lucht in die Finsternis
box 6/3
36. Fuche an Mensausternis
nerung des Geistes und der Nerven (dition, verlassen von allen guten Geistern und un-kompromissloser Weg: Arbeit um eines einmal ge¬
ind einer Kullur, deren Unterganggläubig, sehr fern den Menschen gegenüber, die aus
steckten, trotz aller Missverhältnisse schicksalhaft er¬
mag bei allem Bekennen zur Zu¬
den Kräften der Vergangenheit ihnen Schätze innerer
kan#sten Zieles willen — so scheint der Aufstieg dieses
ukunft, da nicht mehr die schreiende
Formung darreichen. Während nun diese Situation im
Manres deutlich den Blicken derer, die ihn verehren,
(Leibhaftigens vom Aspekt des unkämpferischen Men¬
b macht für Klänge von so stillem
derer aber auch, die ihn hassen um seiner nafürlichen
m Reiz, wie sie Schnitzler anzustim¬
schen des Untergangs aus erfasst wurde, von dem aus
Feindschaft ihrem niederen Zwecken verhafteten Da¬
Der zum mindesten immer als Re¬
kein Blick in eine Weiterentwicklung der Kultur ge¬
sein gegenüber. Und doch — da sind zwei in seinem
Epoche, des Wienertums seinen Rang
stattet ist, sehen wir im -Zentaurs eine Jugend in
Schicksal, mit denen er nicht fertig wird: Kerner, der
behaupten wird.
dieser Epoche stehen, die menschliche Eigenkräfte ent¬
N. P.
ihm den Weg zur Kraft wies (Atemgymnastik etc.) der
wickelt, die sich gegen den Verfall wehrt. Ob mit Er¬
dann weiter geht zu einer inneren Hinnahme östlicher
folg, zu welchem Ende? Das wissen wir aus diesem
Lehren, die das Letzte an geistiger Selbstlosigkeit ver¬
Buche nicht. Wenn wir es aus uns wissen — so oder
langen, dem gegenüber Almquist unklar die Notwen¬
hr.
so, dann wenden wir uns an diese jungen Menschen
digkeit einer neuen geistigen, religiösen Haltung des
er Zentaur. (J. Engelhorns Nacht.
je nach unserer Veranlägung mit unseren Zielen und
nordischen Menschen spürt, die er als Forderung in
Programmen, oder aber wir empfinden jene innero
seinem Leben trägt, aber nicht erfüllen kann. Dagegen,
Verwandtschaft, jene Verbundenheit mit ihnen, die den
Claus Römer, einer jener Jungen, die immer obenauf
man ist das vierbändige epische Werk
Dichter immer wieder dazu treibt, sich mit innen aus¬
schwimmen, immer mit feinem Spürsinn die letzte
Ehters abgeschlossen, das den Weg der
einanderzusetzen. Sicher aber ist in, diesem Buche
Sprosse finden, an der sie zu einem äusseren Erfolg
Welt gestaltet. Der -Zentaurs unter¬
noch nichts entschieden über das Wohin. Wenn es in
sich hochziehen können, Claus Römer, der dabei doch
dem voraufgehenden RomanDer
heutiger Jugend Kreise gibt, die diesee Wohin kennen,
unglücklicher ist als alle und sich nach einer Sauber¬
allem darin, dare hier versucht wird,
dann misstraut ihnen und ihren Eifgrammen der
keit sehnt, deren Verkörperung ihm Almquist scheint.
Weg des jungen Menschen in die Zu¬
Dichter offenbar zu sehr, als dass er Hite Aufnahme
Und dann kommt es zur Konfrontation zwischen beiden
. während dort noch das restlose Ver¬
in sein Bild von dieser Jugend gerecht“irtigt fände.
und diesem Abgrund, dieser Forderung gleich
len Bahnen der Tradition geworfenen
(Politische Programme rechts und links, denen seine
gegenüber versagt der Held — wie ein lästiges Ge¬
en, seine bedingungslose Kapitula¬
Gestalten anhangen, bleiben belanglos.) Was ihm gut
schwür will er den Jungen von sich abtun und er¬
nungsloses, nur am momentanen Be¬
gelungen ist, wiederum mit seiner bekannten Schärfe
schiesst ihn. Nach dieser Schuld geht auch er aus dem
befriedigung gemessenes Leben Vor¬
und sauberen Klarheit zu gestalten und unvergessslich
Leben: von einem Grönlandflug kommt er nicht zurück.
nen Erfassens war. So wenig wir da¬
bildhaft in einer eindeutig epischen Sprache gegen¬
Ein komplizierter und doch übersichtlicher epischer
en waren, dass diese Generation der¬
wärtig zu halten, das ist die Schwere, aber auch die
Apparat spielt auf diesen 800 Seiten. Aber am Schluss:
eutig dem Leibhaftigen verfallen war,
Grösse des Entschlusses dieser Menschen, sich zu ent¬
der Held ist tot, sein Widerpart ist tot und beide
uns aber auch einleuchten, dass in
scheiden, nicht aber — von wemn immer — über sich
haben sie das letzte Geheimnis ihrer Schuld und ihres
and, wie uns versprochen wird edie
entscheiden zu lassen.
