12. Schnitzler's Death 12. Schnitzler's Death
„OBSERVEN „OBSERVEN
Sien, I., Wollzeile Nr.11 Sien, I., Wollzeile Nr.11
Tolafon R-23-0-43 Tolafon R-23-0-43
Rerliner Bärsen-Cerrie Rerliner Bärsen-Cerrie
Cerli Cerli
27. NOV. 1932 27. NOV. 1932
Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in
Wien errichtet nach dem Entwürf von Alexan¬ Wien errichtet nach dem Entwürf von Alexan¬
der Jaray im Türkenschanzpark, in der Nähe der Jaray im Türkenschanzpark, in der Nähe
von Schnitzlers langjährigem Wohnsitz in, von Schnitzlers langjährigem Wohnsitz in,
Währing-Cottage. Währing-Cottage.
„OBSERVEN „OBSERVEN
Wien, 1, ollzeileNr 11 Wien, 1, ollzeileNr 11
Talefe R Talefe R
28. NOV 1932 28. NOV 1932
Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Wien er¬ Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Wien er¬
richtet, nach dem Entwurf von Alexauder Jaray, im Türkenschanz¬ richtet, nach dem Entwurf von Alexauder Jaray, im Türkenschanz¬
park, in der Nähe von Schnitzlers längjährigem Wohnsitz in park, in der Nähe von Schnitzlers längjährigem Wohnsitz in
Währing=Cottage. Währing=Cottage.
box 44/3 box 44/3
R R
„OBSERVER „OBSERVER
1. österr. behördl. konzessioniertes 1. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus : Ausschnitt aus :
Telkszgituns Telkszgituns
Mlen. Mlen.
1. CUNI ISS0 1. CUNI ISS0
vom: vom:
Petrucci: Petrucci:
Denkmäler und Bildnisse. Denkmäler und Bildnisse.
Entwürfe und Büsten in der Neuen Galerie. Entwürfe und Büsten in der Neuen Galerie.
Es gibt, innerhalb des letztvergangenen Es gibt, innerhalb des letztvergangenen
Jahrzehnts, kaum ein Ereignis, das in irgend¬ Jahrzehnts, kaum ein Ereignis, das in irgend¬
eine Beziehung zur bildkünstlerischen Welt ge¬ eine Beziehung zur bildkünstlerischen Welt ge¬
stellt werden könnte, zu dem nicht auch der stellt werden könnte, zu dem nicht auch der
Bildhauer Mario Petrucci eine Beziehung ge¬ Bildhauer Mario Petrucci eine Beziehung ge¬
sucht und, zumeist in einer entscheidenden sucht und, zumeist in einer entscheidenden
Form, gefunden hätte. Dieser rege, phantasie¬ Form, gefunden hätte. Dieser rege, phantasie¬
erfüllte Geist geht in vielem seine eigenen erfüllte Geist geht in vielem seine eigenen
Wege, vor allem schon im ersten Ausbauen der Wege, vor allem schon im ersten Ausbauen der
Idee, und seine Kühnheit kennt Grenzen so Idee, und seine Kühnheit kennt Grenzen so
wenig, daß er sich wiederholt den durchaus un¬ wenig, daß er sich wiederholt den durchaus un¬
berechtigten Vorwurf gefallen lassen mußte, er berechtigten Vorwurf gefallen lassen mußte, er
sei zu sehr literarisch. Was nämlich über das sei zu sehr literarisch. Was nämlich über das
Moment des rein Plastischen hinausgeht, was Moment des rein Plastischen hinausgeht, was
sich in ein erweitertes Reich der Empfindung sich in ein erweitertes Reich der Empfindung
eingliedern will, wird nur zu oft damit ab¬ eingliedern will, wird nur zu oft damit ab¬
getan, daß man es als überhaupt nicht im getan, daß man es als überhaupt nicht im
Reich des Plastischen seiend betrachten will. Es Reich des Plastischen seiend betrachten will. Es
soll hier nicht verschwiegen werden, daß soll hier nicht verschwiegen werden, daß
Petruccis Art, manches aus einer sehr eigenen, Petruccis Art, manches aus einer sehr eigenen,
selbst untraditionellen selbst untraditionellen
unkonventionellen, unkonventionellen,
Perspektive zu sehen, ihm den andern Vorwurf Perspektive zu sehen, ihm den andern Vorwurf
des Dilettantismus eingetragen hat. Gegen des Dilettantismus eingetragen hat. Gegen
beides wurde, gerade in der „Volks=Zeitung", beides wurde, gerade in der „Volks=Zeitung",
wiederholt aufgetreten, aus guten Grunden, die wiederholt aufgetreten, aus guten Grunden, die
die nicht immer reinen Motive der Gegner¬ die nicht immer reinen Motive der Gegner¬
schaft betreffen, und mit guter Begründung, schaft betreffen, und mit guter Begründung,
die aus dem Werke des Künstlers geholt wurde. die aus dem Werke des Künstlers geholt wurde.
