VII, Verschiedenes 7, Raimund Preis Burgtheaterrring, Seite 16

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—einund-Preis and Burgtheaterning
Vmg Scherer, Wien.
Der Raimund=Preis. Das Preisgericht, beste¬
hend ans der ns nnn-Caber
Dem Vertreter des Naimund=Theatervereines Alfred
kv. Straßer, dem Vertreter der Grillparzer=Gesell¬
schaft Dr. Glossy, dem Vertreter der Schiller=Stiftung
Dr. Bettelheim und dem Vertreter der Cohnkordin
v. Winiernitz hat die beiden zur Verteilung kommen¬
den Preise zu je 2000 K „einstimmig“ Artur Schnitz¬
ler und R. Holzer zuerkannt; und zwar jenem für
das Stück „Der junge Medardus“ und diesem für die
Komödie „Gute Mütter". Lehrreich und bezeich=,
nend ist, daß Holzer der Preis einfach „zur Ermun¬
terung dienen soll“ da er sich „die dichterische Be¬
1s4 Te
handlung des Wiener Lebens zum Ziele gesetzt hat“,
hingegen blasen die Preisrichter Schnitzler gegen¬
über Lobpreis mit vollen Backen. „Der junge Me¬
dardus“ ist, wenigstens nach diesem banausischen
neuestes:
Geflunker: ein Werk, in welchem sich „schöpferische
Phantasie durch eigentümliche Erfindung betätigt“
Aus Anlaß des Burgtheaterjubiläums hat der
und das sich durch „gediegene Charakteristik und eine
Journalisten= und Schriftstellerverein
nicht alltägliche Behandlung der Sprache auszeichnet".
Concordia auf Grund einer besonderen
In Wirklichkeit ist das preisgekrönte Stück ohne
Stiftung Frau Wilbrandt=Baudius und
Spur von Phantasie, matt erfunden, voll lenden¬
Artur Schnitzler kostbare Erinnerungsringe
lahmer Charakterzeichnung und liederlich in der
verliehen.
Form. Aber selbst, wenn es das wäre, als was es
In Graz wurde gestern das dritte in Steier¬
hingestellt wird: wie kommen die Preisrichter dazu,
mark erbaute Flugzeug festlich getauft.
einem ohnehin vermögenden Schriftsteller den Geld¬
Gegen einen sozialdemokratischen Funk¬
preis zuzuwenden? Sind die Preise gestiftet wor¬
tionär der Gemeinde Eichgraben wurde
den, um reichen Leuten als Taschengeld zu dienen?
ein Attentat verübt.
Sti.
Au Au ere
Breslauer Neueste Nachrichten
20. Apr 1926
Ehrenringe des Buratheaters.
Zum Andenken an
das 150 jährige Jubiläum des Wiener Burg¬
theaters wurde eine Stiftung gegründet, aus der
alljährlich an Persönlichkeiten, die im Rahmen des Burg¬
theaters entweder als Autoren oder als Schauspieler
wirken, Ringe verteilt werden sollen, die den Aus¬
gezeichneten am Gedenktage der Gründung des Burg¬
theaters, also am 11. April, überreicht werden. Ab¬
wechfelnd soll jedes Jahr ein Autor und ein Darsteller
an die Reihe kommen. Für das erstemal hat das
Komitee, dem unter andern der jeweilige Burgtheater¬
direktor und zwei hervorragende dramatische Autoren
angehören, zwei Ringe auf einmal verliehen: einen an
Arthur Schnitzler und den zweiten an die areise
Darstellerin des Burgtheaters, Frau Auguste Wil¬
brandt=Baudius.