Unvermögs mitgenommen. Die Jugend aber findet
igiösen Zielpunkte unserer Jugend zu
sich unter dem Zeichen einer neuen Armut zusammen,
So seltsam es füt diese Kritik klingen mag — mit
Das aber ist das Positive an diesem
zu gemeinsamer, zu einsamer Arbeit am Kommenden
ipunkte werden auch nicht aus einer
all dem ist eigentlich nur der Hintergrund des roman¬
- je nach dem.
haften Geschehens dieses umfangreichen Werkes er¬
lichen Rüstkammern der Vergangen¬
fasst. Der Flieger Almquist, der Held des Romanes im
Wenig ist damit über ein episches Werk gesagt, in
t und vorzeitig als die der Jugend
Vordergrund, gehört gar nicht dieser Jugend an. Er
Dasein und Handeln anmasslich hin¬
dem jede Seite neue innere Anteilnahme au mannig¬
ist ein Einsamer, der sich durch unendlich schwere
fachem Geschick auslöst und in immer neuer Varia¬
Vielmehr ist es doch so, dass hier
Widerstände schliesslich zum Helden seiner Zeit durch¬
tion, aus einer tiefen Kenntnis letzter Spannungen
Thema des cLeibhaftigens aufgegrif¬
ringt — zum Helden dieser Jugend, die sich an seiner
unserer Zeit heraus die Frage stellt, nach deren mög¬
Thema der ganzen Tetralogie übrigens
licher Lösung aus der Kraft derer, die sie wach durch
klaren Härte dem Leben gegenüber schult, ihr Richt¬
en in dieser unserer Zeit des Ueber¬
störten Werte, der zerrissenen Tra-linien abgewinnen will für ihr eigenes Verhalten, Ein ihr Dasein tragen.
v. S.
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36. Fuche an Mensausternis
nerung des Geistes und der Nerven (dition, verlassen von allen guten Geistern und un-kompromissloser Weg: Arbeit um eines einmal ge¬
ind einer Kullur, deren Unterganggläubig, sehr fern den Menschen gegenüber, die aus
steckten, trotz aller Missverhältnisse schicksalhaft er¬
mag bei allem Bekennen zur Zu¬
den Kräften der Vergangenheit ihnen Schätze innerer
kan#sten Zieles willen — so scheint der Aufstieg dieses
ukunft, da nicht mehr die schreiende
Formung darreichen. Während nun diese Situation im
Manres deutlich den Blicken derer, die ihn verehren,
(Leibhaftigens vom Aspekt des unkämpferischen Men¬
b macht für Klänge von so stillem
derer aber auch, die ihn hassen um seiner nafürlichen
m Reiz, wie sie Schnitzler anzustim¬
schen des Untergangs aus erfasst wurde, von dem aus
Feindschaft ihrem niederen Zwecken verhafteten Da¬
Der zum mindesten immer als Re¬
kein Blick in eine Weiterentwicklung der Kultur ge¬
sein gegenüber. Und doch — da sind zwei in seinem
Epoche, des Wienertums seinen Rang
stattet ist, sehen wir im -Zentaurs eine Jugend in
Schicksal, mit denen er nicht fertig wird: Kerner, der
behaupten wird.
dieser Epoche stehen, die menschliche Eigenkräfte ent¬
N. P.
ihm den Weg zur Kraft wies (Atemgymnastik etc.) der
wickelt, die sich gegen den Verfall wehrt. Ob mit Er¬
dann weiter geht zu einer inneren Hinnahme östlicher
folg, zu welchem Ende? Das wissen wir aus diesem
Lehren, die das Letzte an geistiger Selbstlosigkeit ver¬
Buche nicht. Wenn wir es aus uns wissen — so oder
langen, dem gegenüber Almquist unklar die Notwen¬
hr.
so, dann wenden wir uns an diese jungen Menschen
digkeit einer neuen geistigen, religiösen Haltung des
er Zentaur. (J. Engelhorns Nacht.
