12. Schnitzler's Death 12. Schnitzler's Death
Schnitzler als medizinischer Schriftsteller. Schnitzler als medizinischer Schriftsteller.
Regierungsrat Professor Dr. Johann Schnitzler, aus Regierungsrat Professor Dr. Johann Schnitzler, aus
Groß=Kanizsa in Ungarn gebürtig, hatte 1860 die „Wiener Groß=Kanizsa in Ungarn gebürtig, hatte 1860 die „Wiener
Medizinische Presse“ begründet, bei deren Redaktion Medizinische Presse“ begründet, bei deren Redaktion
ihm zum Schluß Dr. Bela Weiß assistierte. Im letzten Jahr¬ ihm zum Schluß Dr. Bela Weiß assistierte. Im letzten Jahr¬
gang seiner Führung erschienen 1886 die frühesten Kritiken gang seiner Führung erschienen 1886 die frühesten Kritiken
a a
box 44/2 box 44/2
Nr. 29- Nr. 29-
25. Oktober 1931 25. Oktober 1931
muß. Zum Beispiel: „Heine sollte Deutschland gehaß? muß. Zum Beispiel: „Heine sollte Deutschland gehaß?
haben? Er hat sich unter bitteren Schmerzen von seiner Liebe haben? Er hat sich unter bitteren Schmerzen von seiner Liebe
zu demselben heilen wollen: das ist die Wahrheit. zu demselben heilen wollen: das ist die Wahrheit.
Im Juli 1888 schon hatte er nach einer Studienreise Im Juli 1888 schon hatte er nach einer Studienreise
durch England Originalkorrespondenzen in seiner Zeitschrift durch England Originalkorrespondenzen in seiner Zeitschrift
erscheinen lassen: drei „Londoner Briefe“, deren letzter erscheinen lassen: drei „Londoner Briefe“, deren letzter
eine heitere Beobachtung aus dortigen Spitälern enthält: eine heitere Beobachtung aus dortigen Spitälern enthält:
„In den meisten Sälen, auch in den für den Empfang der „In den meisten Sälen, auch in den für den Empfang der
ambulatorischen Kranken bestimmten Räumen, finden sich an ambulatorischen Kranken bestimmten Räumen, finden sich an
den Wänden und Türen Bibelsprüche, die auf die Stimmung den Wänden und Türen Bibelsprüche, die auf die Stimmung
der Patienten einen mehr oder minder ermunternden Ein¬ der Patienten einen mehr oder minder ermunternden Ein¬
druck zu üben imstande sind. Es läßt sich sicherlich nichts druck zu üben imstande sind. Es läßt sich sicherlich nichts
dagegen einwenden, wenn der Kranke zu lesen bekommt: dagegen einwenden, wenn der Kranke zu lesen bekommt:
„Tut einander Gutes', und auch dem Spruche Wen der Herr „Tut einander Gutes', und auch dem Spruche Wen der Herr
liebt, den schlägt er', kann eine gewisse Wirkung auf Gemüter, liebt, den schlägt er', kann eine gewisse Wirkung auf Gemüter,
die für diese Art von Schmeichelei empfänglich sind, nicht ab¬ die für diese Art von Schmeichelei empfänglich sind, nicht ab¬
gesprochen werden; wenn es einem Kranken jedoch mit gesprochen werden; wenn es einem Kranken jedoch mit
gewaltigen Buchstaben entgegendräut: „Wer gesündigt hat, gewaltigen Buchstaben entgegendräut: „Wer gesündigt hat,
muß sterben', so wird er daraus bei genauer Berücksichtigung muß sterben', so wird er daraus bei genauer Berücksichtigung
seiner bisherigen Lebensführung wohl nur selten seinen seiner bisherigen Lebensführung wohl nur selten seinen
wahren und bleibenden Trost schöpfen können.... wahren und bleibenden Trost schöpfen können....
