VII, Verschiedenes 12, Schnitzlers Tod, Seite 398

der Novellen und Romane geduldig und der Novellen und Romane geduldig und
täglich vermehren im Glauben an ihre täglich vermehren im Glauben an ihre
Dauer: sonst bliebe nichts. Sogar der Dauer: sonst bliebe nichts. Sogar der
Ruhm wäre eitel, aber er ist ein Vor- Ruhm wäre eitel, aber er ist ein Vor-
zeichen der eigenen Dauer. zeichen der eigenen Dauer.
Frank Wedekind nannte den „Leutnant Frank Wedekind nannte den „Leutnant
Gustl“ das beste Werk Schnitzlers. „Leut- Gustl“ das beste Werk Schnitzlers. „Leut-
nant Gustl“ ist ein Monolog, genau in der nant Gustl“ ist ein Monolog, genau in der
Mitte zwischen Novelle und Drama, und Mitte zwischen Novelle und Drama, und
gesprochen wird er lautlos im verschwie- gesprochen wird er lautlos im verschwie-
genen Innern des Helden. Denn der Held genen Innern des Helden. Denn der Held
wäre nach dem, was ihm hier zufällig zu- wäre nach dem, was ihm hier zufällig zu-
stößt eigentlich verpflichtet, sich umzu¬ stößt eigentlich verpflichtet, sich umzu¬
bringen oder den Dienst zu quittieren, und bringen oder den Dienst zu quittieren, und
nur ein neuer, der unvorhergesehenste nur ein neuer, der unvorhergesehenste
Zufall rettet ihn diesmal. Daraut ist indes Zufall rettet ihn diesmal. Daraut ist indes
nicht immer zu bauen, und einmal wird nicht immer zu bauen, und einmal wird
das Glück doch jedes heiteren, lange ver- das Glück doch jedes heiteren, lange ver-
wöhnten Leutnant Gustl gründlich müde. wöhnten Leutnant Gustl gründlich müde.
Sein noch junger Dichter wußte es schon Sein noch junger Dichter wußte es schon
damals voraus. Wir werden nur fallweise damals voraus. Wir werden nur fallweise
gerettet. Die Gefahr bleibt, sie nimmt zu, gerettet. Die Gefahr bleibt, sie nimmt zu,
denn wir altern. Das Altern ist das Un- denn wir altern. Das Altern ist das Un-
glück selbst; so empfand er. glück selbst; so empfand er.
Kaum irgend etwas erschüttert in der Kaum irgend etwas erschüttert in der
Geistesgeschichte der letzten Zeit, wie das Geistesgeschichte der letzten Zeit, wie das
Altern Schnitzlers. Was zeitgebunden ist Altern Schnitzlers. Was zeitgebunden ist
vom Glück, verließ ihn mit dem glänzen- vom Glück, verließ ihn mit dem glänzen-
den Frieden und der Macht seiner Stadt. den Frieden und der Macht seiner Stadt.
Die Überfälle des Unglücks, oft von ihm Die Überfälle des Unglücks, oft von ihm
erfunden und dargestellt, jetzt trafen sie erfunden und dargestellt, jetzt trafen sie
wörtlich ein. Endlich blieb er ganz allein wörtlich ein. Endlich blieb er ganz allein
in seinem Haus, vergangen war das kleine in seinem Haus, vergangen war das kleine
Getümmel der Liebe, der Erfolges, und Getümmel der Liebe, der Erfolges, und
Stille senkte sich. Leer und unwürdig Stille senkte sich. Leer und unwürdig
schien ihm die ganze neue Wirklichkeit. schien ihm die ganze neue Wirklichkeit.