je nach unserer Veranlägung mit unseren Zielen und
nordischen Menschen spürt, die er als Forderung in
Programmen, oder aber wir empfinden jene innero
seinem Leben trägt, aber nicht erfüllen kann. Dagegen,
Verwandtschaft, jene Verbundenheit mit ihnen, die den
Claus Römer, einer jener Jungen, die immer obenauf
man ist das vierbändige epische Werk
Dichter immer wieder dazu treibt, sich mit innen aus¬
schwimmen, immer mit feinem Spürsinn die letzte
Ehters abgeschlossen, das den Weg der
einanderzusetzen. Sicher aber ist in, diesem Buche
Sprosse finden, an der sie zu einem äusseren Erfolg
Welt gestaltet. Der -Zentaurs unter¬
noch nichts entschieden über das Wohin. Wenn es in
sich hochziehen können, Claus Römer, der dabei doch
dem voraufgehenden RomanDer
heutiger Jugend Kreise gibt, die diesee Wohin kennen,
unglücklicher ist als alle und sich nach einer Sauber¬
allem darin, dare hier versucht wird,
dann misstraut ihnen und ihren Eifgrammen der
keit sehnt, deren Verkörperung ihm Almquist scheint.
Weg des jungen Menschen in die Zu¬
Dichter offenbar zu sehr, als dass er Hite Aufnahme
Und dann kommt es zur Konfrontation zwischen beiden
. während dort noch das restlose Ver¬
in sein Bild von dieser Jugend gerecht“irtigt fände.
und diesem Abgrund, dieser Forderung gleich
len Bahnen der Tradition geworfenen
(Politische Programme rechts und links, denen seine
gegenüber versagt der Held — wie ein lästiges Ge¬
en, seine bedingungslose Kapitula¬
Gestalten anhangen, bleiben belanglos.) Was ihm gut
schwür will er den Jungen von sich abtun und er¬
nungsloses, nur am momentanen Be¬
gelungen ist, wiederum mit seiner bekannten Schärfe
schiesst ihn. Nach dieser Schuld geht auch er aus dem
befriedigung gemessenes Leben Vor¬
und sauberen Klarheit zu gestalten und unvergessslich
Leben: von einem Grönlandflug kommt er nicht zurück.
nen Erfassens war. So wenig wir da¬
bildhaft in einer eindeutig epischen Sprache gegen¬
Ein komplizierter und doch übersichtlicher epischer
en waren, dass diese Generation der¬
wärtig zu halten, das ist die Schwere, aber auch die
Apparat spielt auf diesen 800 Seiten. Aber am Schluss:
eutig dem Leibhaftigen verfallen war,
Grösse des Entschlusses dieser Menschen, sich zu ent¬
der Held ist tot, sein Widerpart ist tot und beide
uns aber auch einleuchten, dass in
scheiden, nicht aber — von wemn immer — über sich
haben sie das letzte Geheimnis ihrer Schuld und ihres
and, wie uns versprochen wird edie
entscheiden zu lassen.
Unvermögs mitgenommen. Die Jugend aber findet
igiösen Zielpunkte unserer Jugend zu
sich unter dem Zeichen einer neuen Armut zusammen,
So seltsam es füt diese Kritik klingen mag — mit
Das aber ist das Positive an diesem
zu gemeinsamer, zu einsamer Arbeit am Kommenden
ipunkte werden auch nicht aus einer
all dem ist eigentlich nur der Hintergrund des roman¬
- je nach dem.
haften Geschehens dieses umfangreichen Werkes er¬
lichen Rüstkammern der Vergangen¬
fasst. Der Flieger Almquist, der Held des Romanes im
Wenig ist damit über ein episches Werk gesagt, in
t und vorzeitig als die der Jugend
Vordergrund, gehört gar nicht dieser Jugend an. Er
Dasein und Handeln anmasslich hin¬
dem jede Seite neue innere Anteilnahme au mannig¬
ist ein Einsamer, der sich durch unendlich schwere
fachem Geschick auslöst und in immer neuer Varia¬
Vielmehr ist es doch so, dass hier
Widerstände schliesslich zum Helden seiner Zeit durch¬
tion, aus einer tiefen Kenntnis letzter Spannungen
Thema des cLeibhaftigens aufgegrif¬
ringt — zum Helden dieser Jugend, die sich an seiner
unserer Zeit heraus die Frage stellt, nach deren mög¬
Thema der ganzen Tetralogie übrigens
licher Lösung aus der Kraft derer, die sie wach durch
klaren Härte dem Leben gegenüber schult, ihr Richt¬
en in dieser unserer Zeit des Ueber¬
störten Werte, der zerrissenen Tra-linien abgewinnen will für ihr eigenes Verhalten, Ein ihr Dasein tragen.
v. S.