che an das in de la
Gesellschaft, das künstlerische Leben der Kaiserstadt vor dem
om, 3. Mai.
Von
durchgeführten Kriege. Es ist die Autobiographie der Schriftstellerin Hermine
Hermann Bahr.
r den Marchese Hanel, die eben unter dem Titel „Die Geschichte meiner
24. April. Monarchisten gibt es auch heute noch, ihre
sen eines Tage¬
Jugend“ im Leipziger Kohler= und Amelang=Verlag erscheint
Konfinierungs= und wegen der zahlreichen Reminiscenzen an altösterreichische Zahl wächst, es fehlt ihnen nur überall der Monarch. Der letzte
Persönlichkeiten auch in Wien auf großes Interesse stoßen wird. König, der es nicht bloß dem Namen nach war, sondern auch in
einen zweiten
seiner ganzen inneren und äußeren Haltung, ist Ludwig II. In
Nach einer romantischen Kindheit im alten Prag, die im
onfinierung für
seiner strahlenden Gestalt scheint der Roi Soleil noch einmal
Zeichen des Kampfes um die Freiheit und gegen Bevormundung
stand, erringt Hermine Hanel, früh zur Waise geworden, ihre wiederzukehren, zur Vollendung fehlen dem Bayer nur Richelieu
innere Selbständigkeit. Der angehenden Künstlerin gelingt es und Mazarin, die Statthalter seiner Macht. Bismarck, der an
Ludwig, schon als dieser noch Kronprinz war, „einen von seiner
bald, den Anschluß an die Kunstkreise zuerst in München und
dann in Wien zu finden. In Wien schloß Hermine Hanel sich Zukunft erfüllten Sinn“ erkennen zu dürfen meinte, hätte das
binnen
Format zum Erzieher so reiner Gaben gehabt, doch ihn riefen
innig an Johann Chlumecky an, dem sie die kürzlich verstorben
Tochter einigermaßen zu ersetzen verstand. Chlumecky gehörte andere Pflichten, auch war dem Preußen der Sinn der
zu den treuen Paladinen des Kaisers, die bereits wußten, daß österreichisch=bayrischen Stammesart immer befremdlich, er
witterte, daß ihr eingeboren ist, aller Führung zu widerstreben;
das Reich nach dem Tode ihres Herrn auseinanderfallen würde
sie verneint gern und gar zur Anerkennung der Taten des
prämiierte
Schon im Jahre 1902 schrieb der alte Diplomat an seine jung
Freundin: „In unserem teuren Vaterland geht es gar ver=Herrschers schickt sie sich nur zögernd an, meistens viel zu spät;
worren zu und ich sehe nicht einen Lichtpunkt. Bisher ist gar die Wirklichkeit muß sich erst in Legende verwandeln. Das war
ten Hauses an
auch Ludwigs Schicksal als Sage lebt er heute noch im Volke
nichts geschehen, um den Knoten zu entwirren, und die Gefahr
stgewerblerinnen
daß es zu spät sein wird, wenn man sich an die Herkulesarbeit fort, doch den „Gebildeten“ fast eher unheimlich; Walter von
man die vieler
wird machen wollen, ist sehr naheliegend. Die Lage unseres lieben Rummels Schrift: „Ludwig II., der König und sein Kabinetts¬
wurde man vor
ches" (Verlag Knorr & Hirth, München) beweist das wieder.
wo man bequem, Oesterreich bekümmert mich tief. Ueberall zuckende Flammen
ber die Lage des aufrührerische Bewegungen aus dem vulkanisch unterminierten Rummel schätzt sichtlich den Kabinettschef höher als den König
selbst, der nicht erst lange nach den schwankenden Begierden des
Boden, eigentlich mitten in latenter Revolution, die nur nicht
Pöbels fragt, sondern auf die Stimme seines Gewissens hört.
ausbricht, weil das Männlichergewehr eine zu deutliche Sprache
nswerte, begann
Der Kabinettschef schreibt einmal in irgendeiner Angelegenheit
führt. Freilich ist's zu besorgen, daß auch die Armee in dies
in einer Krisen¬
an den ihm unterstehenden Beamten: „Wollen Sie Erhebungen
unserer einstigen Bewegung hineingetragen wird — Symptome gibt es genug.
