I, Erzählende Schriften 33, Traumnovelle, Seite 11

Traunnovelle
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33. Traunnevehe
nen Kündigen Ralssitz eine Ent¬
eiß, was ##adski angenommen worden wäre, so würde man sein Vor= scheidung gefällt hebe.

Fanmusspetst-Korn zeiall
Fnaunseasuiwalnsersgn migen Sntarreumsuhsenbcnantinn
Ballfest dort, das keiner von uns je in Wirklichkeit, werden die Träume komplizierter, und seltsam spielt das
mancher aber schon im Schlaf erlebt hat. Das Unent= oft wiederkehrende Motiv des Doppellebens in diese
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rinnbare, Verhängnisvolle dieser Situation ist so von Filmwelt des Schlafenden. Der Ungar Michael Babits
lir“
Romantik umwittert, daß man geneigt ist, zumindest hat darüber ein mertwürdiges Buch, „Der Storchkalis“,
dieses Kapitel für ein wirklich geträumtes zu nehmen: geschrieben, und Alfred Kubin, der Zeichner ver¬
#e. 7# es wäre für tatsächliches Geschehen allzu mittelalterlich=schwimmender Wirklichkeiten, in seinem phantastischen
Buch.“)
kraß. Hoffmaneske, Poësche Motive aus längst=Roman „Die andere Seite“ manche dieser Nebelbilder
verklungenen Tagen glühender Phantastik. Die schöne
festzuhalten versucht. Artur Schnitzler, bei dem der
Wiener Arzt mit Maske aber, die Fridolin freiläßt aus dieser Hölle und Arzt so häufig dem Dichter kontrollierend über die
seine junge Frau, dafür allen seinen Peinigern zufällt, gerade sie ist es,
Schulter schaut, hat schon wiederholt in den halb¬
iree Ehe; sie haben die eine Brücke zur realen Wirklichkeit schlagen hilft.
orkulten Gebieten der „Dämmerseelen“ geforscht, und
„glücklich“. Neben
Denn Frivolin hat endlich heimgekehrt, ein neuerliches immer wieder zwang ihn Unbestimmbares, hinter die
ft nun ein zweites,
Zwiegespräch mit Albertine, seiner Frau. Und sie erzählt Vorgänge realen Geschehens zu leuchten.
Visionen erfülltes:
ihm mit merkwüediger, fast zynischer Offenheit ihren
Sonderbar scheint es im ersten Augenblick, daß
tischen Abenteuern,
letzten Traum, eine Mischung Freudscher
und
Schnitzler seine Motive, die so reich und eigentümlich
ichkeiten, ein buntes
Weiningerscher Essenzen: sie hat in den Armen eines
angesponnen waren, diesmal so gleichmütig fallen läßt,
, die der Tag un¬
Liebhabers Fridolius Fetter und Kreuzigung mit= um so rasch wie möglich zum Tenor seiner Erzählung
sadistische Anwand= angesehen, mit einer Art von perverser Genugtuung;
zu gelangen: diß in jeder Zweisamkeit, mag sie noch so
afte Rückseite einer von ihrem eigenen Hohnlachen ist sie aufgewacht.