Was er noch schrieb, verlegte er zurück Was er noch schrieb, verlegte er zurück
in seine gute Zeit. Das jetzt Geschehende in seine gute Zeit. Das jetzt Geschehende
haßte er, denn es war nur politisch, nur haßte er, denn es war nur politisch, nur
von der Macht bestimmt. Nirgends gab von der Macht bestimmt. Nirgends gab
es mehr die früher übliche Achtung vor es mehr die früher übliche Achtung vor
dem sittlichen Erleben und seiner literari- dem sittlichen Erleben und seiner literari-
schen Formung. Er aber hielt dies noch schen Formung. Er aber hielt dies noch
immer im Nichts aller Dinge für das ein- immer im Nichts aller Dinge für das ein-
zige, das lohnt. Er hat standgehalten in zige, das lohnt. Er hat standgehalten in
all seiner Trauer, er war ein tapferer all seiner Trauer, er war ein tapferer
Mann. Er konnte sich wohl plötzlich auf Mann. Er konnte sich wohl plötzlich auf
sein Alter besinnen. „Der alte X — mein sein Alter besinnen. „Der alte X — mein
Gott, ich nenne ihn den alten X, und er Gott, ich nenne ihn den alten X, und er
ist zwei Jahre jünger als ich! Schreck¬ ist zwei Jahre jünger als ich! Schreck¬
lich!“ In Salzburg sagte er einst: „Wer lich!“ In Salzburg sagte er einst: „Wer
tot ist, der ist sehr tot.“ Dann aber kehrte tot ist, der ist sehr tot.“ Dann aber kehrte
der tapfere Mann zurück an seine Arbeit, der tapfere Mann zurück an seine Arbeit,
unseren einzigen, schmalen und ungewis- unseren einzigen, schmalen und ungewis-
sen Ausweg aus der Vergänglichkeit. sen Ausweg aus der Vergänglichkeit.
Am Tisch unter Bekannten bekam er Am Tisch unter Bekannten bekam er
einmal harte Züge; es wurde von Illusio- einmal harte Züge; es wurde von Illusio-
nen gesprochen: „Ich kenne keine Illusio¬ nen gesprochen: „Ich kenne keine Illusio¬
nen. Ich mache mir keine.“ Man hätte nen. Ich mache mir keine.“ Man hätte
erwidern wollen, daß das Leben sich ge- erwidern wollen, daß das Leben sich ge-
radezu messen lasse an den Illusionen, und radezu messen lasse an den Illusionen, und
daß es aufhöre mit ihnen. Vor diesem daß es aufhöre mit ihnen. Vor diesem
verstummte man. Er war mit dem Tode verstummte man. Er war mit dem Tode
vertraut schon seit seiner, heitersten vertraut schon seit seiner, heitersten
Jugend, schon in dem Stück, das er be¬ Jugend, schon in dem Stück, das er be¬
sonders geschätzt hat: „Liebelei. Zuletzt sonders geschätzt hat: „Liebelei. Zuletzt
hatte der Tod keinen Wortführer wic ihn. hatte der Tod keinen Wortführer wic ihn.
Er hat Abschied genommen mit jener un- Er hat Abschied genommen mit jener un-
heimlichen und bezwingenden „Flucht in heimlichen und bezwingenden „Flucht in
die Finsternis", einer Dichtung, die ein die Finsternis", einer Dichtung, die ein
klinisches Bild ist, einer Beobachtungsreihe, klinisches Bild ist, einer Beobachtungsreihe,
die ansteigt bis zur großen Vision. Dann die ansteigt bis zur großen Vision. Dann
starb er — fiel an seinem Schreibtisch starb er — fiel an seinem Schreibtisch
hin als einer, der sein Werk getan hat hin als einer, der sein Werk getan hat
bis zum Ende im Dienste zweier großer bis zum Ende im Dienste zweier großer
Mächte: Liebe und Tod. Mächte: Liebe und Tod.
Wir Übriggebliebenen wissen von unge¬ Wir Übriggebliebenen wissen von unge¬
zählten Freuden, schmerzlichen oder leich- zählten Freuden, schmerzlichen oder leich-
ten, tiefen oder süßen, aber alle einst von ten, tiefen oder süßen, aber alle einst von
ihm angestiftet, wenn wir ihn lasen, wenn ihm angestiftet, wenn wir ihn lasen, wenn
wir ihn aufgeführt sahen. Das Lachen, wir ihn aufgeführt sahen. Das Lachen,
von ihm in einem Theatersaal erregt, war von ihm in einem Theatersaal erregt, war
übermütig, aber es war auch zärtlich, wie übermütig, aber es war auch zärtlich, wie
das Lachen nicht oft ist. Er hatte Anmut, das Lachen nicht oft ist. Er hatte Anmut,
und er hatte Kraft. Die Schicksale der und er hatte Kraft. Die Schicksale der
Menschen standen auf und sprachen, so Menschen standen auf und sprachen, so
oft er es wollte. Er beschwor unsere Teil- oft er es wollte. Er beschwor unsere Teil-
nahme an ihnen, der Atem des Menschen- nahme an ihnen, der Atem des Menschen-
tums strömte zwischen uns und ihm. Er tums strömte zwischen uns und ihm. Er
war ein großer Lebender, bevor er ein war ein großer Lebender, bevor er ein
großer Toter wurde. Wir danken ihm. großer Toter wurde. Wir danken ihm.
