box 41/1
1. Miscellaneons
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnft!
105 „OBSERVER“ fr. 4
L. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachr
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm
Ausschnitt aus:
*
von#77
Ungereimtes von der Woche.
„Wenn sich der Frosch zum Ochsen reckt. ...
die
Doch flechte
Das
in
Schimpferei'n
Wörtchen „dumm“ zu oft nicht ein,
Mit dem
Epitheton, o „Mann“ (?),: — Die Obstruktion dich
schmücken kann ..
— Nun, in des Scheidings
kühl'rer Zeit — Ist man auch wieder kunstbereit; —
Herr Schlenther naht, in jedem Arm — Hält er
ein Judenbüblein warm, — Schützt vor des Durchfalls
— Die sanft beschnitt'nen Herr'n.
grimmen Nöther
Jedoch am hehren Goethetag —
Poeten
Dem klugen Paul durchaus nichts lag; — Das Borg¬
Zwar hat das Wien nicht
theater blieb geschlossen,
sehr verdrossen, — Es hallt vom „Kafé Größenwahn“:
„Was geht uns denn der Alte an?
— Man hat
ihn, der
... Jantschtheater
„abgeleiert“
ja gefeiert!!
Was will der Mann denn
noch mehr haben?
Er liegt in Weimar längst
begraben,
Und nebenbei gehört' er nie — Zur
Bahr= und Schnitzler koterie!“
Und
Schlenther sagt sich erenfunts — „Ich halt' die
Wespen mir vom Hals! — Die Lebenden nur
können stechen, — Ich stopf' das Maul behend den
Frechen, — Und Alles, was die Klique schmiert,
Wird akzeptirt und einstudirt; — Der Thun lehrt's
50 Zei
Für
in der Politik, — Ich ahme nach ihm mit Geschick: —###e
100
Was undeutsch ist in Oesterreich, —.
200
Das protegiren wir sogleich!“ — Und##
500
wer will deutsche Dichter seh'n, — Der muß"
„ 1000
hinaus
. zum Friedhof geh'n
Da
Im
liegen sie in langen Reih'n — Fein artig unterm #
Abonnement
Leichenstein.
Und seit der Wind
Abonnenten
slavisch
weht,
Hat sich gar Mancher umg
Sieht, daß ei
dreht;
sie verachten
kann, — Die heut'ge Welt von hinten an.
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnitt
Nr. ,
„OBSERVER“
20
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnschrichten
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Deutsches Volksblatt
Ausschnitt aus:
se 37/0 70
ERSATZ-
Theater, Kunst und Literatur.
Hofburgtheater. Wieder einmal ein verlorener Abend,
den uns die Pflicht abgerungen hat! Fast vier Stunden
schleppte sich das Schauspiel „Agnes Jordan“ hin, kann nicht
leben und nicht sterben und endet schließlich in tödtlicher Lang¬
weile. Dr. Schlenther thut es aber einmal nicht anders, die
Bühne des Hofburgtheaters steht nur noch den Dramatikern
vom Schlage Georg Hirschfeld's offen, der sich von
seinem Freunde Director noch viel für die Zukunft zu ver¬
sprechen scheint, sonst würde er demnächst nicht definitiv
von Berlin nach Wien übersiedeln. Als ob wir an
unseren einheimischen „Modernen“ den Schnitzlers,
Hoffmannsthals und Consorten—nicht gerade
genug hätten! Die Hände der stammverwandten Premièren¬
besucher haben gestern für Hirschfeld ein schön' Stück Arbeit
geleistet. Es war keine Kleinigkeit, die Fiction zu erzeugen, daß
man es wieder einmal mit einem „Meisterwerke moderner
deutscher (?) Dichtkunst“ zu thun habe, denn es mag gestern
im Burgtheater gar viele gegeben haben, die anderer Meinung
waren, diese Meinung aber kam nicht zur Geltung, denn im
Parkett, in den Logen und auf den Galerien war gestern das
auserwählte Volk in erdrückender Ueberzahl, ja selbst die
Für 50 Gestalten des Schauspiels gehörten diesem Volke an. Eine zive
100 größere Selbstverleugnung kann man doch von der to###
200 „ersten deutschen Bühne“ nicht mehr verlangen! bar
500 Und so saßen wir denn von 7 bis dreiviertel 11 Uhr Nachts draus
„ 1000 geduldig, wenn auch mit verhaltener Wuth, im Theater und
Uließen uns von Herrn Hirschfeld die so gar nicht ist des
interessante, aus alberner Kleinlichkeit, nervöser Ueberspanntheit! es den
Abonnen
Abonnen und niedriger Gemeinheit zusammengesetzte Geschichte einer
Familie Jordan erzählen, deren Schicksale uns so fremd
anmuthen und uns so gleichgiltig lassen, als es nur überhaupt
bei Menschenschicksalen der Fall sein kann. Das soll ein
ische und unmotivirte
1. Miscellaneons
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnft!
