I, Erzählende Schriften 35, Therese. Chronik eines Frauenlebens, Seite 64

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22 Sl. 1919
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[Dasein menschenwürdiger zu gestalten“. Wohl die chronikartige Aneinanderreih
Die Junggesellin
ist Una ein Durchschnittsmädchen, nicht hübscher bensstationen der einsamen Erzieh
oder begabter, nicht extravaganter als ihre Kol=genes Dasein über den Anforderun
ale kirarische Prebemn
leginnen, aber sie unterscheidet sich von den mei= den verkümmert. Auch wenn der
Von Elisabeth Darge
den tragischen Ausgang durch d
sten unter ihnen dadurch, daß sie deutlich emp¬
findet, was zu ihrem Glück fehlt. Alle Seiten Mutterschaft Theresens besäße, wär
— die unverheiratete, be= des Junggesellinnenproblems werden von Lewis echter Tragik. Stofflich stehen ih
Die Junggesellin
rufstätige Frau — befindet sich in einem Di=behandelt, weniger tief freilich als durch die Lehrerinnenromane Clara Vi
mosaikartige Summierung glänzend beobachte¬
Grete von Urbanitzkys. V
lemma zwischen den beiden Wünschen, die sie
nehmen als Grete von Urbanitzky¬
beherrschen: der wirtschaftlichen und geistigenter Einzelzüge einleuchtend. Das Buch ist Weih¬
Selbständigkeit, die ihr der Beruf garantiert, nachten 1928 unter dem Titel „Der Erwerb“ Gartenlaubenstil die Geschichte ein
und der Erfüllung ihrer weiblichen Natur in der (bei Tal & Co.) deutsch erschienen. Daß es viel weltfremden Wiener Oberlehreri
früher entstand, darauf läßt der etwas kolpor¬
Roman „Der wilde Garte
Ehe. Beide einander grundsätzlich widerspre¬
tagehafte Schluß schließen. Der heutige Lewis
Becker, Leipzig) ist das Buch K
chende Faktoren tragen wiederum ihren beson¬
„Die mit den tausend
würde wohl kaum den gordischen Knoten dadurch
dern Konfliktstoff in sich.
(Deutsche Verlagsanstalt, Stuttga
Natürlich wird die Problematik in ihrer zerhauen, daß er die kleine Stenotypistin zu ei¬
ner großen Geschäftsfrau werden und gleichzei¬
scharf sieht die Verfasserin das Do
Schärfe nur von einem gewissen Prozentsatz, so¬
tig ihre Jugendliebe wiederfinden und heiraten
Junggesellinnendaseins, warmher
zusagen einer gewissen Elite von Junggesellin¬
läßt.
und interessierend weiß sie es zu ge
nen empfunden und wenig oder gar nicht von
dem Roman trotzdem die letzte Vol
Sehen wir von Romain Rolands
den Scharen kleiner Mädchen, die ein paar
so ist es, weil er einer Gefahr n
„Verzauberte Seele“ (I. Band 1922,
Jahre berufstätig sind, wohl auch ihre Freiheit
genießen, aber ebenso gern die Selbständigkeit deutsch bei Kurt Wolff, Leipzig, 1924) ab, weil gangen ist, die typisch für diese A
es die Junggesellin nicht als Typ, sondern als sein scheint. Der Wunsch nach eind
wieder aufgeben und brave Ehefrauen und
einmaligen Sonderfall darstellt, so ist der Jung=staltung des Seelenlebens der He
Mütter werden. Wenn Sinclair Lewis,
gesellinnenroman erst in den letzten beiden Jah=merklich den Horizont des Romar
der als erster, schon 1917, die Stenotypistin Una
ren in die Mode gekommen; heute aber liegt und schließlich steht man unter d
Golden zur Heldin seines Romans „The job“
machte, schreibt: „Unsere Heldin ist nicht des= das Thema geradezu in der Luft. Den Reigen daß die Verfasserin nicht mehr m
halb bedeutend, weil sie eine Amazone, sonderns eröffnet Arthur Schnitzle; mit der auenen weitschauenden Augen sieht,
weil sie eine der Millionen weiblicher Bureau=ßerordentlich eindrucksstärken Lesenschronik der noch mit denen der gewiß sympa
doch ein wenig engstirnigen und
arbeiterinnen ist“ so vergißt er nicht hinzuzu= Erzieherin „Therese“ (Fischer Berlin). Die
chen Berliner Volksschullehrerin.
fügen, daß sie zu denen gehört, die immer da= Einseitigkeit, ja Kargheit des Buches würde ihm
Noch stärker beeinträchtigt wird
nach forschen, „was Frauen im Erwerb tun kön= zum Vorteil. Eine farbigere und gelöstcke Dar¬
nen, um ihr von liebeleerer Routine erfülltes stellung hätte kaum das Zwingende gehabt wie Verengung des Horizonts das Buch