VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 76

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6oth Birthday
ERMLANN
TEN-BUREAU
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wurde. Einer Schicht also, die mate### ein mehr ober meniger; Schichten in Deutschland geworden (in Frankreich entsprich
####a Baul Bourget dieser Strömung). Eine Illusionslosigkeit
a07 behagliches Reumerdasein führte, die sich über eben de###.
hitzler.
eben weil ihre ganze Ecistenz auf „s#lmr“. auf eelische die sich ei#a im „Reigen“ — seinem einheitlichsten und konse
2.4
Probleme“ eingesellt wat, sich iheologisch itmer mehr de=jgnentelien Werk — zum tapseren Zynismus erhebt. Sonstz
n des gebildeten Deutsch¬
klassierte. Die zugleich in ihren besten Vectreteen. uu denen Fleihi ge in der bloßen — immer „gesellschaftlichen“ immer dies
der neunziger Jahre mit¬
ironischen Skepsis dieser
Schnitzler zweifellos gehött, unter diese: idealopischen De=jguten Manieren bewahrenden —
ach ihm die Neuromantik
klassierung schwee ln, ohne deshalb ene ###swes. einen Fr#cheinungen gegenüber stecken (z. B. „Anatol“). Wo er jedoch
Etstag Arthur Schnitzlers.
##ckt, die von ihm und von den menschlich Besten diesen
ideologischen Anschlnd an wrtliche lebendige S#irningen der
Generation, „Die neue
Schicht mit Verzweislung empfundenen Probleme zu tragischer
Zeit (an Bourgeoisie, Proleiariat — ober selbst an die Staats¬
einen Ehren heraus; auch
ideologie des höheren Beamteniums und Miltt#etingen zui Hoße zu erheben (der Schluß von „Liebelei“, „Der einsam¬
umsfest vorbereitet. D
Beg“), wo er sie von einem breiten gesellschaftlichen Hintergrun!
e sein. Arthur Schnitzler können. Für deren inne#e Berfahrenheit die unin s#eer ge¬
sich abheben lassen will („Der Weg ins Freie"), zeigt sich seine
bhodeutsame Erscheinungj wordenen und darum ironisch aber dech peimlich genau
vollkommene Befangenheit in den bürgerlichen, ja in den mon#
von ihm nicht aus. Noch befolgten äuheren Sitten der Gesellschaft Wahiee, Rode,
dainen Vorurteilen. Er glaubt auf dem Wege der einsamen
Hauptmann ist er dem Konvention) den einzig übrig gebliebenen Hatt voren.
der seelischen Vertiesung über die Flachheit der äußerlich t
Damit wurde der ganze Prableinkreis dieser Schicht und
erarischen Lebens entrückt.
mit ihr Schnitzlers auf das Seelenleben des beschäftigungs= gesellschaftlichen Problemstellungen herauszukommen — unt#
u haben, ist seine Gestalt
losen Menschen beengt. So wurde die Erotik zum Denmeluchant landet im Problemkreis der „guten Gesellschaft“, der Salon#.
rblaßt.
#und der (vornehmen) literarischen Cafés.
hwer gegen eine — even¬
dieser Dichtung. So wurde der Zweisel allen „Werten“ gegen¬
chen Lebenswerkes zeugen.
über ihre Weltanschanung. So w#rde die „Seim#nng“ ihr
So ist ihm innerlich jede wirkliche Entwicklungsmöglichkeit
kade des gegenwärtigen
fast ausschließliches Ausdrucksmittel. Daß diese drei Fest¬
versagt geblieben: er stellt immer wieder dieselben „Probleme“
z, daß die Tatsache, daß
stellungen nur dieselbe Sache von drei verschiedenen Seiten
nur aus der Perspektive seines jeweiligen Alters dar. Weil
Vergessenheit gerät, in beleuchten, bedart wohl kaum eingebenhee Erdelerung. Der
er sich aber innerlich nicht entwickeln kann, bedeutet das Alter##
ihn zu sprechen scheint. alte Koder der bürgerlichen W#ral konnte für diese Schicht,
a#“ keine menschliche Vertiesung. Im Gegenteil, der Wider #
liegt anders. Er ist eine für deren Lebenshaltung und Bel#######e er nich zugeschnitten
spruch zwischen der wirklichen Bedeutung seiner Probleme und
vorgestern. Die Geißes=j war, nicht mehr passen. Anderzeite ###ie il; jede offene und
der Bedeutung, die er ihnen zuweist, tritt mit dem Alter
ki literarischer Ausdruck er
klare Auflehnung gegen sie, jeder rey######te Akzent fern¬
immer greller zu Tage. Dazu kommt, daß die von ihm
eine Rolle zu spielen.
