seinen Stil, ob er den einfachen, schwerfälligen Sibiriak spielt
oder den aufgerüttelten betrunkenen Revolutionär mit tier¬
haften Instinkten. Bis er wieder, bezwungen durch Tatjanas
Edelmut, der alte treuergebene Pawel ward, der für sein „Mül¬
terchen“ sein Leben läßt. Sehr sympathisch und ausdrucksreich
ist Barbara Bedford als Tatjana, spielgewandt: Ricardo
Cortez als Dimitri. Ein Vorprogramm mit sehr gutem Kul¬
turfilm der Usa und einer lustigen amerikanischen Lausbuben¬
Groteske.
Gefangene des Meeres.
Marmorhaus.
Ein deutsch=russischer Gemeinschaftsfilm, mit russischen Schau¬
Im übrigen aber eine
Geschäfts= und Familienangelegenheit der Sowjets, die sich im
großen und ganzen im Niveau unserer Unterhaltungsfilme be¬
wegt und auf die Begeisterung für russische Filme spekuliert.
Ein sehr unbeholfenes Manuskript, das Gelegenheiten gibt, edle
Sowjetpatrioten von allen Seiten zu beleuchten, das die russische
Kriegsmarine in ihrem harmlos schönen Dasein in Sewastopol
zeigt, Spione, Verräter und geliebte Mädchen durcheinander
nischt. Kurzum, eine recht gewöhnliche Affäre, die auf russische
Staatspropaganda hinausläuft im Gewande eines Kriminal¬
stückes. Viele von denen, die sich gewohnheitsmäßig für solche
russische Einfuhr begeistern, würden sehr erböst sein, wenn man
eine ähnliche Propaganda für die deutsche Marine unternähme.
Das beste an dem Film ist das diskrete und wenig gestellte
K.
Spiel der Schauspieler.
Der lebende Leichnam.
Ufa=Pavillon Nollendorfplatz.
Der deutsch=russische Gemeinschaftsfilm „Der lebende Leich¬
nam“ nach dem gleichnämigen Drama von Leo Tolstoi ist in das
Repertoire der Ufa=Lichtspielhäuser ausgenommen und läuft
augenblicklich im Ufa=Pavillon am Nollendorfplatz. Wie be¬
kant, spielen Pudowkin (Fedja) und Maria Jacobini
(Lisa) die Hauptrollen. Ozep führt Regie. Auch hier fand der
Film, wie bei seiner Uraufführung im Capitol, sehr freundliche
Aufnahme.
Durch das schöne Westfalen.
Admiralskino.
Ein ausgezeichneter Werbefilm des Westfälischen Ver¬
sehr guten
In
kehrsverbandes e. V., Sitz Dortmund
Bildern ersteht das Land der roten Erde und beweist dem Nicht¬
ist
kenner, daß gerade Westfalen reich an landschaftlichen Reizen
daß es sich lohnt, seine Ferien dort zu verbringen. Da ist der
prächtige Teutoburger Wald, das liebliche Weserbergland, da ist
das an Naturschönheiten reiche Sauerland, das fruchtbare Mün¬
sterland, da ist das Industriegebiet, zu Unrecht als rauchig und
russig verschrien. Wer Westfalen wirklich kennt, der liebt diese
Provinz, die im Vergleich zu ihrer bevorzugten Nachbarin, der
Rheinprovinz von Touristen und Feriengästen stiefmütterlich
behandelt wird, wie Herr Oberbürgermeiste Eichhoff=Dort¬
Die Schönheiten
mund in seiner Begrüßungsansprache beto
einer Heimatprovinz schildert Herr Wagenfeld. Prächtige
alte Städte finden wir in Westfalen: Münster mit Prinzipal¬
markt und Dom, Dortmund mit dem ältesten Rathaus, das auf¬
strebende Bochum, Bielefeld, die Stadt des guten Leinen, mit
dem Leineweberdenkmal, Briol=Soest, Paderborn mit Dom.
Dasteben die Kleinstädte mit ihren heimeligen Straßen und
Plätzen, wohlhabende Dörfer, altertümliche, verträumte Wasser¬
burgen, trutzige Burgen auf Bergeshöhen, landschaftlich schön
gelegene Badeorte: Oennhausen, Salzuflen, Rothenfelde. Warum
also in die Ferne schweifen und das Geld ins Ausland tragen?
Schon vom volkswirtschaftlichen Standpunkte ist es bedauerlich,
daß jä tlich beträchtliche Summen dem Auslande zugeführt wer¬
mmen, die in unserer gegenwärtigen Notlage dem
den,
Vate unde erhalten bleiben sollten. Leonhard Heinrich und
Soner haben den Film stimmungsvoll musikalisch illustriert,
Leitmotiv: „Land zwischen Rhein= und Weserstrand, o grüß dich
Hott, Westfalenland“.
