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tBirthdar
folgt noch einen zweiten Zweck: der Politiker
nen neuen Weg ein. Es ist erklärlich,
Schnitzler legt sein Bekenntnig und Verhältnis zur
ychoanalyse Freuds, an dessen Wohn¬
elten Zeit und zur neuen ab. das darauf hinaus¬
die Wissenschaft wie die Lajenwelt noch
läuft, daß er weder das Frühere in Grund und
essiert ist als anderswe, und daß auf
Boden verdammen, noch in der Neuerung nur
biete dem Arzt Schnitzler bald der
Sonnenschein und eitel Glück sehen kann. Mit
hnitzler folgte. „Fräulein Else“ war
seiner „Traumnovelle“ geht er auf ein ver¬
iesem Fahrwasser gesegelt, von neuem
wandtes Gebiet der beiden ebengenannten, und
s nun in der Novelle „Die Frau des
man bewundert in ihr wieder die Phantasie des
Auf, einer tragikomischen Novelle, voll
Dichters wie das große Wissen und Können des
n und Spott, natürlich nicht über die
Arztes. Und alle diese Werke verraten den
htische Wissenschaft, aber über den
jungen Schnitzler — möge der auch weiler
die Erbärmlichkeit, die Feigheit, die bei
kheiten zutage treten. Das Buch ver= schaffen:
en Dexl
dieser Kunst hielten, werden bald nicht mehr die
Letzten sein. Hat auch das, was heute geschrieben
wird, noch nicht die Klarheit und Vollendung der
Kunst dieser beiden Genannten erreicht, so ist es
duch immerhin sehr beachtenswert und für die Zu¬
kunft vielversprechend. Bereits anerkanntere
moderne Lyriker, wie Hermann Hesse, der
ctwas spröde, besonders schwer zugängliche
Oskar Loerke, der wahrhaft dionystsche
Naturphilosoph Theodor Daubler oder
Alfred Mombert seien nur namentlich ge¬
nannt, heute gilt es, der noch jüngeren, inzwischen
herangewachsenen Generation durch einen Hin¬
weis behilflich zu sein.
Der Ernstesten einer, mit aufopferungsvoller
Hingabe an seine Mission, ist Erwin Dorow,
sehr jenseitig und naturverbunden, voll tiefer Ehr¬
furcht vor den Wundern, die selbst in den ge¬
ringsten Dingen der Schöpfung und in den
kleinsten Wesen der Kreatur ihm die Herrlichkeit
unvergänglicher Werte offenbart. Hier ist ein
Mensch am Werk, der mit tönender Stimme die
Schönheit geistiger Güter predigt, der aufrecht
geht durch die Anfeindungen und Hindernisse
dieser Welt. Den Forderungen der Stunde ist da
weit gefügiger Walter Eutkelch, der Typ
eines betriebsamen Literaturdichters, dem aber
auch Gedichte von außerordenhicher Kraft und
Geschlossenheit gelangen. Zeugnis davon legt
wieder seine neue Buchpublikation „Zwei
Zyklen“ ab. ein schmales Gedichtbändchen, das
besonders in seinem zweiten, „Ecce Mater“ über¬
schriebenen Abschnitt bemerkenswert ist, in dem.
seit langer Zeit zum ersten Male wieder Zeugnis
abgeleat wird für die Mutter, ein schlichtes und
aufrichtiges Bekenntnis zur keuschen Mutterliebe,
in unserer Zeit der Familienauflösung besonders
erfreulich.
Eine sehr verinnerliche Lyrik schreibt der junge
Wolf Bierotte, mit einer schönen Beherr¬
schung der Form. Rauschende Wortsymphonien
sind die Verse von Willi R. Fehse, einem der
Begabtesten von allen. Aus überschwenglicher
Seele schreibt hier einer mit sehnsüchtiger Feder
Glasklar dagegen die Gedichtschreibung David
tBirthdar
folgt noch einen zweiten Zweck: der Politiker
nen neuen Weg ein. Es ist erklärlich,
Schnitzler legt sein Bekenntnig und Verhältnis zur
ychoanalyse Freuds, an dessen Wohn¬
elten Zeit und zur neuen ab. das darauf hinaus¬
die Wissenschaft wie die Lajenwelt noch
läuft, daß er weder das Frühere in Grund und
essiert ist als anderswe, und daß auf
Boden verdammen, noch in der Neuerung nur
biete dem Arzt Schnitzler bald der
Sonnenschein und eitel Glück sehen kann. Mit
hnitzler folgte. „Fräulein Else“ war
seiner „Traumnovelle“ geht er auf ein ver¬
iesem Fahrwasser gesegelt, von neuem
wandtes Gebiet der beiden ebengenannten, und
s nun in der Novelle „Die Frau des
man bewundert in ihr wieder die Phantasie des
Auf, einer tragikomischen Novelle, voll
Dichters wie das große Wissen und Können des
n und Spott, natürlich nicht über die
Arztes. Und alle diese Werke verraten den
htische Wissenschaft, aber über den
jungen Schnitzler — möge der auch weiler
die Erbärmlichkeit, die Feigheit, die bei
kheiten zutage treten. Das Buch ver= schaffen:
en Dexl
dieser Kunst hielten, werden bald nicht mehr die
Letzten sein. Hat auch das, was heute geschrieben
wird, noch nicht die Klarheit und Vollendung der
Kunst dieser beiden Genannten erreicht, so ist es
duch immerhin sehr beachtenswert und für die Zu¬
kunft vielversprechend. Bereits anerkanntere
moderne Lyriker, wie Hermann Hesse, der
ctwas spröde, besonders schwer zugängliche
Oskar Loerke, der wahrhaft dionystsche
Naturphilosoph Theodor Daubler oder
Alfred Mombert seien nur namentlich ge¬
nannt, heute gilt es, der noch jüngeren, inzwischen
herangewachsenen Generation durch einen Hin¬
weis behilflich zu sein.
Der Ernstesten einer, mit aufopferungsvoller
Hingabe an seine Mission, ist Erwin Dorow,
sehr jenseitig und naturverbunden, voll tiefer Ehr¬
furcht vor den Wundern, die selbst in den ge¬
ringsten Dingen der Schöpfung und in den
kleinsten Wesen der Kreatur ihm die Herrlichkeit
unvergänglicher Werte offenbart. Hier ist ein
Mensch am Werk, der mit tönender Stimme die
Schönheit geistiger Güter predigt, der aufrecht
geht durch die Anfeindungen und Hindernisse
dieser Welt. Den Forderungen der Stunde ist da
weit gefügiger Walter Eutkelch, der Typ
eines betriebsamen Literaturdichters, dem aber
auch Gedichte von außerordenhicher Kraft und
Geschlossenheit gelangen. Zeugnis davon legt
wieder seine neue Buchpublikation „Zwei
Zyklen“ ab. ein schmales Gedichtbändchen, das
besonders in seinem zweiten, „Ecce Mater“ über¬
schriebenen Abschnitt bemerkenswert ist, in dem.
seit langer Zeit zum ersten Male wieder Zeugnis
abgeleat wird für die Mutter, ein schlichtes und
aufrichtiges Bekenntnis zur keuschen Mutterliebe,
in unserer Zeit der Familienauflösung besonders
erfreulich.
Eine sehr verinnerliche Lyrik schreibt der junge
Wolf Bierotte, mit einer schönen Beherr¬
schung der Form. Rauschende Wortsymphonien
sind die Verse von Willi R. Fehse, einem der
Begabtesten von allen. Aus überschwenglicher
Seele schreibt hier einer mit sehnsüchtiger Feder
Glasklar dagegen die Gedichtschreibung David