siegen. Sie har den Glauben an ihre alle.: Klassenideale,
repräsentierte Schicht nur in Blütezeiten des Kapitalismus
hitzlers, der sich über die:
verloren. Da sie aber nicht geirillt wa# #n; de materiellen
gedeihen kann. Die Krise scheucht sie aus dem Zustand ihrer &#
Grmdlagen ihrer Eristenz zu verzichten, ##e ihe deshalb die
er Schicht weder formell
Beschaulichkeit auf. Sie ist in dem Kampf ums Dasein des ##
ressant, seine künstlerischen
oziale Grundlage ihrer Kristenz nimals ##ar merben konnte,
Kapitalismus mit eingezogen. Ihr größerer Teil der wateriell
m#unte sie aush ibealegisch d#5 Erzialsarauc ihre Hian ens¬
schwächer war, wird auch materiell deklassiert; der Teil, der
losigkeit durchschauen. Sie wulde aben. Sozialen gegenüber
t, die Literaturbewegung
sch muteriell halten kann, kann sich teils dem Kampf nicht mehr
steptisch. Du###n har sch öber it iie der geze Umkreis des
eutungsweise zu schildern,
entziehen (schon im Kriege) und ist, wenn das nicht der Fall,
hon fast unverständlichen
mens#lichen Hanzelns anf die w#elhchen Probleik## Vereinsamter
viel zu schmal, um noch einen dichterischen Ausdruck erhalten
Zweisser red#iert. Und da dieie Zeeifler und Verzweifelten
denischen Literatur gesea¬
zu können. Und die „neuen Reichen“ stehen viel robuster und
##ngleich Menschen waken beuen bei — wie immer verseinerte —
h zu machen. Für das
primitiver zu den vom Kapitalismus gebotenen Lebensgenüssen,
Nennt des setens im Mittelpenkt all ihrer Interessen stand,
wichtig, daß er von keiner
um die „Feinheit“ eines ironischen Zweifels auch nur begreifen!
##lieb als alleiniger Nebensinhan. als alleiniges Band zwischen
ieser Zeit, weder von der
zu können.
den vereintamten Menschen de Erotik übrig. Diese jedoch,
tionärer Empörung ause
So ist Arthur Schnitzler in seinem 60. Lebensjahr der
jeber Stavilitär jedes Rürkgrats, ens nur aus einer allgemeinen
Hauptmann), noch von
Repräsentant einer völlig, auf Nimmerwiedersehen versunkenen
(also gesenschaltlichene Weit der Werte und Ideale entstehen
g des sich entsaltenden
Entwicklungsphase. Er selbst ist keineswegs groß genug, um
kann beraudt. bielet nichts mehr als eine Reihe von genußreich
getragen wurde. Anpur
herauszuragen.
aus diesem Versinken — rein dichterisch
durchgeloneien, nachträglich skeptisch oder ironisch beleuchteten
cht der sich immer stärfer
Er hat heute höchstens als zeitgeschichtliches Dokument einer
allen Sorgen des läg¬
Stimmunge.
vergangenen Epoche eine gewisse Bedeutung.
Schnitzler ist durch seine Illusienslosigkeit der eigenen
er jeder Beziehung zum
Georg Lukacs.
politischen Leben beraubt1 dichterischen Welt gegenüber zum bedeutendsten Dichter dieser!