VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 77

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wurde. Einer Schicht also, die materien ein mehr oper meniger; Schichten in Deutschland geworden (in Frankreich entspricht
behagliches Renmerdasein führte, die sich über eben bes####etza Baul Bourget dieser Strömung). Eine Illusionslosigkeit,
eben weil ihre ganze Eeistenz auf #sselm“. auf sscelischej die sich eia im „Reigen“ — seinem einheitlichsten und konse¬
zum tapferen Zynismus erhebt. Sonst
Probleme“ eingestellt war, sich iherlogisch immee mehr de=jgientelien Werk —
klassierte. Die zugleich in ihren besten Bectreisen. iu denen Fleihe 2e in der bloßen — immer „gesellschaftlichen“ immer die
en Deutsch¬
ironischen Skepfis dieser
Jahre mit¬
euromantik Schnitzler zweifellos gebört, unter dieser ihealonischen De=jguten Manieren bewahrenden —.
klassierung schwer litt, ohne deshalb eine P#twes. einen Frscheinungen gegenüber stecken (z. B. „Anaiol*). Wo er jedoch
##cht, die von ihm und von den menschlich Besten dieser
Schnitzlers.
ideologischen Anschlut an nrteiche lebendinn Slrtingen der
Zeit (an Bourgeoisie, Proleiariat — ober selbst an die Staats== Schicht mit Verzweislung empfundenen Probleme zu tragischen
„Die neue
ldeologie des höheren Beamteniums und Mil##tinden ##i Hoße zu erheben (der Schluß von „Liebelei", „Der einsames
eraus; auch
Beg“, wo er sie von einem breiten gesellschaftlichen Hintergrund
reitet. Die
* Schnitzler können. Für deren inner Zerfahrenkeit die wesrer ge¬
sich abheben lassen will („Der Weg ins Freie"), zeigt sich seine
vollkommene Belangenheit in den bürgerlichen, ja in den mon¬
Erscheinung wordenen und darum ironisch aber doch peimich genau
#ainen Vorurteilen. Er glaubt auf dem Wege der einsamen,
aus. Noch befolgten äuheren Siiten der Gesellschaf: Wan###n, Rode,
ist er dem Konvention) den einzig übrig gebliebenen Hatt vonen.
Damit wurde der ganze Prableikreis dieter Schict und der seelischen Vertiesung über die Flachheit der äußerlich¬
mit ihr Schnitzlers auf das Teelenleben des beschäftigungs, gesellschaftlichen Problemstellungen herauszukommen — und
us entrückt.
landet im Problemkreis der „guten Gesellschaft“, der Salons
eine Gestalt
#u#nd der (vornehmen) literarischen Cafés.
losen Menschen beengt. So wurde die Erotik zum Ommehnn
dieser Dichtung. So wurde den Zweisel allen Werten“ gegen¬
So ist ihm innerlich jede wirkliche Entwicklungsmöglichkeit
hne — even¬
über ihre Weltanschanung. So m#rde die „Sei#nmnng“ ihr
versagt geblieben: er stellt immer wieder dieselben „Probleme“.
rkes zeugen.
fast ausschließliches Ausdrucksmittel. Daß diese drei Fest¬
nur aus der Perspektive seines jeweiligen Alters dar. Weil
genwärtigen
atsache, daßi stellungen nur dieselbe Sache von deei verschiedenen Seiten
er sich aber innerlich nicht entwickeln kann, bedeutet das Altern
it gerät, in beleuchten, bedutf woohl kaum eingebendee Elhelerung. Der
keine menschliche Vertiesung. Im Gegenteil, der Wider¬
an*
chen scheint. alte Koder der bürgerlichen Werei konnte für diese Schicht,
spruch zwischen der wirklichen Bedeutung seiner Probleme und #
Er ist eine für deren Lebenshaltung und Belataitse er nich zugeschnitten
der Bedeutung, die er ihnen zuweist, tritt mit dem Alter ?#
Die Geistes=j war, nicht mehr passen. Anderseits ###e Il; jede offene und
immer greller zu Tage. Dazu kommt, daß die von ihm?
Ausdruck er##are Auflehnung gegen sie, jeder rey#l#######te Akzent fern¬
repräsentierte Schicht nur in Blütezeiten des Kapitalismus*
zu spielen. siegen. Sie har den Glauben an ihre alle. Klassenideale
geheihen kann. Die Krise scheucht sie aus dem Zustand ihrer
verloren. Da sie aber nicht gewrillt wan #n; die materiellen
#e#hanlichkeit auf. Sie ist in dem Kampf ums Dasein des ##
ich über die
Grmblagen ihree Erisienz zu verzichten, ### #### deshalb die
Kapitalismus mit eingezogen. Ihr größerer Teil der wateriell
eder formell
###oziale Grunslage i#ter Eristenz nimals n#ar werden konnte,
schwächer war, wird auch materiell deklassiert; der Teil, der
künstlerischen
####nte se aus ibeolegich Erzialsergn ihre Gians ens¬
sch muteriell halten kann, kann sich teils dem Kampf nicht mehr ?
losigkeit durchschauen. Sie winde ablen. Sozialen gegenüber
entziehen (schon im Kriege) und ist, wenn das nicht der Fall,
turbewegung
septisch. Damiit hat sich ober i iie de. gnize Uimkreis des
viel zu schmal, um noch einen dichterischen Ausdruck erhalten
zu schilbern,
mens#nichen Ha#zelns auf die wraschen Proble### Vereinsamter
zu können. Und die „neuen Reichen“ stehen viel robuster und
erständlichen
Zweisser terrziert. And da Deie Iweifler und Verzweifelten
primitiver zu den vom Kapitalismus gebotenen Lebensgenüssen,
ratur geseul¬
#ngleich Menschen i#een denen bei — Wie immer verfeinerte —
um die „Feinheit“ eines ironischen Zweifels auch nur begreifen
. Für das
„l.
Gennt des Fetens im Mittelpenkt all ihrer Interessen stand,
er von keiner
zu können.
blieb als alleiniger Lebensinhan als alleiniges Band zwischen
eber von der
So ist Arthur Schnitzler in seinem 60. Lebensjahr der##
den vereintomten Menschen #e Erotik übrig. Diese jedoch,
Repräsentant einer völlig, auf Nimmerwiedersehen versunkenen#
jeber Stavitkt#r jedes Rürkgrats, ans une aus einer allgemeinen
. noch von
Entwicklungsphase. Er selbst ist keineswegs groß genug, um
(also gelenschaltlichene Welt der Werte und Ideale entstehen
entsaltenden
herauszuragen.
aus diesem Versinken — rein dichterisch
kann berandt biele nichts mehr als eine Reihe von genußreich
#rde. Arsbilr
Er hat heute höchstens als zeitgeschichtliches Dokument einer
durchgeloneten, nachträglich skeptisch oder ironisch beleuchteten
mmer särser
vergangenen Epoche eine gewisse Bedeutung.
Stimmingen.
en des 1#g
Georg Lukács.
Schnitzler ist durch seine Illusionslosigkeit der eigenen
Biehung zum
feben beraubt dichterischen Welt gegenüber zum bedeutendsten Dichter dieser!
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