Zu Neujahr 1889 veröffentlichte Artur Schnitzler Zu Neujahr 1889 veröffentlichte Artur Schnitzler
„Silvesterbetrachtungen“, die unter anderm von „Silvesterbetrachtungen“, die unter anderm von
konfessioneller Unduldsamkeit sprachen und einen auffallenden konfessioneller Unduldsamkeit sprachen und einen auffallenden
ethischen Pessimismus verraten: es gäbe vielleicht genug große ethischen Pessimismus verraten: es gäbe vielleicht genug große
Aerzte, aber sicher wenig große Menschen. Wie mag diese Aerzte, aber sicher wenig große Menschen. Wie mag diese
Moralpredigt des jungen Redakteurs von den würdigen Moralpredigt des jungen Redakteurs von den würdigen
Aerzten als Lesern aufgenommen worden sein? Im selben Aerzten als Lesern aufgenommen worden sein? Im selben
Jahre aber ließ Artur Schnitzler auch, auf Grund seiner Jahre aber ließ Artur Schnitzler auch, auf Grund seiner
eigenen Erfahrungen, die erste und einzige selbständige wissen¬ eigenen Erfahrungen, die erste und einzige selbständige wissen¬
schaftliche Arbeit in jener Zeitschrift erscheinen (10. März schaftliche Arbeit in jener Zeitschrift erscheinen (10. März
bis 7. April 1889), die dann als Sonderabdruck bei W. Brau¬ bis 7. April 1889), die dann als Sonderabdruck bei W. Brau¬
müller=Wien verlegt worden ist: „Ueber funktionelle Aphonie müller=Wien verlegt worden ist: „Ueber funktionelle Aphonie
und deren Behandlung durch Hypnose und Suggestion“. Der und deren Behandlung durch Hypnose und Suggestion“. Der
nämliche Verlag gab 1891 bis 1895 Johann Schnitzlers nämliche Verlag gab 1891 bis 1895 Johann Schnitzlers
„Klinischen Atlas der Laryngologie (nebst Anleitung zur „Klinischen Atlas der Laryngologie (nebst Anleitung zur
Diagnose und Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes und Diagnose und Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes und
der Luftröhre)“ heraus, der unter. Mitwirkung der beiden der Luftröhre)“ heraus, der unter. Mitwirkung der beiden
laryngologischen Assistenten (Schwiegersohn und Sohn) des laryngologischen Assistenten (Schwiegersohn und Sohn) des
Gelehrten entstanden war: Dr. Marcusz Hajek, der jetzige Gelehrten entstanden war: Dr. Marcusz Hajek, der jetzige
Leiter der Klinik für Kehlkopfkrankheiten, und Dr. Artur Leiter der Klinik für Kehlkopfkrankheiten, und Dr. Artur
Schnitzler. Dieser hatte aber nur beim Text der ersten fünf Schnitzler. Dieser hatte aber nur beim Text der ersten fünf
von den sieben Lieferungen mitgewirkt. von den sieben Lieferungen mitgewirkt.
Die ersten Novellen. Die ersten Novellen.
In diese acht Jahre seiner fachlichen Schriftstellerei fallen In diese acht Jahre seiner fachlichen Schriftstellerei fallen
aber auch die ersten Publikationen des Dichters aber auch die ersten Publikationen des Dichters
Schnitzler, die bis zum Erscheinen des ersten Buches (1893) Schnitzler, die bis zum Erscheinen des ersten Buches (1893)
als eine Art Wiegendrucke betrachtet werden können, wobei als eine Art Wiegendrucke betrachtet werden können, wobei
wie an richtigen Inkunabeln — der inhaltliche Wert nicht wie an richtigen Inkunabeln — der inhaltliche Wert nicht
besonders beachtet werden muß. Zunächst war Artur Schnitzler besonders beachtet werden muß. Zunächst war Artur Schnitzler
Gast in der belletristisch-musikalischen Zeitschrift „An der Gast in der belletristisch-musikalischen Zeitschrift „An der
schönen blauen Donau", die Dr. F. Mamroth halb¬ schönen blauen Donau", die Dr. F. Mamroth halb¬
monatlich herausgab. Dort erschien im 4. Jahrgang 1889 monatlich herausgab. Dort erschien im 4. Jahrgang 1889