Chlumecky sprach auch viel von der Kaiserin und dem pflegen!", aber der König ändert das ab und setzt dafür ein:
der schließen, de
„Pflegen Sie Erhebungen!" Der König hat doch ganz recht,
ken und auch für Kronprinzen. Von Elisabeth sagte er ergriffen: „Ihre Schönhei¬
denn wer befehlen kann, muß nicht erst bitten. Daß der König
der Zauber ihres Wesens, ihre melodische Stimme machten auf
Unser Hauptfach
uns alle einen unauslöschlichen Eindruck. Elisabeth war ein sich von Gottes Gnaden fühlt, wird ihm verdacht, aber von
ttenstoffe, ferner
Geschöpf aus einer höheren Welt. Als das furchtbare Unglück wessen Gnaden sonst soll er sich denn fühlen? Rummel nennt
obt werden unsere
in jener verhängnisvollen Nacht in Mayerling geschehen war, den König einmal einen „ganz weltabgewandten, insichgekehrten,
batieren, die nach
idealistischen Schwärmer, eine ausgesprochene Künstlernatur,
kam ich in meiner Eigenschaft als Minister zum Kaiser. Majestä
wurden. Nahezu
empfing mich und meine Kollegen tief gebeugt und sprach, von einen Phantasten“, für Rummel sind also die Worte Künstler
und Phantast synonym. Bismarck, ein Kenner der Menschheit,
bereits abgekauft
Schluchzen unterbrochen: „Meine Herren, ich bitte Sie, sprechen
Tätigkeit erlangten
Sie dem Volke von der Größe der Kaiserin. Sie hat mich in hatte von dem König „den Eindruck eines geschäftlich klaren
ausgeschriebenen
dieser entsetzlichen Zeit aufrecht erhalten. Ohne ihren Mut und Regenten von national deutscher Gesinnung, wenn auch mit
vorwiegender Sorge für die Erhaltung des föderativen Prinzips
sia Norbert Langen
ihre Hilfe könnte ich das Schwere nicht ertragen.“ Und über
Mit den erhaltener
Kronprinz Rudolf: „Rudolf war ein geistreicher, viel¬ der Reichsverfassung und der verfassungsmäßigen Privilegien
ein. Bei der inter
versprechender Mensch mit großen Anlagen. Die Hoffnung des seines Landes". Briefe Bismarcks an den König schließen gern
bo die ganze kunst¬
Reiches ist mit ihm geschwunden. Der Sohn der hochgesinnten „mit dem wiederholten Ausdruck meiner untertänigsten Dank¬
barkeit in tiefer Ehrfurcht Eurer Majestät alleruntertänigster
reinen Preis für
Mutter war freigeistig, seine rasche Auffassung, sein Interesse
Diener“. Die beiden waren einander wert. Der König schrieb
perttausend Selbst¬
für Naturwissenschaften, für jeden Fortschritt, sein persönliche
rfenen Stoff her¬
Charme, der ihm die Herzen gewann, dies alles bestimmte ihn einmal an den Kanzler: „Mit imponierender Kraft und Energie
verfechten Sie das heute so vielfach mißverstandene Wesen der
werden. Aus dem
zu einem seltenen Herrscher, unter dem seine Länder erblüht
Monarchie nach allen Seiten hin und mit unvergleichlichem
im Vorjahr aus¬
wären. Es ist ein Jammer, daß er, früh verleitet und durch
Genie wenden Sie die Gefahren der ägyptischen Angelegenheit
rvor, der uns für
falsche Ratgeber und Schmeichler irregeführt, sich dem Genuß
leben hingab und in der unglücklichen Ehe mit Stephanie, die von den deutschen Landen ab. Für so gewaltiges Wirken zum
gen, die derzeit in
Frommen Deutschlands zolle ich Ihnen wie stets meine hohe
zuerkannt wurde.
ihn nicht verstand, immer mehr den inneren Halt verlor.