Deutsch=russische Alai=Expedition.
Kunstgewerbemuseum.
In der Gesellschaft für Erdkunde hielt Herr W.
ichmer Rickmers=Bremen, einen Vortrag über die
Zeutsch=russische Alai (Pamir) Expediton 1928. Sie bestand
aus 11 deutschen und 11 russischen Teilnehmern, unternommen
zum Zwecke. das wenig bekannte Hochland von Pamir mit sei¬
nen Tälern. Gletschern und Gipfeln zu durchforschen Unter den
größten Schwierigkeiten und Entbehrungen wurde fünf Monate
31. Fraeulein Else
„
Eine Anzahl guter Bilder zeigten den Weg
lang gearbeitet.
der Expedition und die Eigentümlichkeiten des Hochlandes, das
nn.
nur spärlich bevölkert ist.
Palais de Danse.
Ufa=Theater Kurfürstendamm.
Es war einmal ein armes Mädchen; das sehnsüchtig einer
glänzenden Auffahrt zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu¬
chaute und wünschte, auch dabei sein zu dürfen. Der Wunsch
ging in Erfüllung, denn die Darstellerin des „Aschenbrödel“ er¬
krankte (just im rechten Moment! das arme Mädchen wurde
hereingeholt, spielte die Rolle, verliebte sich in einen Lord, er
natürlich und selbstverständlich auch in sie, die zudem die Ehre
einer Mutter rettete. Sie heirateten sich, und wenn sie nicht
gestorben sind, so leben sie heute neah! So ungefähr das Dreh¬
buch von John Longden nach einer Novelle von Jean Jay.
Maurice Elvey, der Regisseur, erbarmt sich dieser rührenden
Geschichte und bringt Tempo hinein, soweit, das nur möglich
ist. Sehr erfreulich ist Mabel Poulton als das arme Mäd¬
chen, natürlich, glaubhaft, reizvoll. Sympathisch ist Spiel und
Erscheinung Robin Irvine als edelmütiger Lord, gut Hilda
Moore als Ladymutter, während John Löngden den Er¬
presser in herkömmlicher Art spielt.
Ich hab' für Sie ein wenig Sympathie.
Tauentzien=Palast.
Laura la Plante macht wieder das Rennen, denn das
Manuskript von Beattice Van ist recht mäßig. Es handelt sich
da um eine Tanzlehrerin, einen Schlagerdichter einen geohr¬
unan¬
Verwicklungen,
feigten Verleger und seinen Sohn.
genehme Ueberraschungen, glückliches Ende. Flottes Tempo
(Regie: William A. Seiter), frisches Zusämmenspiel, vorab
Laura la Plante, immer die Situation beherrschend, von
herzerquickender Natürlichkeit und fröhlicher Unbekümmertheit,
äls angenehmer Partner: Joe Hill, der Schlagerdichter. Vor¬
aufgehend. „Die Wunder des Films“ ein interessanter Blick in
die Werkstatt des Films mit erläuterndem Vortrag von
Edgar Beyfuß, der reichen Beifall fand.
Die Zirkusprinzessin.
Titania=Palast, Primus=Palast.
Und so war es auch: Mister X war gar kein Zirkusreiter,
sondern ein feudaler Rittmeister und Prinz, so daß die Intrige
des abgeblitzten alternden Fürsten vorbeigelang und die hold¬
box 5/3
selige Prinzessin ihren Lie
n einer kleinen russischen
Jane Beß und Walter
der bekannten Kalmänsche
lichschön! Man feiert W
tionen, aber das Publiku
ist schließlich die Hauptsa
Regisseur, Harry Liodk
Ernft Verebes und M
ausdrucksvoll Hilda Ro
im Titania=Palast die 4
im Primus=Palast der er
eimnis des Ova=Nezept
nigen Berliner, den Täte
findig zu machen.
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Der Ring Deut
den ausgezeichneten Einfe
aus den Jahren 1900—1
Drum und Dran der da
führen. Selbst der Ansa
ven prachtvoll wiederge
die schauerlichen Dräinen
lachen, so denken wir gar
ration unsere jetzigen
vielleicht ebensosehr beläck
lungsfähig, die Gunst de
noch von den ersten Kin
Groteske von König Lec
ielleicht selbst bei der
Rührung unterdrückt, ge
Maskerade jener Jahre
achteten und bespöttelter
spieltheater geworden, d
abgelöst, aber, macht sich
im Lichtspieltheater brei
amerikanischen Grotesken
die damalige Ablehnung
Grotesken die deutsche r
ließ. Klavier= und Gra
alter Zeit die Stimmung
reicher Morgen.
Verantwortlich: Jon