zuerst am 15. Jänner die Novelle „Mein Freund zuerst am 15. Jänner die Novelle „Mein Freund
Ypsilon", mit dem überleitenden Untertitel: „Aus den Ypsilon", mit dem überleitenden Untertitel: „Aus den
Papieren eines Arztes“. Nach einer Skizze Papieren eines Arztes“. Nach einer Skizze
„Amerika“ folgte das erste Bruchstück aus dem „Anatol“¬ „Amerika“ folgte das erste Bruchstück aus dem „Anatol“¬
Kreis: „Episode“. Dann die Novelle „Der Andre. Aus dem Kreis: „Episode“. Dann die Novelle „Der Andre. Aus dem
Tagebuch eines Hinterbliebenen", also mit einem charakte¬ Tagebuch eines Hinterbliebenen", also mit einem charakte¬
ristischen Thema, die aber in die Gesammelten Werke nicht ristischen Thema, die aber in die Gesammelten Werke nicht
Eingang fand; ebensowenig wie das dramatische Gedicht Eingang fand; ebensowenig wie das dramatische Gedicht
„Alkandis Lied", ein Versstück in einem Aufzug, das 1890 in „Alkandis Lied", ein Versstück in einem Aufzug, das 1890 in
dieser Zeitschrift erschien. Nach dem Abgang Mamroths, der dieser Zeitschrift erschien. Nach dem Abgang Mamroths, der
ge¬ ge¬
indessen Feuilletonredakteur=der „Frankfurter Zeitung indessen Feuilletonredakteur=der „Frankfurter Zeitung
worden war, und Artur Schnitzler auch dort durch Publi¬ worden war, und Artur Schnitzler auch dort durch Publi¬
kationen gefördert zu haben scheint, leitete Z. K. Lecher die kationen gefördert zu haben scheint, leitete Z. K. Lecher die
„Donau“. Sie brachte aber 1891 nur mehr zehn „Sprüche in „Donau“. Sie brachte aber 1891 nur mehr zehn „Sprüche in
Versen“ von Artur Schnitzler. Indessen hatte er eine andre Versen“ von Artur Schnitzler. Indessen hatte er eine andre
Verbindung gewonnen. E. M. Kafka gab 1890 in Brünn eine Verbindung gewonnen. E. M. Kafka gab 1890 in Brünn eine
auffallend gut redigierte Monatsschrift für Literatur und auffallend gut redigierte Monatsschrift für Literatur und
Kritik heraus: „Moderne Dichtung", die ungefähr dieselben Kritik heraus: „Moderne Dichtung", die ungefähr dieselben
bedeutenden Mitarbeiter hatte wie Otto Brahms gleichalte bedeutenden Mitarbeiter hatte wie Otto Brahms gleichalte
„Freie Bühne“ in Berlin. Dort in Brünn also erschien 1890 „Freie Bühne“ in Berlin. Dort in Brünn also erschien 1890
das zweite Stück aus „Anatol“: „Die Frage an das Schicksal“ das zweite Stück aus „Anatol“: „Die Frage an das Schicksal“
Schnitzler als medizinischer Schriftsteller. Schnitzler als medizinischer Schriftsteller.
Regierungsrat Professor Dr. Johann Schnitzler, aus Regierungsrat Professor Dr. Johann Schnitzler, aus
Groß=Kanizsa in Ungarn gebürtig, hatte 1860 die „Wiener Groß=Kanizsa in Ungarn gebürtig, hatte 1860 die „Wiener
Medizinische Presse“ begründet, bei deren Redaktion Medizinische Presse“ begründet, bei deren Redaktion
ihm zum Schluß Dr. Bela Weiß assistierte. Im letzten Jahr¬ ihm zum Schluß Dr. Bela Weiß assistierte. Im letzten Jahr¬
gang seiner Führung erschienen 1886 die frühesten Kritiken gang seiner Führung erschienen 1886 die frühesten Kritiken
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box 44/2 box 44/2
Nr. 29- Nr. 29-
25. Oktober 1931 25. Oktober 1931
muß. Zum Beispiel: „Heine sollte Deutschland gehaß? muß. Zum Beispiel: „Heine sollte Deutschland gehaß?
haben? Er hat sich unter bitteren Schmerzen von seiner Liebe haben? Er hat sich unter bitteren Schmerzen von seiner Liebe
zu demselben heilen wollen: das ist die Wahrheit. zu demselben heilen wollen: das ist die Wahrheit.