Bewunderung und es beseelt mich vor allem der Eine Wunsch,
Möbelstoffentwürfe
In anderen Kapiteln ihres hochinteressanten Werke
Sie wieder im vollen Besitze der körperlichen Gesundheit zu
eingeschickt haben
zeichnet Hermine Hanel altösterreichische Profile. „Im Sommer“,
so schreibt sie, „sah ich die Familie Strauß in Ischl wieder, wo wissen. Empfangen Sie, mein lieber Fürst, auch in diesen Zeilen
aufregend groß, sie
die Versicherung der Verehrung und des felsenfesten Ver¬
Park. Die einzelnen
sie alljährlich in ihrer reizenden Villa die Wiener Gastlichkeit
fortführte. Ich habe mich wiederholt mit Johann Strauß unter trauens." Mit Bismarck konnte sich der König verständigen,
Mark bezahlt.
aber mit seiner Umgebung, mit seinen eigenen Räten nicht, die
veniger. Hier ver¬
halten. Er schenkte mir sein Bild mit seiner Unterschrift. De
nun behutsam insgeheim von „Cäsarenwahn" zu munkeln
fe. Aber auch ein
siebzigjährige Künstler trug das dichte schwarzgefärbte Haar aus
der Stirn gestrichen, seine dunklen großen Augen blitzten noch begannen. Aber wenn Cäsar wähnt, Cäsar zu sein, hat man dann
wurden auch aus
ein Recht, das einen Wahn zu nennen? Im Volke, das eine gute
in drei Jahren sehr feurig im vergilbten Gesicht. Die graziöse biegsame Gestalt mit
Witterung für echt und unecht hat, ist der große König auch
sor Josef Hofman der dünnen Taille war stets mit großer Sorgfalt gekleidet, sein
heute noch nicht vergessen. Wer ein klares Bild des so viel ver¬
schmales Handgelenk umfaßte ein Armband; seine Erscheinun
leumdeten Königs erblicken will, findet es rein in Georg Jakob
telier stehen wohl
war leicht feminin. Johann Strauß war von der selbstverständ¬
Wolfs schöner Schrift „König Ludwig II. und seine Welt
der beiden junger
lichen Liebenswürdigkeit des kultivierten Oesterreichers un
(Verlag Franz Hanfstaengl in München). Der König erkannte
schiedene Stoffe, di
empfänglich für Frauenreiz. Der Walzerkönig, der noch eifrig
Richard Wagner schon in einer Zeit, da die Musiker von Fach
auf einem langen
komponierte und dessen Phantasie im Alter nicht erlahmte
für die „Zukunftsmusik" noch bloß ein hochmütiges Lächeln
den Wänden stehen war sehr reizbar und litt an Schlaflosigkeit. Seine Frau und
hen geschmackvollen Tochter blieben bis spät in der Nacht bei ihm, da er nicht allein hatten. Ging es nach dem Sinne des Königs, so hätten wir das
sein wollte. Der Meister spielte gern Karten und man sah ihn Festspielhaus in München. Er durfte nach dem Tode Wagners
Silbersachen, Dosen
sagen: „Den Künstler, um den jetzt die ganze Welt trauert,
oft in einem Kaffeehaus auf der Esplanade mit Alexander
einem entzückenden
habe ich zuerst erkannt, habe ich der Welt gerettet." Auch die
Girardi, Josef Kainz und Alfred Grünfeld beim Tarock.
mlich zu einer Be¬
Unter den vielen Dichtern, denen Hermine Hanel im Laufe keineswegs dem Geschmack jedermanns auf den ersten Blick ein¬
artige Bonbonnierer
der englischen Firma ihres Lebens begegnet ist, war auch Artur Schnitzler. „Der leuchtenden Gaben des jungen Kainz erkannte der König sogleich,
tons und elegante damals Achtunddreißigjährige“, so schreibt sie über ihn, „wohnte wenn ihn auch das Burschikose des Künstlers enttäuschte, der
In einen prächtigen mit seiner Mutter in einem behaglichen Junggesellenheim, das ihm zunächst bloß ein „netter junger Mann“ schien. Eine Fahrt
auf die schöne Votivkirche blickte. Er liebte seine Mutter innig nach Spanien, sein inneres Vaterland, plante der König; Kainz
sollte sich dort auf den „Don Carlos vorbereiten. Die Räte des
für Gobelin= und spielte mit ihr, von der er seinen Musiksinnn geerbt hatte
ve erinnern. Es gibt vierhändig. Schüchtern und zurückhaltend, kein Salonheld, gab Königs hatten Bedenken, der König mußte verzichten und sich
erblumen für Schau= sich Schnitzler im Gespräch nicht unbefangen, sondern beobachtete mit einer Schweizer Reise begnügen. Der Paß des Königs
auf Seide und sich und andere und machte seine heimlichen Studien. Sein lautete auf einen Marquis de Saverny, der für Kainz auf einen
Herrn Josef Didier. Auf dem Rütli wurde das Mißverständnis
ung eines riesigen, Sinn fürs Menschliche ist viel stärker als für die Natur.
zwischen beiden zum erstenmal offenbar: der König meinte, wie
Goldspitzen beenden kannte seine Beschränkung und gestand: „Es wäre mir unmöglich
B. ein Märchen zu schreiben. Seine mittelgroße, zur Fülle neigende Dilettanten immer, die Macht der Dichtung durch Anleihen bei
Gesellschaft, das künstlerische Leben der Kaiserstadt vor dem
om, 3. Mai.