Ich habe darzubringen den Dank ganzer Ich habe darzubringen den Dank ganzer
Geschlechter, die sein Werk lieben, die Geschlechter, die sein Werk lieben, die
Direktor Thespis Direktor Thespis
VON VON
FRED HELLER FRED HELLER
Im Café stellte sich mir ein Herr Im Café stellte sich mir ein Herr
vor: „Theaterdirektor Thespis“. vor: „Theaterdirektor Thespis“.
„Welches Theater leiten Sie? „Welches Theater leiten Sie?
„Welches Sie wollen; oder besser, „Welches Sie wollen; oder besser,
welches io will. Ich bin in Verhand¬ welches io will. Ich bin in Verhand¬
lungen. Ich pachte ein Theater. Jedes. lungen. Ich pachte ein Theater. Jedes.
„Bei diesen Zeiten? „Bei diesen Zeiten?
„Gerade. Mein Theater wird das „Gerade. Mein Theater wird das
sanierteste Theater der Welt sein. Ich sanierteste Theater der Welt sein. Ich
werde nämlich Theater spielen, ohne werde nämlich Theater spielen, ohne
Komödie zu spielen." Komödie zu spielen."
„Das war noch niemand imstande. „Das war noch niemand imstande.
„Ich ja. Ich gehöre zu den Menschen „Ich ja. Ich gehöre zu den Menschen
die alles imstande sind. Es ist übrigens die alles imstande sind. Es ist übrigens
gar keine Kunst, ein Theater zu führen, gar keine Kunst, ein Theater zu führen,
wenn man sich nicht auf die Kunst wenn man sich nicht auf die Kunst
ausredet. Kunst ist, wenn das Theater ausredet. Kunst ist, wenn das Theater
geht. Das Theater muß gehen, das geht. Das Theater muß gehen, das
nicht auf das Publikum angewiesen ist. nicht auf das Publikum angewiesen ist.
Das Publikum hat kein Geld. Man Das Publikum hat kein Geld. Man
kann aber eher ohne Publikum Theater kann aber eher ohne Publikum Theater
spielen. als ohne Geld. Auf diesem Ei spielen. als ohne Geld. Auf diesem Ei
des Kolumbus beruht mein Sanierungs¬ des Kolumbus beruht mein Sanierungs¬
programm meines Theaters, das ich programm meines Theaters, das ich
jeden Tag haben kann. Denn das ist jeden Tag haben kann. Denn das ist
auch so eine überholte Ansicht, daß auch so eine überholte Ansicht, daß
man erst ein Theater haben muß, um man erst ein Theater haben muß, um
Theaterdirektor zu sein. Wieviel Büh- Theaterdirektor zu sein. Wieviel Büh-
nen wollen Sie morgen um zwölf Uhr nen wollen Sie morgen um zwölf Uhr
mittags? mittags?
„Danke! „Danke!
„Sagen Sie das nicht. Dank meinen „Sagen Sie das nicht. Dank meinen
Prinzipien für die Führung eines Thea¬ Prinzipien für die Führung eines Thea¬
ters wird es in absehbarer Zeit nichts ters wird es in absehbarer Zeit nichts
Schöneres geben als Theaterdirektor Schöneres geben als Theaterdirektor
zu sein. Man wird einen Numerus zu sein. Man wird einen Numerus
clausus für den Beruf einführen clausus für den Beruf einführen
müssen, Sie werden sehen. müssen, Sie werden sehen.
„An was für ein Genre denken Sie, „An was für ein Genre denken Sie,
an Schauspiel oder an Operette? an Schauspiel oder an Operette?