Im Juli 1888 schon hatte er nach einer Studienreise Im Juli 1888 schon hatte er nach einer Studienreise
durch England Originalkorrespondenzen in seiner Zeitschrift durch England Originalkorrespondenzen in seiner Zeitschrift
erscheinen lassen: drei „Londoner Briefe“, deren letzter erscheinen lassen: drei „Londoner Briefe“, deren letzter
eine heitere Beobachtung aus dortigen Spitälern enthält: eine heitere Beobachtung aus dortigen Spitälern enthält:
„In den meisten Sälen, auch in den für den Empfang der „In den meisten Sälen, auch in den für den Empfang der
ambulatorischen Kranken bestimmten Räumen, finden sich an ambulatorischen Kranken bestimmten Räumen, finden sich an
den Wänden und Türen Bibelsprüche, die auf die Stimmung den Wänden und Türen Bibelsprüche, die auf die Stimmung
der Patienten einen mehr oder minder ermunternden Ein¬ der Patienten einen mehr oder minder ermunternden Ein¬
druck zu üben imstande sind. Es läßt sich sicherlich nichts druck zu üben imstande sind. Es läßt sich sicherlich nichts
dagegen einwenden, wenn der Kranke zu lesen bekommt: dagegen einwenden, wenn der Kranke zu lesen bekommt:
„Tut einander Gutes', und auch dem Spruche Wen der Herr „Tut einander Gutes', und auch dem Spruche Wen der Herr
liebt, den schlägt er', kann eine gewisse Wirkung auf Gemüter, liebt, den schlägt er', kann eine gewisse Wirkung auf Gemüter,
die für diese Art von Schmeichelei empfänglich sind, nicht ab¬ die für diese Art von Schmeichelei empfänglich sind, nicht ab¬
gesprochen werden; wenn es einem Kranken jedoch mit gesprochen werden; wenn es einem Kranken jedoch mit
gewaltigen Buchstaben entgegendräut: „Wer gesündigt hat, gewaltigen Buchstaben entgegendräut: „Wer gesündigt hat,
muß sterben', so wird er daraus bei genauer Berücksichtigung muß sterben', so wird er daraus bei genauer Berücksichtigung
seiner bisherigen Lebensführung wohl nur selten seinen seiner bisherigen Lebensführung wohl nur selten seinen
wahren und bleibenden Trost schöpfen können.... wahren und bleibenden Trost schöpfen können....
Zu Neujahr 1889 veröffentlichte Artur Schnitzler Zu Neujahr 1889 veröffentlichte Artur Schnitzler
„Silvesterbetrachtungen“, die unter anderm von „Silvesterbetrachtungen“, die unter anderm von
konfessioneller Unduldsamkeit sprachen und einen auffallenden konfessioneller Unduldsamkeit sprachen und einen auffallenden
ethischen Pessimismus verraten: es gäbe vielleicht genug große ethischen Pessimismus verraten: es gäbe vielleicht genug große
Aerzte, aber sicher wenig große Menschen. Wie mag diese Aerzte, aber sicher wenig große Menschen. Wie mag diese
Moralpredigt des jungen Redakteurs von den würdigen Moralpredigt des jungen Redakteurs von den würdigen
Aerzten als Lesern aufgenommen worden sein? Im selben Aerzten als Lesern aufgenommen worden sein? Im selben
Jahre aber ließ Artur Schnitzler auch, auf Grund seiner Jahre aber ließ Artur Schnitzler auch, auf Grund seiner
eigenen Erfahrungen, die erste und einzige selbständige wissen¬ eigenen Erfahrungen, die erste und einzige selbständige wissen¬
schaftliche Arbeit in jener Zeitschrift erscheinen (10. März schaftliche Arbeit in jener Zeitschrift erscheinen (10. März
bis 7. April 1889), die dann als Sonderabdruck bei W. Brau¬ bis 7. April 1889), die dann als Sonderabdruck bei W. Brau¬
müller=Wien verlegt worden ist: „Ueber funktionelle Aphonie müller=Wien verlegt worden ist: „Ueber funktionelle Aphonie
und deren Behandlung durch Hypnose und Suggestion“. Der und deren Behandlung durch Hypnose und Suggestion“. Der
nämliche Verlag gab 1891 bis 1895 Johann Schnitzlers nämliche Verlag gab 1891 bis 1895 Johann Schnitzlers
„Klinischen Atlas der Laryngologie (nebst Anleitung zur „Klinischen Atlas der Laryngologie (nebst Anleitung zur
Diagnose und Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes und Diagnose und Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes und
der Luftröhre)“ heraus, der unter. Mitwirkung der beiden der Luftröhre)“ heraus, der unter. Mitwirkung der beiden
laryngologischen Assistenten (Schwiegersohn und Sohn) des laryngologischen Assistenten (Schwiegersohn und Sohn) des
Gelehrten entstanden war: Dr. Marcusz Hajek, der jetzige Gelehrten entstanden war: Dr. Marcusz Hajek, der jetzige
Leiter der Klinik für Kehlkopfkrankheiten, und Dr. Artur Leiter der Klinik für Kehlkopfkrankheiten, und Dr. Artur
Schnitzler. Dieser hatte aber nur beim Text der ersten fünf Schnitzler. Dieser hatte aber nur beim Text der ersten fünf
von den sieben Lieferungen mitgewirkt. von den sieben Lieferungen mitgewirkt.