Von
durchgeführten Kriege. Es ist die Autobiographie der Schriftstellerin Hermine
Hermann Bahr.
r den Marchese Hanel, die eben unter dem Titel „Die Geschichte meiner
24. April. Monarchisten gibt es auch heute noch, ihre
sen eines Tage¬
Jugend“ im Leipziger Kohler= und Amelang=Verlag erscheint
Konfinierungs= und wegen der zahlreichen Reminiscenzen an altösterreichische Zahl wächst, es fehlt ihnen nur überall der Monarch. Der letzte
Persönlichkeiten auch in Wien auf großes Interesse stoßen wird. König, der es nicht bloß dem Namen nach war, sondern auch in
einen zweiten
seiner ganzen inneren und äußeren Haltung, ist Ludwig II. In
Nach einer romantischen Kindheit im alten Prag, die im
onfinierung für
seiner strahlenden Gestalt scheint der Roi Soleil noch einmal
Zeichen des Kampfes um die Freiheit und gegen Bevormundung
stand, erringt Hermine Hanel, früh zur Waise geworden, ihre wiederzukehren, zur Vollendung fehlen dem Bayer nur Richelieu
innere Selbständigkeit. Der angehenden Künstlerin gelingt es und Mazarin, die Statthalter seiner Macht. Bismarck, der an
Ludwig, schon als dieser noch Kronprinz war, „einen von seiner
bald, den Anschluß an die Kunstkreise zuerst in München und
dann in Wien zu finden. In Wien schloß Hermine Hanel sich Zukunft erfüllten Sinn“ erkennen zu dürfen meinte, hätte das
binnen
Format zum Erzieher so reiner Gaben gehabt, doch ihn riefen
innig an Johann Chlumecky an, dem sie die kürzlich verstorben
Tochter einigermaßen zu ersetzen verstand. Chlumecky gehörte andere Pflichten, auch war dem Preußen der Sinn der
zu den treuen Paladinen des Kaisers, die bereits wußten, daß österreichisch=bayrischen Stammesart immer befremdlich, er
witterte, daß ihr eingeboren ist, aller Führung zu widerstreben;
das Reich nach dem Tode ihres Herrn auseinanderfallen würde
sie verneint gern und gar zur Anerkennung der Taten des
prämiierte
Schon im Jahre 1902 schrieb der alte Diplomat an seine jung
Freundin: „In unserem teuren Vaterland geht es gar ver=Herrschers schickt sie sich nur zögernd an, meistens viel zu spät;
worren zu und ich sehe nicht einen Lichtpunkt. Bisher ist gar die Wirklichkeit muß sich erst in Legende verwandeln. Das war
ten Hauses an
auch Ludwigs Schicksal als Sage lebt er heute noch im Volke
nichts geschehen, um den Knoten zu entwirren, und die Gefahr
stgewerblerinnen
daß es zu spät sein wird, wenn man sich an die Herkulesarbeit fort, doch den „Gebildeten“ fast eher unheimlich; Walter von
man die vieler
wird machen wollen, ist sehr naheliegend. Die Lage unseres lieben Rummels Schrift: „Ludwig II., der König und sein Kabinetts¬
wurde man vor
ches" (Verlag Knorr & Hirth, München) beweist das wieder.
wo man bequem, Oesterreich bekümmert mich tief. Ueberall zuckende Flammen
ber die Lage des aufrührerische Bewegungen aus dem vulkanisch unterminierten Rummel schätzt sichtlich den Kabinettschef höher als den König
selbst, der nicht erst lange nach den schwankenden Begierden des
Boden, eigentlich mitten in latenter Revolution, die nur nicht
Pöbels fragt, sondern auf die Stimme seines Gewissens hört.
ausbricht, weil das Männlichergewehr eine zu deutliche Sprache
nswerte, begann
Der Kabinettschef schreibt einmal in irgendeiner Angelegenheit
führt. Freilich ist's zu besorgen, daß auch die Armee in dies
in einer Krisen¬
an den ihm unterstehenden Beamten: „Wollen Sie Erhebungen
unserer einstigen Bewegung hineingetragen wird — Symptome gibt es genug.
