I, Erzählende Schriften 33, Traumnovelle, Seite 16

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Trauer über die „ungelebien Dinge“ die als! legter Handlungen wird vorgenommen, bei= ragt der Traum in die Helle des Tages, unver¬
stechender Wahrtraum aus dem Unterbewußten
spielsweise ein nachts entliehenes Masken¬
Fraum¬
letzlich wie das Licht selbst. Vor diesem Aspekt
heraufschlägt, das Zwielicht von Sein und
kostüm zurückgebracht, ein rätselvolles Ballhaus,
scheint dann der Austrag der Erzählung, das
Schein, den Spiegel, die Mask: Aber diese
in das Fridolin unter abenteuerlichen Um¬
Schwinden der Dämonen und Fridolins Rück¬
Elemente sind nichts einzelnes, sie fließen, in
ständen geraten war, neu aufgesucht. Der
kehr in das, wenn auch ein wenig skeptisch um¬
der Grelle des Traums in eins, verwandeln
Leichnam einer unbekannten Selbstmörderin,
zäunte, Eheglück zu gering, auch zu reflektiert
sich ineinander, scheinen in ihr auf geheimnis¬
in der er, grundlos scheinbar, die fremde, auf¬
und erwoogen. So hoch die symbolische Beziehung
volle Weise bewegt und geschichtet. So daß die
regende Frau vermutet, die sich in jenem ver¬
einzuschätzen ist, wonach — offensichtlich — der
rzählung von
Spannung, die unter dem Druck der vor uns
wunschenen Hause zum Opfer angeboten, um
Tod jener Selbstmörderin, wer immer sie auch
nüchtern ge¬
wechselnden Bilder und Traumphaniome ent¬
ihn, den Eindringling, aus drohender Gefahr
gewesen sei, den Sinn eines Selbstopfers be¬
ekrise. Fride¬
steht und scheinbar durch nichts als sie hervor¬
freizukaufen, wird identifiziert — als wer?
hält, durch das Fridolin von den Fiebern be¬
Albertine, in
gerufen wird, in Wahrheit unaufhörlich auf
Wir sehen nicht mehr, als daß diese, daß alle
freit wird so verläuft doch diese mehr noch
igher der Zu¬
das Dubiose, Tückische und Gefährdete unserer
reale Bewegung in der Novelle auf eine Mauer
metaphysische als psychologische Erlösung ohne
mehr sicher,
Existenz überhaupt gewendet bleibt, auf das
oder ein Gitter zuzulaufen scheint, dahinter die
höhere reale Konseauenz. Das Charakteristische
chen sich eins
Richterliche und Entscheidende, das sich uns
Welt erloschen liegt. Aber die Vorgänge sind
dieses zaubervollen Werkes Schnitzlers aber ist,
ieder ihm zu¬
unter dem Vorwand des Erlebnisses darbietet
nur durch den Tag, durch die harte Genauig¬
daß es nicht von der Reflektion, sondern von
ölungen und Fridolin erlebt (dies ist der erste Hauptteil
Lit, mit der sie gezeichnet werden, so sehr ins
frei wachsender Phantasie und — im Sach¬
fes entledigt¬
der Erzählung), im kritischen Augenblick von
Wirkliche gegründet, daß das letzte an bloßer
lichen — dem enormen Wissen des Dichters, in
Geföhrdung
Hause fliehend, in einer magischen Nacht, auf
Traumseligkeit, Traumlust verschwindet. Wie die motorischen und raumverändernden Metho¬
braucht aber
Straßen und verschollenen Häusern, i
sein stehengebliebenes, phantastisches Gemäuer den des Traums eingeleitet wird.
daß eine
fieberhaften Gestalten und Situationen, den |f
——
ch an den
hantastischen Tanz seiner abgetanen, aus der
schen Wirklich¬
Finsternis herandrängenden Wünsche. Sie
elr
rnicht
bleiben auch in dem Nachtraum, in den er
arigs,
sich gezogen fühlt, unausgekostet, unbegreiseich
und bloße Verlockung, denn sie sind zugleich die
ung
feindlichen Phantasmen, die Fridolins Liebe zu
Albertine umlagern. Aber wir fühlen nicht nur
hkeitz
sie, sondern auch dies: wie sie sich an einem
und
äußersten Rande, weit draußen, bewegen, wo
von
die Luft dünn, der leere Raum nahe ist, wie
n das Wirk¬
von dorther, obwohl das Unfaßliche überall auf
eschieht nicht,
eine unbezweifelbare, man möchte sagen: ge¬
Feld geführt,
bieterische Art plausibel bleibt, eine Ferne her¬
trastiert, das
überweht, die uns in ihre Schauer hineinzieht.
keptisch oder
Am frühen Morgen kehrt Fridolin nach
ingungsloser
Hause zurück. Er findet Albertine in einem
kennt Schnitz¬
Zustande seltsamer Verrückung und erschrickt
mes, er schläg:
vor der Erzählung eines Traumes, den sie
umhüllt von
geträumt, der, wie ein Gegenbild zu seinem
st erstaunlich,
Nachtabenteuer und doch diesem sonderbar ver¬
dem sie dient.
schmistert, seine Empfindung für Albertine in
nnovelle“ die
eine veränderte Verwirrung stürzt. Hier setzt
redienzen ver¬
der zweite Hauptteil der Novelle ein. Neuerlich
Enitzlersche be¬
flieht Fridolin, aber es ist Tag. Und fahler
von ganz
noch, unbegreiflicher scheint es, wie er nun auf
iertheit ange¬
lärmenden Straßen, in den Stadtteilen von
gen von „ver¬
Wien, seine nächtlichen Erlebnisse fortsetzt und
in ärztlichen
sozusagen liquidiert: die Häuser, die er nachts
schaftlich und
besucht hatte, stehen noch an ihrem Orte, die
trauen über¬
Spukfigurinen sind am Tage so hieb= und
r Gefahr, die
stichfest wie in den Fiebern der Nacht. Eine
Anzahl scheinbar rüchterner, detektivisch über¬
Berlin.