Die ersten Novellen. Die ersten Novellen.
In diese acht Jahre seiner fachlichen Schriftstellerei fallen In diese acht Jahre seiner fachlichen Schriftstellerei fallen
aber auch die ersten Publikationen des Dichters aber auch die ersten Publikationen des Dichters
Schnitzler, die bis zum Erscheinen des ersten Buches (1893) Schnitzler, die bis zum Erscheinen des ersten Buches (1893)
als eine Art Wiegendrucke betrachtet werden können, wobei als eine Art Wiegendrucke betrachtet werden können, wobei
wie an richtigen Inkunabeln — der inhaltliche Wert nicht wie an richtigen Inkunabeln — der inhaltliche Wert nicht
besonders beachtet werden muß. Zunächst war Artur Schnitzler besonders beachtet werden muß. Zunächst war Artur Schnitzler
Gast in der belletristisch-musikalischen Zeitschrift „An der Gast in der belletristisch-musikalischen Zeitschrift „An der
schönen blauen Donau", die Dr. F. Mamroth halb¬ schönen blauen Donau", die Dr. F. Mamroth halb¬
monatlich herausgab. Dort erschien im 4. Jahrgang 1889 monatlich herausgab. Dort erschien im 4. Jahrgang 1889
zuerst am 15. Jänner die Novelle „Mein Freund zuerst am 15. Jänner die Novelle „Mein Freund
Ypsilon", mit dem überleitenden Untertitel: „Aus den Ypsilon", mit dem überleitenden Untertitel: „Aus den
Papieren eines Arztes“. Nach einer Skizze Papieren eines Arztes“. Nach einer Skizze
„Amerika“ folgte das erste Bruchstück aus dem „Anatol“¬ „Amerika“ folgte das erste Bruchstück aus dem „Anatol“¬
Kreis: „Episode“. Dann die Novelle „Der Andre. Aus dem Kreis: „Episode“. Dann die Novelle „Der Andre. Aus dem
Tagebuch eines Hinterbliebenen", also mit einem charakte¬ Tagebuch eines Hinterbliebenen", also mit einem charakte¬
ristischen Thema, die aber in die Gesammelten Werke nicht ristischen Thema, die aber in die Gesammelten Werke nicht
Eingang fand; ebensowenig wie das dramatische Gedicht Eingang fand; ebensowenig wie das dramatische Gedicht
„Alkandis Lied", ein Versstück in einem Aufzug, das 1890 in „Alkandis Lied", ein Versstück in einem Aufzug, das 1890 in
dieser Zeitschrift erschien. Nach dem Abgang Mamroths, der dieser Zeitschrift erschien. Nach dem Abgang Mamroths, der
ge¬ ge¬
indessen Feuilletonredakteur=der „Frankfurter Zeitung indessen Feuilletonredakteur=der „Frankfurter Zeitung
worden war, und Artur Schnitzler auch dort durch Publi¬ worden war, und Artur Schnitzler auch dort durch Publi¬
kationen gefördert zu haben scheint, leitete Z. K. Lecher die kationen gefördert zu haben scheint, leitete Z. K. Lecher die
„Donau“. Sie brachte aber 1891 nur mehr zehn „Sprüche in „Donau“. Sie brachte aber 1891 nur mehr zehn „Sprüche in
Versen“ von Artur Schnitzler. Indessen hatte er eine andre Versen“ von Artur Schnitzler. Indessen hatte er eine andre
Verbindung gewonnen. E. M. Kafka gab 1890 in Brünn eine Verbindung gewonnen. E. M. Kafka gab 1890 in Brünn eine
auffallend gut redigierte Monatsschrift für Literatur und auffallend gut redigierte Monatsschrift für Literatur und
Kritik heraus: „Moderne Dichtung", die ungefähr dieselben Kritik heraus: „Moderne Dichtung", die ungefähr dieselben
bedeutenden Mitarbeiter hatte wie Otto Brahms gleichalte bedeutenden Mitarbeiter hatte wie Otto Brahms gleichalte
„Freie Bühne“ in Berlin. Dort in Brünn also erschien 1890 „Freie Bühne“ in Berlin. Dort in Brünn also erschien 1890
das zweite Stück aus „Anatol“: „Die Frage an das Schicksal“ das zweite Stück aus „Anatol“: „Die Frage an das Schicksal“