105 „OBSERVER“ fr. 4
L. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachr
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm
Ausschnitt aus:
*
von#77
Ungereimtes von der Woche.
„Wenn sich der Frosch zum Ochsen reckt. ...
die
Doch flechte
Das
in
Schimpferei'n
Wörtchen „dumm“ zu oft nicht ein,
Mit dem
Epitheton, o „Mann“ (?),: — Die Obstruktion dich
schmücken kann ..
— Nun, in des Scheidings
kühl'rer Zeit — Ist man auch wieder kunstbereit; —
Herr Schlenther naht, in jedem Arm — Hält er
ein Judenbüblein warm, — Schützt vor des Durchfalls
— Die sanft beschnitt'nen Herr'n.
grimmen Nöther
Jedoch am hehren Goethetag —
Poeten
Dem klugen Paul durchaus nichts lag; — Das Borg¬
Zwar hat das Wien nicht
theater blieb geschlossen,
sehr verdrossen, — Es hallt vom „Kafé Größenwahn“:
„Was geht uns denn der Alte an?
— Man hat
ihn, der
... Jantschtheater
„abgeleiert“
ja gefeiert!!
Was will der Mann denn
noch mehr haben?
Er liegt in Weimar längst
begraben,
Und nebenbei gehört' er nie — Zur
Bahr= und Schnitzler koterie!“
Und
Schlenther sagt sich erenfunts — „Ich halt' die
Wespen mir vom Hals! — Die Lebenden nur
können stechen, — Ich stopf' das Maul behend den
Frechen, — Und Alles, was die Klique schmiert,
Wird akzeptirt und einstudirt; — Der Thun lehrt's
50 Zei
Für
in der Politik, — Ich ahme nach ihm mit Geschick: —###e
100
Was undeutsch ist in Oesterreich, —.
200
Das protegiren wir sogleich!“ — Und##
500
wer will deutsche Dichter seh'n, — Der muß"
„ 1000
hinaus
. zum Friedhof geh'n
Da
Im
liegen sie in langen Reih'n — Fein artig unterm #
Abonnement
Leichenstein.
Und seit der Wind
Abonnenten
slavisch
weht,
Hat sich gar Mancher umg
Sieht, daß ei
dreht;
sie verachten
kann, — Die heut'ge Welt von hinten an.
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnitt
Nr. ,
„OBSERVER“
20
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnschrichten
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Deutsches Volksblatt
Ausschnitt aus:
se 37/0 70
ERSATZ-
Theater, Kunst und Literatur.
Hofburgtheater. Wieder einmal ein verlorener Abend,
den uns die Pflicht abgerungen hat! Fast vier Stunden
schleppte sich das Schauspiel „Agnes Jordan“ hin, kann nicht
leben und nicht sterben und endet schließlich in tödtlicher Lang¬
weile. Dr. Schlenther thut es aber einmal nicht anders, die
Bühne des Hofburgtheaters steht nur noch den Dramatikern
vom Schlage Georg Hirschfeld's offen, der sich von
seinem Freunde Director noch viel für die Zukunft zu ver¬
sprechen scheint, sonst würde er demnächst nicht definitiv
von Berlin nach Wien übersiedeln. Als ob wir an
unseren einheimischen „Modernen“ den Schnitzlers,
Hoffmannsthals und Consorten—nicht gerade
genug hätten! Die Hände der stammverwandten Premièren¬
besucher haben gestern für Hirschfeld ein schön' Stück Arbeit
geleistet. Es war keine Kleinigkeit, die Fiction zu erzeugen, daß
man es wieder einmal mit einem „Meisterwerke moderner
deutscher (?) Dichtkunst“ zu thun habe, denn es mag gestern
im Burgtheater gar viele gegeben haben, die anderer Meinung
waren, diese Meinung aber kam nicht zur Geltung, denn im
Parkett, in den Logen und auf den Galerien war gestern das
auserwählte Volk in erdrückender Ueberzahl, ja selbst die
Für 50 Gestalten des Schauspiels gehörten diesem Volke an. Eine zive
100 größere Selbstverleugnung kann man doch von der to###
200 „ersten deutschen Bühne“ nicht mehr verlangen! bar
500 Und so saßen wir denn von 7 bis dreiviertel 11 Uhr Nachts draus
„ 1000 geduldig, wenn auch mit verhaltener Wuth, im Theater und
Uließen uns von Herrn Hirschfeld die so gar nicht ist des
interessante, aus alberner Kleinlichkeit, nervöser Ueberspanntheit! es den
Abonnen
Abonnen und niedriger Gemeinheit zusammengesetzte Geschichte einer
Familie Jordan erzählen, deren Schicksale uns so fremd
anmuthen und uns so gleichgiltig lassen, als es nur überhaupt
bei Menschenschicksalen der Fall sein kann. Das soll ein
ische und unmotivirte