„Das ist ganz gleich. Wer mehr gibt. „Das ist ganz gleich. Wer mehr gibt.
„Wieso? „Wieso?
„Mir scheint, Sie wollen mich noch „Mir scheint, Sie wollen mich noch
immer nicht verstehen. Also hören Sie immer nicht verstehen. Also hören Sie
zu: Teilen Sie morgen in Ihrer Zeitung zu: Teilen Sie morgen in Ihrer Zeitung
mit, daß sich um zwei der meist¬ mit, daß sich um zwei der meist¬
genannten zugesperrtesten Theater Di¬ genannten zugesperrtesten Theater Di¬
rektor Thespis bewirbt. Wie Sie hören, rektor Thespis bewirbt. Wie Sie hören,
schreiben Sie, will Direktor Thespis in schreiben Sie, will Direktor Thespis in
dem einen Theater die Operette, im dem einen Theater die Operette, im
andern das Prosastück pflegen. Schrei¬ andern das Prosastück pflegen. Schrei¬
ben Sie ja: pflegen! Wieso und warum ben Sie ja: pflegen! Wieso und warum
und woher, das überlassen Sie nur mir. und woher, das überlassen Sie nur mir.
Ich werde Schauspielerinnen und Sän¬ Ich werde Schauspielerinnen und Sän¬
gerinnen engagieren. Laut Kollektiv- gerinnen engagieren. Laut Kollektiv-
vertrag natürlich. Aber ich engagiere vertrag natürlich. Aber ich engagiere
nur solche, die mir ihre Gage, eine nur solche, die mir ihre Gage, eine
für ein für ein
Prominentengage natürlich Prominentengage natürlich
Jahr im voraus erlegen. — Bitte schön, Jahr im voraus erlegen. — Bitte schön,
ich will nicht behaupten, daß ich das ich will nicht behaupten, daß ich das
beste Ensemble zusammenkriege, doch beste Ensemble zusammenkriege, doch
sicherlich das größte. Kapellmeister. sicherlich das größte. Kapellmeister.
Regisseure, Dramaturgen zahlen die Regisseure, Dramaturgen zahlen die
30 30
sein Andenken lieben. Lem danken durch sein Andenken lieben. Lem danken durch
mich seine Genossen, de Schriftsteller, mich seine Genossen, de Schriftsteller,
und ihre Vertretung in der Preußischen und ihre Vertretung in der Preußischen
Akademie der Künste, deren Ehre größer Akademie der Künste, deren Ehre größer
wurde durch ein solches Mitglied. Zuletzt wurde durch ein solches Mitglied. Zuletzt
empfange Arthur Schnitzler den Dank empfange Arthur Schnitzler den Dank
eines Freundes. Auch ich begleitete ihn in eines Freundes. Auch ich begleitete ihn in
einigen Stunden, seines, wunderbaren einigen Stunden, seines, wunderbaren
Lebens. Lebens.
pachtet pachtet
jedes Iheater jedes Iheater
Hälfte, aber bar. Tenöre gebe es keine? Hälfte, aber bar. Tenöre gebe es keine?
Ja, vielleicht solche, die Gage nehmen; Ja, vielleicht solche, die Gage nehmen;
aber solche, die Gage geben, ach, da aber solche, die Gage geben, ach, da
sollten Sie mal sehen! Glauben Sie mir, sollten Sie mal sehen! Glauben Sie mir,
ich bekomme so viel Geld zusammen, ich bekomme so viel Geld zusammen,
daß jeder weniger anständige Mensch daß jeder weniger anständige Mensch
auch nicht mehr im Traum daran auch nicht mehr im Traum daran
denken würde, jetzt noch auch wirk- denken würde, jetzt noch auch wirk-
lich ein Theater zu übernehmen. Aber lich ein Theater zu übernehmen. Aber
mit der Anständigkeit kommt man mit der Anständigkeit kommt man
vicl weiter. vicl weiter.