Chlumecky sprach auch viel von der Kaiserin und dem pflegen!", aber der König ändert das ab und setzt dafür ein:
der schließen, de
„Pflegen Sie Erhebungen!" Der König hat doch ganz recht,
ken und auch für Kronprinzen. Von Elisabeth sagte er ergriffen: „Ihre Schönhei¬
denn wer befehlen kann, muß nicht erst bitten. Daß der König
der Zauber ihres Wesens, ihre melodische Stimme machten auf
Unser Hauptfach
uns alle einen unauslöschlichen Eindruck. Elisabeth war ein sich von Gottes Gnaden fühlt, wird ihm verdacht, aber von
ttenstoffe, ferner
Geschöpf aus einer höheren Welt. Als das furchtbare Unglück wessen Gnaden sonst soll er sich denn fühlen? Rummel nennt
obt werden unsere
in jener verhängnisvollen Nacht in Mayerling geschehen war, den König einmal einen „ganz weltabgewandten, insichgekehrten,
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idealistischen Schwärmer, eine ausgesprochene Künstlernatur,
kam ich in meiner Eigenschaft als Minister zum Kaiser. Majestä
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empfing mich und meine Kollegen tief gebeugt und sprach, von einen Phantasten“, für Rummel sind also die Worte Künstler
und Phantast synonym. Bismarck, ein Kenner der Menschheit,
bereits abgekauft
Schluchzen unterbrochen: „Meine Herren, ich bitte Sie, sprechen
Tätigkeit erlangten
Sie dem Volke von der Größe der Kaiserin. Sie hat mich in hatte von dem König „den Eindruck eines geschäftlich klaren
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dieser entsetzlichen Zeit aufrecht erhalten. Ohne ihren Mut und Regenten von national deutscher Gesinnung, wenn auch mit
vorwiegender Sorge für die Erhaltung des föderativen Prinzips
sia Norbert Langen
ihre Hilfe könnte ich das Schwere nicht ertragen.“ Und über
Mit den erhaltener
Kronprinz Rudolf: „Rudolf war ein geistreicher, viel¬ der Reichsverfassung und der verfassungsmäßigen Privilegien
ein. Bei der inter
versprechender Mensch mit großen Anlagen. Die Hoffnung des seines Landes". Briefe Bismarcks an den König schließen gern
bo die ganze kunst¬
Reiches ist mit ihm geschwunden. Der Sohn der hochgesinnten „mit dem wiederholten Ausdruck meiner untertänigsten Dank¬
barkeit in tiefer Ehrfurcht Eurer Majestät alleruntertänigster
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Diener“. Die beiden waren einander wert. Der König schrieb
perttausend Selbst¬
für Naturwissenschaften, für jeden Fortschritt, sein persönliche
rfenen Stoff her¬
Charme, der ihm die Herzen gewann, dies alles bestimmte ihn einmal an den Kanzler: „Mit imponierender Kraft und Energie
verfechten Sie das heute so vielfach mißverstandene Wesen der
werden. Aus dem
zu einem seltenen Herrscher, unter dem seine Länder erblüht
Monarchie nach allen Seiten hin und mit unvergleichlichem
im Vorjahr aus¬
wären. Es ist ein Jammer, daß er, früh verleitet und durch
Genie wenden Sie die Gefahren der ägyptischen Angelegenheit
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falsche Ratgeber und Schmeichler irregeführt, sich dem Genuß
leben hingab und in der unglücklichen Ehe mit Stephanie, die von den deutschen Landen ab. Für so gewaltiges Wirken zum
gen, die derzeit in
Frommen Deutschlands zolle ich Ihnen wie stets meine hohe
zuerkannt wurde.
ihn nicht verstand, immer mehr den inneren Halt verlor.
