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Grillnarzer-Preis
Telephon 12801.
8
MnBTTTI Snkeng
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aterr. Volkspresse, Wien
2
E vom:
1 JCun. 1500
S
Die Verleihung des Grillparzer¬
Preises. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften
gibt in einer offiziellen Mitteilung bekannt, daß
das Preisgericht den am 15. d. M. zum neunten
Male zur Verteilung bestimmten, von Franz Grill¬
parzer für das relativ beste deutsche dramatische
Werk, welches im Laufe des letzten Trienniums
auf einer namhaften deutschen Bühne zur Auf¬
führung gelangt ist und nicht schon von einer
anderen Seite durch einen Preis ausgezeichnet
worden ist, gestifteten Preis im Betrage von
5000 Kronen dem Dichter Arthur Schnitzler in
Wien für sein Drama „Zwischenspiel“ einstimmig
zuerkannt hat. Mit der Zuerkennung dieses
Preises au den jüdischen Dichter und Verfassetz
des „Leutnank Gostl“, dem davongejagten und
degradierten Militärarzt Schnitzler, hat die jüdische
Schweineliteratur wieder einen Sieg errungen, der
eine wahre Schmach für jeden ehrlichen Deutschen
bedeutet. Die Jury bestand aus folgenden deutschen
Männern, und zwar den Herren: Direktor Dr.
Schlenther, Professor Minor, Professor Ernst
Schmidt, Hofrat Dr. Burkhard und Ludwig Hevert.
Ganz besonders für die Zuerkennung des Preises
an den jüdischen Dichter setzte sich Professor Minor
ein. Dieser Herr geriert sich bei jeder nur denkbaren
Gelegenheit als deutscher Mann und als Juden¬
knecht. So sieht das Deutschtum des Herrn
Professor Minor aus. Pfui!
Telephon 12801.
*
—
0
— A A
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□ I. österr. behtrdl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
3
Wien, I., Concordiaplatz 4.
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Vertretungen
0 in Berin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters
0
0
u.- Montags- Zeitung, Wicn
§ Ausschnit Aür¬
530
20. 0. 190.
E vom:
—iitelle vol der woche.
Daß Artur Schnitzler den Grillparzer=Preis erhalten
hat, bringt die ##ristlichsoziale Presse aus dem
*) Der hier mit schonendster Tiskretien angedeutete Straffall
wurde vor der letzten Wiener November Jury verhandelt und endete
mit Freispruch (6 Stimmen Ja, 6 Stimmen Nein), aher erst nach
geradezu beispiellos leidenschaftlich erregter Kampfberatung der Ge¬
schwornen.
—
Häuschen. Die „Reichspost“ schreibt: „Die Preiszuerkennung
bedeutet für die österreichische Literatur ein Schandmal, aber
auch eine Warnung eindringlichster Art: Es muß der Kampf!
gegen den jüdischen Geist, der bisher nur auf wirtschaftlichem
Gebiete geführt wurde, nun endlich auch auf dem künstlerischen,
wissenschaftlichen und literarischen mit aller Kraft aufgenommen
und durchgeführt werden, bevor es überhaupt zu spät ist.“
Wie leicht wäre es doch der „Reichspost“ „ewesen, die beklagte
Entscheidung hintanzuhalten, wenn sie den Preisrichtern jene
christlichsozialen dichterischen Meisterwerke und deren Schöpser
genannt hätte, die würdig sind, mit Artur Schnitzler und
seinen dichterischen Schöpfungen in die Stichwahl zu
kommen.
Grillnarzer-Preis
Telephon 12801.
8
MnBTTTI Snkeng
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aterr. Volkspresse, Wien
2
E vom:
1 JCun. 1500
S
Die Verleihung des Grillparzer¬
Preises. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften
gibt in einer offiziellen Mitteilung bekannt, daß
das Preisgericht den am 15. d. M. zum neunten
Male zur Verteilung bestimmten, von Franz Grill¬
parzer für das relativ beste deutsche dramatische
Werk, welches im Laufe des letzten Trienniums
auf einer namhaften deutschen Bühne zur Auf¬
führung gelangt ist und nicht schon von einer
anderen Seite durch einen Preis ausgezeichnet
worden ist, gestifteten Preis im Betrage von
5000 Kronen dem Dichter Arthur Schnitzler in
Wien für sein Drama „Zwischenspiel“ einstimmig
zuerkannt hat. Mit der Zuerkennung dieses
Preises au den jüdischen Dichter und Verfassetz
des „Leutnank Gostl“, dem davongejagten und
degradierten Militärarzt Schnitzler, hat die jüdische
Schweineliteratur wieder einen Sieg errungen, der
eine wahre Schmach für jeden ehrlichen Deutschen
bedeutet. Die Jury bestand aus folgenden deutschen
Männern, und zwar den Herren: Direktor Dr.
Schlenther, Professor Minor, Professor Ernst
Schmidt, Hofrat Dr. Burkhard und Ludwig Hevert.
Ganz besonders für die Zuerkennung des Preises
an den jüdischen Dichter setzte sich Professor Minor
ein. Dieser Herr geriert sich bei jeder nur denkbaren
Gelegenheit als deutscher Mann und als Juden¬
knecht. So sieht das Deutschtum des Herrn
Professor Minor aus. Pfui!
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□ I. österr. behtrdl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
3
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Vertretungen
0 in Berin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters
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u.- Montags- Zeitung, Wicn
§ Ausschnit Aür¬
530
20. 0. 190.
E vom:
—iitelle vol der woche.
Daß Artur Schnitzler den Grillparzer=Preis erhalten
hat, bringt die ##ristlichsoziale Presse aus dem
*) Der hier mit schonendster Tiskretien angedeutete Straffall
wurde vor der letzten Wiener November Jury verhandelt und endete
mit Freispruch (6 Stimmen Ja, 6 Stimmen Nein), aher erst nach
geradezu beispiellos leidenschaftlich erregter Kampfberatung der Ge¬
schwornen.
—
Häuschen. Die „Reichspost“ schreibt: „Die Preiszuerkennung
bedeutet für die österreichische Literatur ein Schandmal, aber
auch eine Warnung eindringlichster Art: Es muß der Kampf!
gegen den jüdischen Geist, der bisher nur auf wirtschaftlichem
Gebiete geführt wurde, nun endlich auch auf dem künstlerischen,
wissenschaftlichen und literarischen mit aller Kraft aufgenommen
und durchgeführt werden, bevor es überhaupt zu spät ist.“
Wie leicht wäre es doch der „Reichspost“ „ewesen, die beklagte
Entscheidung hintanzuhalten, wenn sie den Preisrichtern jene
christlichsozialen dichterischen Meisterwerke und deren Schöpser
genannt hätte, die würdig sind, mit Artur Schnitzler und
seinen dichterischen Schöpfungen in die Stichwahl zu
kommen.