13. Miscellaneous
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ändert, sagten mir mit Ihrer Höflichkeit, ich sei es
auch, was immer Freude macht, und dann debat¬
tierten wir zu Zweit und vor anderen; es war alles
so wie früher. Das Wien reibt sich weiter an ihnen,
vielleicht kommt es an Ihrem 60. Geburtstage dar¬
auf, daß Sie ihm sehr scharf und bestimmt sein
Antlitz mitzeichneten und erhalten helfen.
Lieber Felix Salten, wir werden auch über dieses
Problem wieder debattieren, sobald ich im Herbst
in Wien bin. „Die Waffen haben ihn geweckt und
sie führten ihn jetzt hinaus in die Welt.“ So steht's
in Ihrer „Gewalt der Dinge. — Herzlich, mit un¬
sichtbarem Blumenstrauß, Ihr
Walter von Molo.
ARTHUR SCHNITZLER
Mein lieber Felix Salten!
Am liebsten hätte ich Ihnen zu Ihrem sechzigsten
Geburtstag ganz privat und sehr herzlich die Hand
gedrückt; Sie hätten dann ohneweiters gewußt und
empfunden, was ich hier niederzuschreiben vergeb¬
lich versuchen werde — und etwas mehr. Denn bei
einem solchen Anlaß und gar vor mehr oder minder
fremden Leuten die rechten Worte zu finden, ist
nicht ganz leicht, zumal für Einen, der weder zum
Essayisten noch zum Festredner geboren ist.
Über das, was man gemeiniglich Leistungen zu
nennen pflegt, werden Ihnen in diesen Tagen Be¬
rufene nach Verdienst viel Ehrenvolles zu sagen
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ändert, sagten mir mit Ihrer Höflichkeit, ich sei es
auch, was immer Freude macht, und dann debat¬
tierten wir zu Zweit und vor anderen; es war alles
so wie früher. Das Wien reibt sich weiter an ihnen,
vielleicht kommt es an Ihrem 60. Geburtstage dar¬
auf, daß Sie ihm sehr scharf und bestimmt sein
Antlitz mitzeichneten und erhalten helfen.
Lieber Felix Salten, wir werden auch über dieses
Problem wieder debattieren, sobald ich im Herbst
in Wien bin. „Die Waffen haben ihn geweckt und
sie führten ihn jetzt hinaus in die Welt.“ So steht's
in Ihrer „Gewalt der Dinge. — Herzlich, mit un¬
sichtbarem Blumenstrauß, Ihr
Walter von Molo.
ARTHUR SCHNITZLER
Mein lieber Felix Salten!
Am liebsten hätte ich Ihnen zu Ihrem sechzigsten
Geburtstag ganz privat und sehr herzlich die Hand
gedrückt; Sie hätten dann ohneweiters gewußt und
empfunden, was ich hier niederzuschreiben vergeb¬
lich versuchen werde — und etwas mehr. Denn bei
einem solchen Anlaß und gar vor mehr oder minder
fremden Leuten die rechten Worte zu finden, ist
nicht ganz leicht, zumal für Einen, der weder zum
Essayisten noch zum Festredner geboren ist.
Über das, was man gemeiniglich Leistungen zu
nennen pflegt, werden Ihnen in diesen Tagen Be¬
rufene nach Verdienst viel Ehrenvolles zu sagen