VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 260

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60th Birthdar
— Jukumweisung der
um die Darstellungen Poincarés über die englischen russischen Polemik. Der zweite Teil enthält den
Vorschlag, eine Expertenkommission einzusetzen,
#eichen Tesplrchungen
olgt, ob es nun bis Verhältnisse zu charakterisieren, führt Garvin weiter aus,
k wird, ist nur noch wird zweifellos die auswärtige Politik das Hauptlosungs= um folgende Fragen zu prüfen: a) Russische Schulden:
wort bei den nächsten englischen Wahlen sein. Wenn b) Fragen des Privateigentums; e) Wiedergutmachung von
höchst verrucht geltenden „Anatol“ und des „Märchen“
Pien geboren und war, als Knabe zu „dichten“ begann: Römertragödien, Gedichte,
bennen zu lernen. Auch im Café Griensteidl, dem Haupt¬
Entwürfe und Versuche aller Art. Aber an Schriftstellerei
quartier des „Jungen Wien“, soll Schnitzler öfter ordiniert
in allen Biographien
als Beruf dachte er auch als Jüngling und junger Mann
haben, allerdings von allerlei übermütigen humoristischen
gerade dieses Kapitel
noch lange nicht. Er machte die Gymnasialmatura, absolvierte
Randbemerkungen der Kaffeehausrunde begleitet. Mein
chnitzler auch später,
in den üblichen sechs Jahren die medizinische Fakultät der
Kollege Dr. Sternberg bewahrte als Kuriosität und
ast aufgegeben hatte,
Wiener Universität, war trotz seiner zunehmenden literari¬
als Erinnerung an diese gemütlichen Wiener Bohemejahre
und Gestalten, in den
schen Neigungen, Pläne und Freundschaften ein fleißiger
ein von Dr. Artur Schnitzler geschriebenes Rezept auf. i
hit zugleich klinischem
Student und promovierte 1885. Von 1886 bis 1888 war er
dem er ihm ein Gurgelwasser verschrieb — natürlich im Café
ihre Zustände und
Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus bei den Pro¬
Griensteidl.
Perkussihn und Aus¬
fessoren Standhartner Weinlechner und Meynert. Dann be¬
Aber dann ham die „Liebelei“ und damit der große
Fällen zu den über¬
gann er sich für das Fach seines Vaters zu spezialisieren, die
Burgtheatererfolg und die rasch zunehmende Anerkennung
zu gelangen. Der
Laryngologie, und wurde sein Assistent an der Poliklinik.
und Berühmtheit. Der Dr. Artur Schnitzler schloß sein
sch kehrt überall bei
In diese Zeit fallen schon seine später in der „Schönen
Ordinationszimmer in der Frankgasse, das ja nie übermäßig
besonderer Liebe und
blauen Donau“ erschienenen Gedichte, Skizzen und Sprüche,
stark frequentiert gewesen war, und eröffnete eine neue
begreiflichen Vor¬
aber seine erste größere Veröffentlichung war doch ein Aufsatz
größere und bedeutsamere Ordination: sein dichterisches
ersten Eindrücke der
in der von seinem Vater redigierten medizinischen Zeitschrift:
Schaffen. Denn wie nach einem Worte Hugo Hofmannsthals
„Behandlung nervöser Stimmstörungen durch Hypnose und
in den Werken jedes produzierenden großen Künstlers irgend¬
gsneugierde und auch
Suggestion.“ Wenn man will, kann man in diesem Thema
ein bestimmender starker Jugendeindruck immer wieder¬
nlichen Dingen, wenn
schon den späteren Dichter der geheimnisvollen rätselhaften
kehrt, so steht auch hinter allem, was Schnitzler geschrieben
ir Schnitzlers, seinen
Dinge erkonnen, wogegen es kaum möglich sein dürfte, einen
hat, immer wieder der Arzt im weitesten und tiefsten Sinne.
medizinischen Wissen¬
literarischen Zusammenhang zwischen Artur Schnitlers
Seine Praxis wurde die Menschheit und in die Ordination
Zusammenhang war
Johann Schnitzler, Werken und dem „Klinischen Atlas der Laryngologie“ zu
dieses Seelenspezialisten kam die lange Reihe von oft unheil¬
Piener Universität. Er konstruieren, den er zusammen mit seinem Vater und seinem
baren Patienten, die irgendwie an der Liebe, an der Ehe, am
tergrößen dieser Zeit: nachmaligen Schwager, Professor Hajek, herausgab.
Altern und am Sterben litten, und selbst die Hoffnungs¬
Alles Spätere aus Artur Schnitzlers kurzer ärztlicher
losesten unter ihnen gingen doch beruhigt und erleichtert aus
friedmann, die Sänger
Laufbahn ist schon schwieriger und nicht mehr so genau fest¬
seiner Sprechstunde. Das ist auch das Gefühl, das man beim
künstler stand Professor
zustellen. Er unternahm eine ärztliche Studienreise nach
Lesen von Artur Schnitzlers Büchern immer wieder hat:
hem Verkehr, so daß
London, er eröffnete eine Praxis als Kehlkopfspezialist und
das Dankgefühl gegenüber dem guten Arzte, der einer
und Theatereindrücke
ordinierte eine Zeitlang auch bann noch, als er als Schrift¬
an Nervosität, Ueberempfindlichkeit und Hypochondrie
Diese Theatereindrücke
steller schon sehr bekannt war. Junge Damen sollen gern in
ütterlicherseits Doktor
seiner Ordination erschienen sein, von keinem anderen Leiden laborierenden Generation geholfen hat, sich selbst zu er¬
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serarzt tätig war. Das
Artur Schnitzler schon geplagt, als der Neugier, den jungen Dichter des damals als kennen und zu verstehen.