innig vertieft, noch so tapfer bewährt sein, es drohende
hkeit. Unverschuldet,
Durch diese Eröffnung ins Mark getroffen wendet Hemmungen geben kann, die ihre Wurzel im Unter¬
ber irritierend. Am sich der Arzt im Augenblick völlig von seiner Frau ab bewußten haben. Man müßte sich darüber wundeen,
n Redoute sprechen und beginnt Nachforschungen nach jenem Haus im Lieb= daß die Erscheinungen der Hofratstochter, des Freuden¬
Sonderbare Be¬
hartstal anzustellen, fasziniert durch die Erinnerung an
mädchens, der kleinen Pierrette, des Pianisten Nachtigall,
nschen längst ver¬
seine nächtliche Retterin. Er erhält dort durch einen
in der Skizze steckengeblieben sind, daß von der
tot und über¬
sonderbaren stummen Diener einen Warnbrief, erfährts prickelnden Liebhartstulromantik überhaupt nicht mehr
aber am selben Abend durch die Zeitung vom Tod der die Rede ist — müßte man sich nicht auch sagen, daß ein
nmen weiter unter
Baronin D., die — soviel sagt ihm seine Ahnung so= so unerhört feiner Psycholog wie Schnitzler gerade mit
mhaft und seltsam fort — seine geheimnisvolle Unbekannte sein muß. Ein diesem eigenwillig flüchtigen Verfahren die Stimmung
ennoch stark genug, Besuch bei der Leiche
in der Totenkammer des Schattenhaften, Halbwirklichen herausarbeiten,
wohl auch Dekaden= des Allgemeinen Krankenhauses gibt ihm keinen die Serie seiner unvergleichlichen Dämmerseelen“ um
os herbeizuführen. sicheren Aufschluß darüber. Er kehrt nun zu ein paar typische Exemplare bereichern wollte.
unheimlichen Er= Albertinen zurück.
War sein Leben in den
Aber vor allem wieder: Welch herrliche Sprache!
Nacht zusammen, Traum hinübergeglitten, so hatte sie im Traum
Was für eine Meisterschaft in der Behandlung von
unterscheiden von ein eigenes Leben gelebt; die beiden Träumer
Fridolins seelischen Irrwegen, bei aller Vertrackt¬
ärztliche Visite bei müssen sich wieder einigen, auf der Basis ihrer realen heit doch so
überzeugend, von jener scheinbaren
kat in der Schrey= Existenz.
Logik diitiert, die auch nur im Unterbewußten
obte Tochter plötz¬
Mit einem Fragezeichen schließt die Erzählung...
ihre Quellen rauschen läßt.
Und dann
die rätselhaft plato¬
Wer vermag all diese wunderlichen Grenzgebiete Schnitzlers geheimnisvolle Kunst, mit ein paar
n in der dunkelsten
abzustecken, wer kann sagen, wann der Wachtraum an= Worten, ohne jede Schönfärberei, ohne die geringste
ußte Kaffeehaus¬
hebt und wo die seltsamen Schlafbilder enden? Die Gefühlsseligkeit den Stimmungszauber einer Wiener
it Nachtigall, dem
Wissenschaft hat es oft versucht, aber niemals mit über= Landschaft, eines alten Hauses, einer versteckten Vor¬
eheimnisvolle Ver¬
izeugender Wirkung; immer wieder blieb ein Rest, der stadtgasse förmlich plastisch erstehen zu lassen
— wie
in eine Villa im
dem Dichter zufällt, und der, seit Homer aktuell, seinerzeit in der Meisternovelle „Das neue Lied“....
id ihr wach?
durch Calderon und Grillparzer erst eigentlich be= Und wieder in Wien, und wieder in der Vorkriegszeit,
trebenden auf, und glauoigt worden ist in allen Ländern und Zonen. Es und wieder ein vielbeschäftigter Wiener Arzt im Mittel¬
Traumleben: der gibt kaum ein schöneres Beispiel für den Wachtraum punkt krauser, verworrener, tiefergreifender Begeben¬
nverleiher Gibiser mit seinen unbestimmbaren Uebergängen als den jungen heiten Ein ungewöhnliches Festhalten an angestammten
Erlein als Pierretie Peer Gynt der das Fabulieren der Jugend (auch eine Motiven, gewiß; ein Konservativismus von über¬
lt, die grauenhafte Form des Wachtraumes) zu verkörpern scheint. Und wie
raschender Art. Kommt nur bei diesem großen Dichter
nd das schauerliche
Kinderträume mit den Träumen der primitiven Volks= vor. Soll man ihm daraus einen Vorwurf machen?
„Dies über alles: sei dir selber tren....“
serle verwandt sind, so träumt der arme Makar in
Korolenkos ergreifender sibirischer Novelle. Dann aber
Carl Lafite.