„Wenn ich zwei Theater habe, „Wenn ich zwei Theater habe,
brauche ich doch auch Stücke! Da brauche ich doch auch Stücke! Da
zeigt sich nun, ob ein Direktor Fähig¬ zeigt sich nun, ob ein Direktor Fähig¬
keiten für die Leitung eines Theaters keiten für die Leitung eines Theaters
besitzt. Es gibt Direktoren, die nur besitzt. Es gibt Direktoren, die nur
soche Werke annehmen, von denen sie soche Werke annehmen, von denen sie
sich einen Erfolg bei Presse und Publi¬ sich einen Erfolg bei Presse und Publi¬
kum erwarteten. Die cinzige Art, über kum erwarteten. Die cinzige Art, über
Stücke zu entscheiden, kann nur darin Stücke zu entscheiden, kann nur darin
bestehen, nicht die Stücke, sondern die bestehen, nicht die Stücke, sondern die
Autoren auszuwählen. Je besser ein Autoren auszuwählen. Je besser ein
Autor für die Aufführung seines Autor für die Aufführung seines
Stückes bezahlt, um so mehr hält er Stückes bezahlt, um so mehr hält er
von seinem Stück und um so mehr von seinem Stück und um so mehr
halte ich von ihnen beiden. Und des¬ halte ich von ihnen beiden. Und des¬
halb ziehe ich, offen gesagt, Operetten halb ziehe ich, offen gesagt, Operetten
vor, weil an einem solchen Werk vor, weil an einem solchen Werk
immer eine ganze Reihe von Leuten immer eine ganze Reihe von Leuten
beteiligt ist, wenn auch bedauerlicher¬ beteiligt ist, wenn auch bedauerlicher¬
weise der Komponist für sich allein weise der Komponist für sich allein
einstehen und bezahlen muß, da es einstehen und bezahlen muß, da es
noch immer nicht üblich ist, auch die noch immer nicht üblich ist, auch die
musikalischen Mitarbeiter alle zu musikalischen Mitarbeiter alle zu
nennen. Doch auch das wird sich än¬ nennen. Doch auch das wird sich än¬
dern, wenn die Anteile an den Kosten dern, wenn die Anteile an den Kosten
gerecht aufgeteilt werden. Auf diese gerecht aufgeteilt werden. Auf diese
Weise wird endlich volle Ehrlichkeit Weise wird endlich volle Ehrlichkeit
auch auf den Gebieten geistigen Dieb¬ auch auf den Gebieten geistigen Dieb¬
stahls herrschen. Das ist so eine der stahls herrschen. Das ist so eine der
edlen Folgen meiner Methode. Sehen edlen Folgen meiner Methode. Sehen
Sie das ein? Sie das ein?
„Ja... aber Sie werden ja doch das „Ja... aber Sie werden ja doch das
Publikum brauchen, denn vor leeren Publikum brauchen, denn vor leeren
Bänken. Bänken.
„Was? Ich werde die vollsten Häuser „Was? Ich werde die vollsten Häuser
haben! Wer denn sollte Karten kaufen, haben! Wer denn sollte Karten kaufen,
wenn nicht die Stars, die für ihr Auf¬ wenn nicht die Stars, die für ihr Auf¬
treten, und die Autoren und Komponi¬ treten, und die Autoren und Komponi¬
sten, die für ihre Aufführung bezahlen! sten, die für ihre Aufführung bezahlen!
Sie selbst haben das größte Interesse Sie selbst haben das größte Interesse
daran, daß sie Leute finden, die sich daran, daß sie Leute finden, die sich
das ansehen und anhören, was in dem das ansehen und anhören, was in dem
Theater geboten wird. Es wird immer Theater geboten wird. Es wird immer
gefragt: Wo sind die Interessenten für gefragt: Wo sind die Interessenten für
die Theater, und man meint das die Theater, und man meint das
Publikum. Falsch. Die Interessenten Publikum. Falsch. Die Interessenten
sind natürlich alle, die ein Theater sind natürlich alle, die ein Theater
brauchen. Darum, keine Theater¬ brauchen. Darum, keine Theater¬
gemeinde, keine Arbeitsgemeinschaft gemeinde, keine Arbeitsgemeinschaft
sichert ein Theater, sondern nur eine sichert ein Theater, sondern nur eine
Interessengemeinschaft! Auf dieser Ba¬ Interessengemeinschaft! Auf dieser Ba¬
sis pachte ich jedes Theater. sis pachte ich jedes Theater.