Er selbst wehrte sich zumeist in keiner andern Er selbst wehrte sich zumeist in keiner andern
Form als durch die eifrigere und ansteigende Form als durch die eifrigere und ansteigende
Fortführung seines Werks. Es ist bezeichnend, Fortführung seines Werks. Es ist bezeichnend,
daß der Künstler vor nicht ganz einem Jahr¬ daß der Künstler vor nicht ganz einem Jahr¬
zehnt, als er noch in der Meisterschule Bitter¬ zehnt, als er noch in der Meisterschule Bitter¬
lichs war, schon spürte, daß er Anfeindungen lichs war, schon spürte, daß er Anfeindungen
ausgesetzt sei, weil er anders sein wollte als ausgesetzt sei, weil er anders sein wollte als
die meisten andern. Anders sein müßte, weil die meisten andern. Anders sein müßte, weil
das innere Gesetz es so forderte. Damals, es das innere Gesetz es so forderte. Damals, es
sei aus der Erinnerung gehoben, trug der sei aus der Erinnerung gehoben, trug der
Sockel zu einer Figur — ein in kraftvollem Sockel zu einer Figur — ein in kraftvollem
Trotz verharrender Mensch — die Inschrift: Trotz verharrender Mensch — die Inschrift:
„Was mich nicht umbringt, macht mich „Was mich nicht umbringt, macht mich
stärker". stärker".
Im vergangenen Jahrzehnt wurde Im vergangenen Jahrzehnt wurde
manches unternommen — von unobjektiver manches unternommen — von unobjektiver
Kritik bis zur Delogierung aus der Arbeits¬ Kritik bis zur Delogierung aus der Arbeits¬
stätte —, was den Kunstler hätte „umbringen" stätte —, was den Kunstler hätte „umbringen"
können. Selbst seine besten Absichten, wie der können. Selbst seine besten Absichten, wie der
Plan zum Sportdenkmal im Stadionpark, ein Plan zum Sportdenkmal im Stadionpark, ein
Plan, der großzügig alle Künstlerkameraden Plan, der großzügig alle Künstlerkameraden
umfaßte, der aber dennoch in Vergessenheit umfaßte, der aber dennoch in Vergessenheit
gesunken ist, selbst die besten Absichten wurden gesunken ist, selbst die besten Absichten wurden
verkannt. Petrucci ist stärker geworden: im verkannt. Petrucci ist stärker geworden: im
Wollen, das sich auf die Tatsache des Wollen, das sich auf die Tatsache des
Arbeitens bezieht und im Wesen und im Aus¬ Arbeitens bezieht und im Wesen und im Aus¬
druck dieses Arbeitens. Es ist dies eigentlich druck dieses Arbeitens. Es ist dies eigentlich
die erste Kollektivausstellung von einiger die erste Kollektivausstellung von einiger
Bedeutung, die seit gestern in der Neuen Bedeutung, die seit gestern in der Neuen
Galerie zu sehen ist und die Rechenschaft über Galerie zu sehen ist und die Rechenschaft über
das Schaffen des Künstlers ablegt. Vier Pro¬ das Schaffen des Künstlers ablegt. Vier Pro¬
jekte (mit drei Modellen) und 13 Bildnisse jekte (mit drei Modellen) und 13 Bildnisse
wenden sich an den Betrachter, dem allerdings wenden sich an den Betrachter, dem allerdings
nur wenige Tage zur Besichtigung zur Ver¬ nur wenige Tage zur Besichtigung zur Ver¬
fügung stehen, und zwar ist die Ausstellung fügung stehen, und zwar ist die Ausstellung
nur an vier Tagen offen; heute, nur an vier Tagen offen; heute,
und und
Freitag, Freitag,
Donnerstag, morgen, Donnerstag, morgen,
Dienstag, den 6. d., von 9 bis 1 und Dienstag, den 6. d., von 9 bis 1 und
m 2 bis 6. und Samstag, den 3. d., von m 2 bis 6. und Samstag, den 3. d., von
„OBSERVEN „OBSERVEN
Sien, I., Wollzeile Nr.11 Sien, I., Wollzeile Nr.11
Tolafon R-23-0-43 Tolafon R-23-0-43
Rerliner Bärsen-Cerrie Rerliner Bärsen-Cerrie
Cerli Cerli
27. NOV. 1932 27. NOV. 1932
Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in
Wien errichtet nach dem Entwürf von Alexan¬ Wien errichtet nach dem Entwürf von Alexan¬
der Jaray im Türkenschanzpark, in der Nähe der Jaray im Türkenschanzpark, in der Nähe
von Schnitzlers langjährigem Wohnsitz in, von Schnitzlers langjährigem Wohnsitz in,
Währing-Cottage. Währing-Cottage.