Bewunderung und es beseelt mich vor allem der Eine Wunsch,
Möbelstoffentwürfe
In anderen Kapiteln ihres hochinteressanten Werke
Sie wieder im vollen Besitze der körperlichen Gesundheit zu
eingeschickt haben
zeichnet Hermine Hanel altösterreichische Profile. „Im Sommer“,
so schreibt sie, „sah ich die Familie Strauß in Ischl wieder, wo wissen. Empfangen Sie, mein lieber Fürst, auch in diesen Zeilen
aufregend groß, sie
die Versicherung der Verehrung und des felsenfesten Ver¬
Park. Die einzelnen
sie alljährlich in ihrer reizenden Villa die Wiener Gastlichkeit
fortführte. Ich habe mich wiederholt mit Johann Strauß unter trauens." Mit Bismarck konnte sich der König verständigen,
Mark bezahlt.
aber mit seiner Umgebung, mit seinen eigenen Räten nicht, die
veniger. Hier ver¬
halten. Er schenkte mir sein Bild mit seiner Unterschrift. De
nun behutsam insgeheim von „Cäsarenwahn" zu munkeln
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siebzigjährige Künstler trug das dichte schwarzgefärbte Haar aus
der Stirn gestrichen, seine dunklen großen Augen blitzten noch begannen. Aber wenn Cäsar wähnt, Cäsar zu sein, hat man dann
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ein Recht, das einen Wahn zu nennen? Im Volke, das eine gute
in drei Jahren sehr feurig im vergilbten Gesicht. Die graziöse biegsame Gestalt mit
Witterung für echt und unecht hat, ist der große König auch
sor Josef Hofman der dünnen Taille war stets mit großer Sorgfalt gekleidet, sein
heute noch nicht vergessen. Wer ein klares Bild des so viel ver¬
schmales Handgelenk umfaßte ein Armband; seine Erscheinun
leumdeten Königs erblicken will, findet es rein in Georg Jakob
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war leicht feminin. Johann Strauß war von der selbstverständ¬
Wolfs schöner Schrift „König Ludwig II. und seine Welt
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lichen Liebenswürdigkeit des kultivierten Oesterreichers un
(Verlag Franz Hanfstaengl in München). Der König erkannte
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Richard Wagner schon in einer Zeit, da die Musiker von Fach
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komponierte und dessen Phantasie im Alter nicht erlahmte
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hen geschmackvollen Tochter blieben bis spät in der Nacht bei ihm, da er nicht allein hatten. Ging es nach dem Sinne des Königs, so hätten wir das
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Silbersachen, Dosen
sagen: „Den Künstler, um den jetzt die ganze Welt trauert,
oft in einem Kaffeehaus auf der Esplanade mit Alexander
einem entzückenden
habe ich zuerst erkannt, habe ich der Welt gerettet." Auch die
Girardi, Josef Kainz und Alfred Grünfeld beim Tarock.
mlich zu einer Be¬
Unter den vielen Dichtern, denen Hermine Hanel im Laufe keineswegs dem Geschmack jedermanns auf den ersten Blick ein¬
artige Bonbonnierer
der englischen Firma ihres Lebens begegnet ist, war auch Artur Schnitzler. „Der leuchtenden Gaben des jungen Kainz erkannte der König sogleich,
tons und elegante damals Achtunddreißigjährige“, so schreibt sie über ihn, „wohnte wenn ihn auch das Burschikose des Künstlers enttäuschte, der
In einen prächtigen mit seiner Mutter in einem behaglichen Junggesellenheim, das ihm zunächst bloß ein „netter junger Mann“ schien. Eine Fahrt
auf die schöne Votivkirche blickte. Er liebte seine Mutter innig nach Spanien, sein inneres Vaterland, plante der König; Kainz
sollte sich dort auf den „Don Carlos vorbereiten. Die Räte des
für Gobelin= und spielte mit ihr, von der er seinen Musiksinnn geerbt hatte
ve erinnern. Es gibt vierhändig. Schüchtern und zurückhaltend, kein Salonheld, gab Königs hatten Bedenken, der König mußte verzichten und sich
erblumen für Schau= sich Schnitzler im Gespräch nicht unbefangen, sondern beobachtete mit einer Schweizer Reise begnügen. Der Paß des Königs
auf Seide und sich und andere und machte seine heimlichen Studien. Sein lautete auf einen Marquis de Saverny, der für Kainz auf einen
Herrn Josef Didier. Auf dem Rütli wurde das Mißverständnis
ung eines riesigen, Sinn fürs Menschliche ist viel stärker als für die Natur.
zwischen beiden zum erstenmal offenbar: der König meinte, wie
Goldspitzen beenden kannte seine Beschränkung und gestand: „Es wäre mir unmöglich
B. ein Märchen zu schreiben. Seine mittelgroße, zur Fülle neigende Dilettanten immer, die Macht der Dichtung durch Anleihen bei