heat
box 40/3
Rainund-Preis and Burgtb#sterring
CASINOS IN OfTERREICH
Baden Salzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
ÖOsterreichische Casino A. G.
Wien Il, Schwarzenbergplatz 5a
GRA
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
1VirretigMPBIUUA-E
Fah
Ausschnitt aus:
1. UUN 28
— —
Feier im Burgtheater:
Aeberreichung des Burgtheaterringes an Max Mell.
In feierlicher Weise fand gestern vormittag im Burg=sgegen Theben“, aufgeführt wurden. Durch die Verleihung des
theater die Ueberreichung des Burgtheaterringes für das Ringes werde auch die Zusammengehörigkeit des Burgtheaters
Jahr 1935 statt, der bekanntlich vom Preisrichterkollegium der und seiner Dichter dokumentiert. Nach diesen Worten überreichte
Direktor Röbbeling dem Dichter den Ring und das Diplom,
Jakob=Lippowitz=Burgtheaterringstiftung mit einstimmigem
wobei er ihn mit humorvollen Worten bat, dieses unter Glas
Beschluß diesmal dem Dichter Max Mell in Anbetracht seiner
und Rahmen über seinem Schreibtisch aufzuhängen, dareit,
besonderen Verdienste um das Burgtheater zuerkannt wurde.
Max Mell ist der fünfte Schriftsteller, dem der Burgtheater=wenn ja einmal die Flügel seiner Dichtkunst erlahmen sollten,
ring verliehen wurde, den vor ihm Dr. Artur Schnitzler (1926), ein einziger Blick auf dieses Dokument genüge, ihn von neuem
zu inspirieren.
Dr. Hermann Bahr (1927), Gerhart=Haup# (1929),
Dr. Karl Schönherr (1931) und Dr. Ludwig Fulda (1933) er¬
Das Diplom hat folgenden Wortlaut:
halten hatten. Von Mitgliedern des Burgtheaters ist diese Aus¬
Sehr geehrter Herr Doktor Max Mell! Das Preisrichter¬
zeichnung bisher Auguste Wilbrand=Baudius (1926), Max
kollegium der Jakob Lippowitzschen Burgtheaterringstiftung hat
den im Jahre 1935 einem Dichter zukommenden Ring einstimmig
Devrient (1928), Hedwig Bleibtreu (1930), Georg Reimers
Ihnen verliehen und damit zum Ausdruck gebracht, wie sehr
(1932) und Else Wohlgemuth im Vorjahr zuteil geworden.
70
Ihr Wirken als dramatischer Dichter die Schätzung der öster¬
Die Uerreichung des Burgtheaterringes an Max Mell
reichischen Oeffentlichkeit gefunden hat. Dieser Ring, der den
ging diesmal in besonders feierlicher Weise im großen Teesalon
Namen der ersten Pflegestätte der dramatischen Kunst in unserem
vor sich, in den man durch das große Burgtheaterfoyer —
Lande trägt, soll dem Dichter danken, der aus dem Boden der
Heimat, aus dem Denken und Fühlen ihrer Menschen heraus
geschmückt mit den Gemälden der berühmten Schauspieler dieser
Gestalten geschaffen hat, die der deutschen Bühne zu bleibender
ersten deutschen Bühne — gelangt. An der Stirnseite dieses
Ehre gereichen. Die Wiedererweckung des füddeutschen Legenden¬
prachtvollen Saales stand ein kleines Rednerpult, während auf
spieles und seine Fortbildung zu einer ebenso hohen wie volks¬
den Samtfauteuils die Festgäste Platz genommen hatten. In
tümlichen Form der dramatischen Dichtung wird Ihr fortdauerndes
dramatisches Verdienst sein. Am Burgtheater besonders haben
Vertretung des Bundeskanzlers war Hofrat Wisoko vom Unter¬
Ihre Werke schöne Erfüllung gefunden empfangen Sie daher
richtsministerium, in Vertretung des Staatssekretärs Doktor
seinen Ring als Zeichen dieser wertvollen Verbindung die für
Pernter waren Ministerialrat Dr. Alfred Eckmann und Hofrat
beide Teile noch oft von Segen begleitet sein möge. Dr. Hans
Dr. Kosak von der Bundesverwaltung erschienen. Außerdem
Pernter m. p., Hermann Röbbeling m. p.
bemerkte man noch Sektionsrat Thomasberger, Direktor
Dr. Nüchtern, für den Schriftstellerverein „Concordia“ Vor¬
Dankesworte Max Mells.
standsmitglied Professor Dr. Pilcz, Herausgeber des „Neuen
Unter großem Beifall der Festgäste trat nun Max Mell
Wiener Journals“ Oscar Loewenstein, Frau Helene Loewen¬
zum Rednerpult und hielt folgende Ansprache: „Die Ueber¬
stein Baronin Else Werkmann, den Leiter der Oesterreichischen
reichung dieses Ringes reiht sich den festlichen Augenblicken, die
Kunststelle Hans Brecka und viele Mitglieder des Burgtheaters.
