box 39/3
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6oth Birtndar
Tr
Kampf des Indindume widersen Lokalton mit umrergeichlicher Mesterschaft tref. Gewand geselschaftlicher Voruriele erschtenen isr.
und die sich auch in seinem spätern Schaffen noch
wa wider die Unsitte des Zwei=Isenden Stimmung. So wird das leicht überhört, was
manchmal in solchen Gestalten zeigt, zu einem Grund¬
gesellschaftliche Vorurteil, das die lzwischen diesen beiden Elementen, dem einfach klaren
bestandteil des menschlichen Lebens, vor allem der
Was und dem verführerisch vielstimmigen Wie, auch
enn diese Konflikte tragisch enden,
Beziehungen der Geschlechter zu einander, deren ver¬
in diesen Werken schon charakteristisch zu erkennen ist:
fenbar die Sympathie des Dichters
wirrende Mannigfaltigkeit von Anfang an den Stoff
des Vorurteils begleitet, so scheint Die Stellung des Dichters zum Konflikt. Schnitzlers
bildet, an dem sich für Schnitzler das Leben darstellt.
he der Ibsenschen Kämpfer gegen Helden gehen nicht als Kämpfer wider die Konven¬
Jene Lüge zu bekämpfen, ist daher eine fragwürdige
Püge zu treten, nur daß er diesen tion zu Grunde. Sie sind in der Tiefe ihrer Seele
Aufgabe: die Stunden des Erkennens, die in des
selbst Fahnenflüchtige, die die Berechtigung des Le¬
chten Florett statt mit dem wuch¬
bens wie es ist, deschalb weil es ist, noch da anerken=Dichters Werken immer wiederkehren, bringen selten
nordischen Recken führt.
nen, wo es im fragwürdigen Mantel der gesellschaft= Befreiung; häusig, wwenn sie wirkliche Erkenntnis
wie mancher andere eines Tages
gaben und nicht an Stelle der einen Lüge eine an¬
lichen Konvention auftritt: der Verächter des „Mär¬
einem Werk völlig abweichenden
chens“ vom Belastetsein der Gefallenen empfindet dere setzten, Ekel oder Verzweiflung. Wer klug ist,
fordert und es vor die Entschei¬
weiß, daß eine Lüge, die ein menschliches Dasein zu
eder des Dichters Vielgestalt hin= seibst gegenüber dem, worüber „kein Mann hinweg
eine Seite seines Wesens zu be=kann“, schließlich doch wie die andern, der Bekämpfer ltragen vermag, besser ist, als eine zerstörende Wahr¬
bzulehnen, so würde es nicht nötig der Duellmoral, dem das Leben das höchste Gut er= heit, er weiß, daß wir immer spielen, und daß wir
scheint, vermag es am Ende doch nicht, den Selbst=nichts von uns und nichts von andern wissen. Nur
Schnitzler aus den Anfängen des
die Toren wollen erkennen und zur Erkenntnis ver¬
vorwurf der Feigheit zu ertragen. Hier ist der Punkt,
sen, die Züge des jüngern noch im
helfen, nur die Toven suchen das Leben zu meistern;
ufzuzeigen. Dem gegenüber steht wo die weitere Entwicklung einsetzen kann, weil hier
unter dem Gesetz einer fortschrei=lbereits die grundsätzliche Abweichung in Schnitzlers es ist Traum, Spiel, Lüge, Chaos, aber auch einzige
Macht und Wirklichkeit; die Hand, die sich vermißt
Auffassung der konventionellen Lüge gegeben war,
n Entwicklung, die niemals aus
zu lenken, greift ins Leere, und wer zu sehen glaubt,
hier der Punkt, wo es sich zeigt, daß Schnitzlers Mu¬
und der Gereifte hat kaum Töne
wird blind dahingetrieben, wohin zu kommen ihm
sik ihre Klangfarbe von des Dichters ethischer und
ht ihren Vorklang schon in den
hernahm: bestimmt war.
weltanschaulicher Grundsteinstellung
ßen. Aber die Akzente haben sich
Auf solchem Boden gedeihen keine Helden. Die
Schnitzer empfindet die Lüge des Lebens so sehr wie
, und so bedeutet die Entwicklung
Lebenskämpfer kommen denn auch bei Schnitzler
Ibsen, sie bildet eigentlich den Gegenstand seiner gan¬
Pandlung.
schlecht genug weg. Immer wieder stehen sie als be¬
Jugendstücken sind die Linien ein=zen Dichtung, aber er nimmt sie wehmütig lächelnd
treten klar hhervor. Umgeben aberlhin, weil sie ihm untrennbar Inhalt des Lebens trogene Betrüger da, und mit zunehmender Reise
r berauschenden Polyphonie einer scheint. So wird die Lebenslüge, die ihm zuerst im wächst des Dichters müdlächelnde Sympathie mit den
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6oth Birtndar
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Kampf des Indindume widersen Lokalton mit umrergeichlicher Mesterschaft tref. Gewand geselschaftlicher Voruriele erschtenen isr.