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Wien, 1, ollzeileNr 11 Wien, 1, ollzeileNr 11
Talefe R Talefe R
28. NOV 1932 28. NOV 1932
Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Wien er¬ Ein Denkmal für Arthur Schnitzler wird in Wien er¬
richtet, nach dem Entwurf von Alexauder Jaray, im Türkenschanz¬ richtet, nach dem Entwurf von Alexauder Jaray, im Türkenschanz¬
park, in der Nähe von Schnitzlers längjährigem Wohnsitz in park, in der Nähe von Schnitzlers längjährigem Wohnsitz in
Währing=Cottage. Währing=Cottage.
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1. österr. behördl. konzessioniertes 1. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
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Ausschnitt aus : Ausschnitt aus :
Telkszgituns Telkszgituns
Mlen. Mlen.
1. CUNI ISS0 1. CUNI ISS0
vom: vom:
Petrucci: Petrucci:
Denkmäler und Bildnisse. Denkmäler und Bildnisse.
Entwürfe und Büsten in der Neuen Galerie. Entwürfe und Büsten in der Neuen Galerie.
Es gibt, innerhalb des letztvergangenen Es gibt, innerhalb des letztvergangenen
Jahrzehnts, kaum ein Ereignis, das in irgend¬ Jahrzehnts, kaum ein Ereignis, das in irgend¬
eine Beziehung zur bildkünstlerischen Welt ge¬ eine Beziehung zur bildkünstlerischen Welt ge¬
stellt werden könnte, zu dem nicht auch der stellt werden könnte, zu dem nicht auch der
Bildhauer Mario Petrucci eine Beziehung ge¬ Bildhauer Mario Petrucci eine Beziehung ge¬
sucht und, zumeist in einer entscheidenden sucht und, zumeist in einer entscheidenden
Form, gefunden hätte. Dieser rege, phantasie¬ Form, gefunden hätte. Dieser rege, phantasie¬
erfüllte Geist geht in vielem seine eigenen erfüllte Geist geht in vielem seine eigenen
Wege, vor allem schon im ersten Ausbauen der Wege, vor allem schon im ersten Ausbauen der
Idee, und seine Kühnheit kennt Grenzen so Idee, und seine Kühnheit kennt Grenzen so
wenig, daß er sich wiederholt den durchaus un¬ wenig, daß er sich wiederholt den durchaus un¬
berechtigten Vorwurf gefallen lassen mußte, er berechtigten Vorwurf gefallen lassen mußte, er
sei zu sehr literarisch. Was nämlich über das sei zu sehr literarisch. Was nämlich über das
Moment des rein Plastischen hinausgeht, was Moment des rein Plastischen hinausgeht, was
sich in ein erweitertes Reich der Empfindung sich in ein erweitertes Reich der Empfindung
eingliedern will, wird nur zu oft damit ab¬ eingliedern will, wird nur zu oft damit ab¬
getan, daß man es als überhaupt nicht im getan, daß man es als überhaupt nicht im
Reich des Plastischen seiend betrachten will. Es Reich des Plastischen seiend betrachten will. Es
soll hier nicht verschwiegen werden, daß soll hier nicht verschwiegen werden, daß
Petruccis Art, manches aus einer sehr eigenen, Petruccis Art, manches aus einer sehr eigenen,
selbst untraditionellen selbst untraditionellen
unkonventionellen, unkonventionellen,
Perspektive zu sehen, ihm den andern Vorwurf Perspektive zu sehen, ihm den andern Vorwurf
des Dilettantismus eingetragen hat. Gegen des Dilettantismus eingetragen hat. Gegen
beides wurde, gerade in der „Volks=Zeitung", beides wurde, gerade in der „Volks=Zeitung",
wiederholt aufgetreten, aus guten Grunden, die wiederholt aufgetreten, aus guten Grunden, die
die nicht immer reinen Motive der Gegner¬ die nicht immer reinen Motive der Gegner¬
schaft betreffen, und mit guter Begründung, schaft betreffen, und mit guter Begründung,
die aus dem Werke des Künstlers geholt wurde. die aus dem Werke des Künstlers geholt wurde.