ich auf der Bühne dieses Theaters erlebt habe, als festlichster
Kurz nach 11 Uhr erschien, von Direktor Röbbeling geleitet, Max
Moment an. Der Ring selbst, den der Spender als eine Person
Mell und nahm auf einem der Fauteuils Platz.
aus dem Publikum gestiftet hat, erscheint als ein Sinnbild
Direktor Röbbeling spricht.
der Verbundenheit mit dem Publikum. Die Gunst des Publikums
ist es ja, die für den Dichter das Wertvollste ist. Dem guten
Nun trat Direktor Röbbeling an das Rednerpult und
richtete an den Dichter eine Ansprache, in der er zunächst des
Willen des Publikums für den Autor muß auch dessen guter
Stifters des Ringes Jakob Lippowitz gedachte, der als besonderer
Wille für das Publikum entsprechen. Die Aufgabe des Dichters
Bewunderer des Burgtheaters diese Auszeichnung geschaffen
ist es ja, ein Führer der Zuhörer zu sein, die sich von ihm gerne
habe, aber dieses Jahr leider nicht mehr unter den Lebenden
führen lassen wollen. Ich selbst bin nie zum Publikum gekommen,
weile. Seinem Namen werde aber immer ein ehrendes An¬
ohne daß ich die Gewißheit gehabt hätte, es zu einem ganz
gedenken gewidmet sein. Nun würdigte Direktor Röbbeling die
bestimmten Ziele führen zu können. Ich muß in dieser feierlichen
Verdienste Max Mells um das Burgtheater, der aus dem Boden
Stunde nicht nur den Spiilleitern danken, die meine Werke im
der österreichischen Heimat heraus Gestalten und Dramen ge¬
Burgtheater inszeuiert haben, sondern auch einem unvergeßlichen
schaffen habe, die an allen deutschen Theatern mit Begeisterung
Künstler, der in weiner Jugend die Begeisterung für das Theater
gespielt wurden. Seit der Aufführung des „Nachfolge=Christi¬
im allgemeinen und für das Burgthealer im besonderen geweckt
Spiels“ habe sich Max Mell am Burgtheater Heimatrecht er¬
hat: Josef Kainz. Das Burgtheater hat, wie sich jetzt im Falle
worben und er freue sich, daß unter seiner Direktion gleichfalls
der Verleihung dieses Ringes an mich gezeigt hat, die Art
zwei Werke Max Mells, „Das Schutzengelspiel“ und „Die sieben
aller edlen Dinge, zu spenden und dafür noch zu belohnen.“
Nach diesen mit lautem Beifall ausgenommenen Worten
war die offizielle Feier zu Ende. Max Mell wurde nun von
den Festgästen lebhaft beglückwünscht.
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1. UUN 28
— —
Feier im Burgtheater:
Aeberreichung des Burgtheaterringes an Max Mell.
In feierlicher Weise fand gestern vormittag im Burg=sgegen Theben“, aufgeführt wurden. Durch die Verleihung des
theater die Ueberreichung des Burgtheaterringes für das Ringes werde auch die Zusammengehörigkeit des Burgtheaters
Jahr 1935 statt, der bekanntlich vom Preisrichterkollegium der und seiner Dichter dokumentiert. Nach diesen Worten überreichte
Direktor Röbbeling dem Dichter den Ring und das Diplom,
Jakob=Lippowitz=Burgtheaterringstiftung mit einstimmigem
wobei er ihn mit humorvollen Worten bat, dieses unter Glas
Beschluß diesmal dem Dichter Max Mell in Anbetracht seiner
und Rahmen über seinem Schreibtisch aufzuhängen, dareit,
besonderen Verdienste um das Burgtheater zuerkannt wurde.
Max Mell ist der fünfte Schriftsteller, dem der Burgtheater=wenn ja einmal die Flügel seiner Dichtkunst erlahmen sollten,
ring verliehen wurde, den vor ihm Dr. Artur Schnitzler (1926), ein einziger Blick auf dieses Dokument genüge, ihn von neuem
zu inspirieren.
Dr. Hermann Bahr (1927), Gerhart=Haup# (1929),
Dr. Karl Schönherr (1931) und Dr. Ludwig Fulda (1933) er¬
Das Diplom hat folgenden Wortlaut:
halten hatten. Von Mitgliedern des Burgtheaters ist diese Aus¬
Sehr geehrter Herr Doktor Max Mell! Das Preisrichter¬
zeichnung bisher Auguste Wilbrand=Baudius (1926), Max
kollegium der Jakob Lippowitzschen Burgtheaterringstiftung hat
den im Jahre 1935 einem Dichter zukommenden Ring einstimmig
Devrient (1928), Hedwig Bleibtreu (1930), Georg Reimers
Ihnen verliehen und damit zum Ausdruck gebracht, wie sehr
(1932) und Else Wohlgemuth im Vorjahr zuteil geworden.
