VII, Verschiedenes 11, 1912–1913, Seite 23

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11. Miscellancel
esen[ Krieg ist, daß sie alles daran setzt, die Balkanstaaten auf etwa 2½ Milliarden. Diesen
entge.


Aufgabe erinnern, die mir mein hiesig
zu jenen Menschen, an die sich meine höchsten und unvergeß= an unsere Kinder=, Jugend= und Jünglingsjahre, ach, und an
mich für die Winterkampagne zu rüsten,
so vieles vieles andere, was damals so ganz anders war, denn
lichsten künstlerischen Erinnerungen knüpfen; und es ist sehr
muß man seine Pflicht tun!
„Der Zeiten Hammer um uns schmiedete eine neue Welt!“
erfreulich, dafür einmal aus tiefster Seele danken zu dürfen.
Und nun, beste Fürstin, nochmals
(sagt auch mein Freund „Apelles“).
Dieser Bewunderung für den unvergleichlichen Künstler gesellt
lieben Zeilen und die Versicherung in
Haben Sie also besten Dank, und tausend herzliche Grüße
sich bei mir noch die ehrfurchtsvolle Sympathie für den besten
ehrung, mit welcher ich nie aufhören wer
an Sie, Ihre liebe Frau und Ihr ganzes Haus von meinem
und liebenswürdigsten der Menschen bei, deren Ausdruck
gnädigsten Furjun treu ergebener
ganzen Hause und zunächst von Ihrem treu ergebenen
gütigst entgegenzunehmen ich mittels dieser Zeilen bitten möchte.
A. Sonnenthal.
In dankbarer und bewundernder Hochschätzung
Und ein Muster edlen Selbst
Einem Briefe Sonnenthals an die Fürstin
Ihr sehr ergebener
Selbsterkenntnis spricht aus der Al
Pauline Metternich=Sändor (aus Scheveningen,
Dr. Arthur Schnitzler.
rige Sonnenthal Ludwig Barna
21. Juni 1897) ist die folgende, besonders charakteristische
auffordert, in einer Festaufführung
Auf das lokale Interesse der Budapester können die
Stelle zu entnehmen:
von Freytag zu spielen:
folgenden Briefe zählen:
„Sie wollen auh wissen, wie das Burgtheater werden wird?
Sonnenthal an Ludwig Ba#
Meinen Sie das Haus? Nun, nih den Seh=Versuchen, die vor¬
Ludwig Barnay an Sonnenthal.
W
läufig angestellt werden, soll es sich außerordentlich verbessert
Berlin, den 15. Dezember 1895.
haben, ob aber damit auch die Akustik gewonnen haben wird?
Mein lieber guter Ludwig!
Teurer Meister und Freund!
Das wird das Publikum beurteilen müssen. Nun, wir werden
So ehrenvoll Ihre freundliche Auf
Es ist mir gelungen, bei meiner Anwesenheit in Budapest
sehen — das heißt, besser wäre es, wenn wir hören
ja
sein mag und so gern ich auch bei so
die Matrize der Photographie unseres gemeinsamen Geburts¬
werden! .. .
tun möchte, so kann ich doch zu mei
hauses aufzutreiben und habe ich Auftrag gegeben, das Bild
Ueber das Interne des Burgtheaters lassen Sie mich am
Ihrem Wunsche nicht nachkommen, un
für Sie anzufertigen: meine Nichte wird Ihnen die Photo¬
liebsten schweigen. Sie kennen mich, beste Fürstin, und wissen,
sachen Grunde, weil ich die Rolle scho
graphie des Orczyschen Hauses zusenden und so
ich gehöre nicht zu den sogenannten Räsoneurs — im Gegenteil,
gegeben habe, und wenn ich mich dam
habe ich es fertig gebracht, mich durch diese Intrige wieder in
ich trachte, wo und wie ich nur immer kann, auch anerkannte
schon zu alt für den Waldemar hielt,
Ihre Erinnerung einzuschleichen.
Mängel dem großen Publikum gegenüber zu verteidigen, denn
Sie haben das freilich bei mir nicht nötig, denn Ihre
man darf sein eigenes Nest nicht beschmutzen. Aber Ihnen gegen= mit 68 umso weniger spielen. Sie i
herzliche Aufnahme in Wien sichert Ihnen ein dankbares Ge¬
über — die ich ## ja von jeher zum Bau gezählt —, Ihnen und als Künstler sehr viel Schönes
dächtnis in meinem Herzen und „jeden Tag durchblättere ich
kann ich es we' sagen, daß mir das Herz blutet, das Institut, jientgegnen wissen — aber nicht so das
meine Schuld“.
dem ich seit vierzig Jahren mit Leib und Seele angehöre, das wie Sie wissen, in solchen Fällen grau
Mit aufrichtigen Grüßen Ihr treu ergebener
ich in seiner höchsten Blüte gesehen, dem ich meine künstlerische slbei dieser Gelegenheit etwas nachsichtig
Ludwig Barnay.
Ausbildung verdanke, dem ich selbst meine besien Jahre, mein mein Lebtag mein objektivster und st
ganzes Leben geweiht, das ich liebe, wie man nur ein Vaterhaus und ich sühle, daß ich die Rolle nicht

— darf. Nichtsdestoweniger danke
Sonnenthal an Ludwig Barnay.
lieben kann, dieses — soweit mit deutscher Zunge geredet
wird — allererste Kunstinstitut von Jahr zu Jahr, von Tag zu Ifür Ihre freundschaftlich kollegiale
Wien, den 18. Dezember 1895.
Tag seinem Niedergange entgegengehen zu sehen, unaufhaltsam, Ihnen gleich den würdigsten Remplaga#
Bester Freund!
Ich bin fest überzeugt, daß diese Besetz
unwiederbringlich! Eine Stütze, eine mächtige Säule nach der
hervorrufen wird und der künstlerisch
Mein Freund und Bruder in „Apelles“, den ich Ihnen
anderen wankt, bricht — zuletzt Charlotte Wolter — und bald
wird nur dabei gewinnen können.
leider noch immer nicht vorstellen konnte, bittet — da er nicht
wird nur noch das hohle Gerüst dastehen und der Begriff
Also seien Sie mir wegen des Re
sterben kann — doch schließlich wenigstens um Vergessenheit;
„Burgtheater“ wird eben nur noch — ein Begriff sein.
aber der gute Mann ist 150 Jahre alt und ich glaube noch ein
Aber darüber wollen wir in einer traulichen Ecke Ihres Sie herzlich umarmt von Ihrem treu e
paar Monate darüber. Wenn man aber, wie ich, erst 62 zählt,
Kamins in Ihrem neuen Home ausführlicher sprechen ... An¬
so erinnert man sich gern, und das Bild unseres Geburts¬
gesichts des weiten Meeres und der salzigen Seeluft, die durch
hauses, das Ihre Liebenswürdigkeit mir zukommen lassen will,
soll mir eine teuere, wertvolle Erinnerung sein, auch an Sie, das offene Fenster auf mich einströmt, will ich mich nur der "