VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 223

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um die Darstellungen Poincarés über die englischen russischen Polemik. 2#
Ihen Gespiechungen
Vorschlag, eine Experten
das Ende erreicht. Alles, was nun folgt, ob es nun bis Verhältnisse zu charakterisieren, führt Garvin weiter aus,
Donnerstag oder bis Samstag dauern wird, ist nur noch wird zweifellos die auswärtige Politik das Hauptlosungs= um folgende Fragen zu prüfe
wort bei den nächsten englischen Wahlen sein. Wenn b) Fragen des Privateigentum
eine reine Formalität.
höchst verrucht geltenden „Ar
als Knabe zu „dichten“ begann: Römertragödien, Gedichte,
nur: Ich bin am 15. Mai 1862 in Wien geboren und war
kennen zu lernen. Auch im C
Entwürfe und Versuche aller Art. Aber an Schriftstellerei
Arzt.“ Und war Arzt — das steht auch in allen Biographien
quartier des „Jungen Wien“,
als Beruf dachte er auch als Jüngling und junger Mann
und Abhandlungen, sonst nichts. Und gerade dieses Kapitel
haben, allerdings von allerlei
noch lange nicht. Er machte die Gymnasialmatura, absolvierte
ist sicherlich das interessanteste, weil Schnitzler auch später,
Randbemerkungen der Kaffe
in den üblichen sechs Jahren die medizinische Fakultät der
nachdem er den ärztlichen Beruf längst aufgegeben hatte,
Kollege Dr. Sternberg ben
Wiener Universität, war trotz seiner zunehmenden literari¬
immer Arzt blieb: in seinen Werken und Gestalten, in den
als Erinnerung an diese gem
schen Neigungen, Pläne und Freundschaften ein fleißiger
Milieus und Problemen, in der Art, mit zugleich klinischem
ein von Dr. Artur Schnitzler
Student und promovierte 1885. Von 1886 bis 1888 war er
und mitfühlendem Blick die Menschen, ihre Zustände und
dem er ihm ein Gurgelwasser v
Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus bei den Pro¬
Leiden anzusehen, durch dichterische Perkussion und Aus¬
Griensteidl.
fessoren Standhartner Weinlechner und Meynert. Dann be¬
kultgtion in den kompliziertesten Fällen zu den über¬
Aber dann kam die „Lie
gann er sich für das Fach seines Vaters zu spezialisieren, die
raschendsten psychologischen Diagnosen zu gelangen. Der
Burgtheatererfolg und die ra
Laryngologie, und wurde sein Assistent an der Poliklinik.
ärztliche Beruf, der Arzt als Mensch kehrt überall bei
und Berühmtheit. Der Dr.
In diese Zeit fallen schon seine später in der „Schö#en
Schnitzler wieder, und meistens mit besonderer Liebe und
Ordinationszimmer in der Fra#
blauen Donau“ erschienenen Gedichte, Skizzen und Sprüche,
Sympathie gezeichnet, mit jener begreiflichen Vor¬
stark frequentiert gewesen wa
aber seine erste größere Veröffentlichung war doch ein Aufsatz
eingenommenheit, die wir alle für die ersten Eindrücke der
größere und bedeutsamere O
in der von seinem Vater redigierten medizinischen Zeitschrift:
Jugendreife haben.
Schaffen. Denn wie nach einem
„Behandlung nervöser Stimmstörungen durch Hypnose und
Es ist also nicht bloße Geburtstagsneugierde und auch
in den Werken jedes produzier
Suggestion.“ Wenn man will, kann man in diesem Thema
nicht Indiskretion gegenüber rein persönlichen Dingen, wenn
ein bestimmender starker Ju
schon den späteren Dichter der geheimnisvollen rätselhaften
man den ärztlichn Anfängen Artur Schnitzlers, seinen
kehrt, so steht auch hinter alle
Dinge erkennen, wogegen es kaum möglich sein bürfte, einen
vielfachen Zusammenhängen mit der medizinischen Wissen¬
hat, immer wieder der Arzt im
literarischen Zusammenhang zwischen Artur Schnitzlers
schaft nachgeht. Der erste wichtigste Zusammenhang war
Seine Praxis wurde die Men
durch den Vater gegeben: Professor Johann Schnitzler, Werken und dem „Klinischen Atlas der Laryngologie“ zu
dieses Seelenspezialisten kam d
damals der erste Laryngologe der Wiener Universität. Er konstruieren, den er zusammen mit seinem Vater und seinem
baren Patienten, die irgendwie
war der behandelnde Arzt aller Theatergrößen dieser Zeit: nachmaligen Schwager, Professor Hajek, herausgab.
Altern und am Sterben litter
Alles Spätere aus Artur Schnitzlers kurzer ärztlicher
Sonnenthal, die Wolter, Siegwart Friedmann, die Sänger
losesten unter ihnen gingen do
Laufbahn ist schon schwieriger und nicht mehr so genau fest¬
der Hofoper. Mit den meisten dieser Künstler stand Professor
seiner Sprechstunde. Das ist au
zustellen. Er unternahm eine ärztliche Studienreise nach
Johann Schnitzler in freundschaftlichem Verkehr, so daß
Lesen von Artur Schnitzlers
London, er eröffnete eine Praxis als Kehlkopfspezialist und
außer den medizinischen auch Kunst= und Theatereindrücke
das Dankgefühl gegenüber
ordinierte eine Zeitlang auch dann noch, als er als Schrift¬
frühzeitig auf den Sohn einwirkten. Diese Theatereindrücke
an Nervosität, Ueberempfin
steller schon sehr bekannt war. Junge Damen sollen gern in
wurden noch durch den Großvater mütterlicherseits Doktor
Markbreiter verstärkt, der als Theaterarzt tätig war. Das seiner Ordination erschienen sein, von keinem anderen Leiden! laborierenden Generation gehe
war vielleicht der äußere Anstoß, daß Artur Schnitzler schon geplagt, als der Neugier, den jungen Dichter des damals als kennen und zu verstehen.