhmes, hat sich der
äußeren Merkmale bemächtigt, und in den Witzblättern
der Neunzigerjahre ist die Gestalt des koketten und ele¬
ganten Anatol=Dichters immer wiedergekehrt. u