Er selbst wehrte sich zumeist in keiner andern Er selbst wehrte sich zumeist in keiner andern
Form als durch die eifrigere und ansteigende Form als durch die eifrigere und ansteigende
Fortführung seines Werks. Es ist bezeichnend, Fortführung seines Werks. Es ist bezeichnend,
daß der Künstler vor nicht ganz einem Jahr¬ daß der Künstler vor nicht ganz einem Jahr¬
zehnt, als er noch in der Meisterschule Bitter¬ zehnt, als er noch in der Meisterschule Bitter¬
lichs war, schon spürte, daß er Anfeindungen lichs war, schon spürte, daß er Anfeindungen
ausgesetzt sei, weil er anders sein wollte als ausgesetzt sei, weil er anders sein wollte als
die meisten andern. Anders sein müßte, weil die meisten andern. Anders sein müßte, weil
das innere Gesetz es so forderte. Damals, es das innere Gesetz es so forderte. Damals, es
sei aus der Erinnerung gehoben, trug der sei aus der Erinnerung gehoben, trug der
Sockel zu einer Figur — ein in kraftvollem Sockel zu einer Figur — ein in kraftvollem
Trotz verharrender Mensch — die Inschrift: Trotz verharrender Mensch — die Inschrift:
„Was mich nicht umbringt, macht mich „Was mich nicht umbringt, macht mich
stärker". stärker".
Im vergangenen Jahrzehnt wurde Im vergangenen Jahrzehnt wurde
manches unternommen — von unobjektiver manches unternommen — von unobjektiver
Kritik bis zur Delogierung aus der Arbeits¬ Kritik bis zur Delogierung aus der Arbeits¬
stätte —, was den Kunstler hätte „umbringen" stätte —, was den Kunstler hätte „umbringen"
können. Selbst seine besten Absichten, wie der können. Selbst seine besten Absichten, wie der
Plan zum Sportdenkmal im Stadionpark, ein Plan zum Sportdenkmal im Stadionpark, ein
Plan, der großzügig alle Künstlerkameraden Plan, der großzügig alle Künstlerkameraden
umfaßte, der aber dennoch in Vergessenheit umfaßte, der aber dennoch in Vergessenheit
gesunken ist, selbst die besten Absichten wurden gesunken ist, selbst die besten Absichten wurden
verkannt. Petrucci ist stärker geworden: im verkannt. Petrucci ist stärker geworden: im
Wollen, das sich auf die Tatsache des Wollen, das sich auf die Tatsache des
Arbeitens bezieht und im Wesen und im Aus¬ Arbeitens bezieht und im Wesen und im Aus¬
druck dieses Arbeitens. Es ist dies eigentlich druck dieses Arbeitens. Es ist dies eigentlich
die erste Kollektivausstellung von einiger die erste Kollektivausstellung von einiger
Bedeutung, die seit gestern in der Neuen Bedeutung, die seit gestern in der Neuen
Galerie zu sehen ist und die Rechenschaft über Galerie zu sehen ist und die Rechenschaft über
das Schaffen des Künstlers ablegt. Vier Pro¬ das Schaffen des Künstlers ablegt. Vier Pro¬
jekte (mit drei Modellen) und 13 Bildnisse jekte (mit drei Modellen) und 13 Bildnisse
wenden sich an den Betrachter, dem allerdings wenden sich an den Betrachter, dem allerdings
nur wenige Tage zur Besichtigung zur Ver¬ nur wenige Tage zur Besichtigung zur Ver¬
fügung stehen, und zwar ist die Ausstellung fügung stehen, und zwar ist die Ausstellung
nur an vier Tagen offen; heute, nur an vier Tagen offen; heute,
und und
Freitag, Freitag,
Donnerstag, morgen, Donnerstag, morgen,
Dienstag, den 6. d., von 9 bis 1 und Dienstag, den 6. d., von 9 bis 1 und
m 2 bis 6. und Samstag, den 3. d., von m 2 bis 6. und Samstag, den 3. d., von