und die sich auch in seinem spätern Schaffen noch
wa wider die Unsitte des Zwei=Isenden Stimmung. So wird das leicht überhört, was
manchmal in solchen Gestalten zeigt, zu einem Grund¬
gesellschaftliche Vorurteil, das die lzwischen diesen beiden Elementen, dem einfach klaren
bestandteil des menschlichen Lebens, vor allem der
Was und dem verführerisch vielstimmigen Wie, auch
enn diese Konflikte tragisch enden,
Beziehungen der Geschlechter zu einander, deren ver¬
in diesen Werken schon charakteristisch zu erkennen ist:
fenbar die Sympathie des Dichters
wirrende Mannigfaltigkeit von Anfang an den Stoff
des Vorurteils begleitet, so scheint Die Stellung des Dichters zum Konflikt. Schnitzlers
bildet, an dem sich für Schnitzler das Leben darstellt.
he der Ibsenschen Kämpfer gegen Helden gehen nicht als Kämpfer wider die Konven¬
Jene Lüge zu bekämpfen, ist daher eine fragwürdige
Püge zu treten, nur daß er diesen tion zu Grunde. Sie sind in der Tiefe ihrer Seele
Aufgabe: die Stunden des Erkennens, die in des
selbst Fahnenflüchtige, die die Berechtigung des Le¬
chten Florett statt mit dem wuch¬
bens wie es ist, deschalb weil es ist, noch da anerken=Dichters Werken immer wiederkehren, bringen selten
nordischen Recken führt.
nen, wo es im fragwürdigen Mantel der gesellschaft= Befreiung; häusig, wwenn sie wirkliche Erkenntnis
wie mancher andere eines Tages
gaben und nicht an Stelle der einen Lüge eine an¬
lichen Konvention auftritt: der Verächter des „Mär¬
einem Werk völlig abweichenden
chens“ vom Belastetsein der Gefallenen empfindet dere setzten, Ekel oder Verzweiflung. Wer klug ist,
fordert und es vor die Entschei¬
weiß, daß eine Lüge, die ein menschliches Dasein zu
eder des Dichters Vielgestalt hin= seibst gegenüber dem, worüber „kein Mann hinweg
eine Seite seines Wesens zu be=kann“, schließlich doch wie die andern, der Bekämpfer ltragen vermag, besser ist, als eine zerstörende Wahr¬
bzulehnen, so würde es nicht nötig der Duellmoral, dem das Leben das höchste Gut er= heit, er weiß, daß wir immer spielen, und daß wir
scheint, vermag es am Ende doch nicht, den Selbst=nichts von uns und nichts von andern wissen. Nur
Schnitzler aus den Anfängen des
die Toren wollen erkennen und zur Erkenntnis ver¬
vorwurf der Feigheit zu ertragen. Hier ist der Punkt,
sen, die Züge des jüngern noch im
helfen, nur die Toven suchen das Leben zu meistern;
ufzuzeigen. Dem gegenüber steht wo die weitere Entwicklung einsetzen kann, weil hier
unter dem Gesetz einer fortschrei=lbereits die grundsätzliche Abweichung in Schnitzlers es ist Traum, Spiel, Lüge, Chaos, aber auch einzige
Macht und Wirklichkeit; die Hand, die sich vermißt
Auffassung der konventionellen Lüge gegeben war,
n Entwicklung, die niemals aus
zu lenken, greift ins Leere, und wer zu sehen glaubt,
hier der Punkt, wo es sich zeigt, daß Schnitzlers Mu¬
und der Gereifte hat kaum Töne
wird blind dahingetrieben, wohin zu kommen ihm
sik ihre Klangfarbe von des Dichters ethischer und
ht ihren Vorklang schon in den
hernahm: bestimmt war.
weltanschaulicher Grundsteinstellung
ßen. Aber die Akzente haben sich
Auf solchem Boden gedeihen keine Helden. Die
Schnitzer empfindet die Lüge des Lebens so sehr wie
, und so bedeutet die Entwicklung
Lebenskämpfer kommen denn auch bei Schnitzler
Ibsen, sie bildet eigentlich den Gegenstand seiner gan¬
Pandlung.
schlecht genug weg. Immer wieder stehen sie als be¬
Jugendstücken sind die Linien ein=zen Dichtung, aber er nimmt sie wehmütig lächelnd
treten klar hhervor. Umgeben aberlhin, weil sie ihm untrennbar Inhalt des Lebens trogene Betrüger da, und mit zunehmender Reise
r berauschenden Polyphonie einer scheint. So wird die Lebenslüge, die ihm zuerst im wächst des Dichters müdlächelnde Sympathie mit den