I, Erzählende Schriften 31, Fräulein Else, Seite 149

31. Fraeulein Else
m „Das Trennende
Dr. Ludwig Berger).
Lena Malena, Madi
tians.
ilm¬
Neue Filme
ist noch nicht lange her, daß
Ejeder irgendwie erfolgreiche
Roman sofort vom Film übernom¬
men und mit seinem ganzen Figuren¬
* reichtum auf die Leinwand über¬
tragen wurde. In letzter Zeit kann
man beobachten, daß sich die Film¬
dramaturgie von der großen epischen
Form abgewendet hat und die kurze
Erzählung und die Novelle bevor¬
zugt. „Karl und Anna“, Leonhard
Franks Meisternovelle, „Der Kampf
um die Tertia“, Wilhelm Speyer¬
knappe Erzählung aus dem Schul¬
box 5/3
Berliner Illustrirte 3c
Aus interessanten ne
Elisabeth Bergner in dem Film „Fräulein Else“ nach der Novelle von
Hlnt.
Arthur Schnitzler (Regie Paul Czinner).
aus dem Film „Die wuaverbare
Szene
üge der Nina Petrowun“ (Regie:
Hanns Schwarz).
Brigitte Helm, Franz Lederei
Phot. Erich Pommer Prodaktion Lin.
milien, und nun „Fräulein Else“,
die tiefschürfende psychologische Studie
von Arthur Schnitzler, sind bezeich
nende Beispiele für diese Aenderung
der Filmthemen. Der tiefere Grund
dafür liegt wohl in der Erkenntnis,
daß auch der Film, wenn er ein
Kunstwerk sein will, das Einzel¬
schicksal in den Mittelpunkt der
Händlung stellen muß. Bei den
2
Romanen mußten die Manuskript¬
verfasser allzu viel Ranken und
Zweige wegschneiden. Die Rovelle
bietet ihnen bereits in ihrer ur¬
sprünglichen Form die Verkürzung,
die die stumme Filmhandlung braucht,
2
der Wirkung sicher zu sein.