70
Ihr Wirken als dramatischer Dichter die Schätzung der öster¬
Die Uerreichung des Burgtheaterringes an Max Mell
reichischen Oeffentlichkeit gefunden hat. Dieser Ring, der den
ging diesmal in besonders feierlicher Weise im großen Teesalon
Namen der ersten Pflegestätte der dramatischen Kunst in unserem
vor sich, in den man durch das große Burgtheaterfoyer —
Lande trägt, soll dem Dichter danken, der aus dem Boden der
Heimat, aus dem Denken und Fühlen ihrer Menschen heraus
geschmückt mit den Gemälden der berühmten Schauspieler dieser
Gestalten geschaffen hat, die der deutschen Bühne zu bleibender
ersten deutschen Bühne — gelangt. An der Stirnseite dieses
Ehre gereichen. Die Wiedererweckung des füddeutschen Legenden¬
prachtvollen Saales stand ein kleines Rednerpult, während auf
spieles und seine Fortbildung zu einer ebenso hohen wie volks¬
den Samtfauteuils die Festgäste Platz genommen hatten. In
tümlichen Form der dramatischen Dichtung wird Ihr fortdauerndes
dramatisches Verdienst sein. Am Burgtheater besonders haben
Vertretung des Bundeskanzlers war Hofrat Wisoko vom Unter¬
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richtsministerium, in Vertretung des Staatssekretärs Doktor
seinen Ring als Zeichen dieser wertvollen Verbindung die für
Pernter waren Ministerialrat Dr. Alfred Eckmann und Hofrat
beide Teile noch oft von Segen begleitet sein möge. Dr. Hans
Dr. Kosak von der Bundesverwaltung erschienen. Außerdem
Pernter m. p., Hermann Röbbeling m. p.
bemerkte man noch Sektionsrat Thomasberger, Direktor
Dr. Nüchtern, für den Schriftstellerverein „Concordia“ Vor¬
Dankesworte Max Mells.
standsmitglied Professor Dr. Pilcz, Herausgeber des „Neuen
Unter großem Beifall der Festgäste trat nun Max Mell
Wiener Journals“ Oscar Loewenstein, Frau Helene Loewen¬
zum Rednerpult und hielt folgende Ansprache: „Die Ueber¬
stein Baronin Else Werkmann, den Leiter der Oesterreichischen
reichung dieses Ringes reiht sich den festlichen Augenblicken, die
Kunststelle Hans Brecka und viele Mitglieder des Burgtheaters.
ich auf der Bühne dieses Theaters erlebt habe, als festlichster
Kurz nach 11 Uhr erschien, von Direktor Röbbeling geleitet, Max
Moment an. Der Ring selbst, den der Spender als eine Person
Mell und nahm auf einem der Fauteuils Platz.
aus dem Publikum gestiftet hat, erscheint als ein Sinnbild
Direktor Röbbeling spricht.
der Verbundenheit mit dem Publikum. Die Gunst des Publikums
ist es ja, die für den Dichter das Wertvollste ist. Dem guten
Nun trat Direktor Röbbeling an das Rednerpult und
richtete an den Dichter eine Ansprache, in der er zunächst des
Willen des Publikums für den Autor muß auch dessen guter
Stifters des Ringes Jakob Lippowitz gedachte, der als besonderer
Wille für das Publikum entsprechen. Die Aufgabe des Dichters
Bewunderer des Burgtheaters diese Auszeichnung geschaffen
ist es ja, ein Führer der Zuhörer zu sein, die sich von ihm gerne
habe, aber dieses Jahr leider nicht mehr unter den Lebenden
führen lassen wollen. Ich selbst bin nie zum Publikum gekommen,
weile. Seinem Namen werde aber immer ein ehrendes An¬
ohne daß ich die Gewißheit gehabt hätte, es zu einem ganz
gedenken gewidmet sein. Nun würdigte Direktor Röbbeling die
bestimmten Ziele führen zu können. Ich muß in dieser feierlichen
Verdienste Max Mells um das Burgtheater, der aus dem Boden
Stunde nicht nur den Spiilleitern danken, die meine Werke im
der österreichischen Heimat heraus Gestalten und Dramen ge¬
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schaffen habe, die an allen deutschen Theatern mit Begeisterung
Künstler, der in weiner Jugend die Begeisterung für das Theater
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Spiels“ habe sich Max Mell am Burgtheater Heimatrecht er¬
hat: Josef Kainz. Das Burgtheater hat, wie sich jetzt im Falle
worben und er freue sich, daß unter seiner Direktion gleichfalls
der Verleihung dieses Ringes an mich gezeigt hat, die Art
zwei Werke Max Mells, „Das Schutzengelspiel“ und „Die sieben
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Nach diesen mit lautem Beifall ausgenommenen Worten
war die offizielle Feier zu Ende. Max Mell wurde nun von
den Festgästen lebhaft beglückwünscht.