I, Erzählende Schriften 31, Fräulein Else, Seite 197

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30 AUG. 1938
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Sieben Fragen an Hofrat Dr. Lothar.
Hofrat Dr. Ernst Lothar, der Direktor bei
Theaters in der Josefstadt, der von seinem Sommer
urlaub zurückgekehrt ist, beantwortet im nachstehender
einige grundlegende Fragen des modernen Theater¬
betriebes:
Was halten Sie für die wichtigste Aufgabe
eines Theaterdirektors?
„Die Spielplanbildung. Damit scheint wenig und ist doch
alles gesagt. Denn ich bin ein überzeugter Feind des
Zufallsrepertoires, das von der Verfügbarkeit eines oder
mehrerer Darsteller und anderen Zufälligkeiten abhängt.
Darum fasse ich die Spielplanblidung als eine Art Bekenntnis
in geistiger und sittlicher Hinsicht auf. Ich sage mit Absicht auch
in sittlicher Hinsicht, obschon ich weiß, daß Zyniker und Pathos¬
gegner damit nicht einverstanden sein werden. Aber ich bin
der festen Meinung, daß das Theater nur dann regeneriert
werden kann, wenn seine geistigesittlichen Werte den Zuschauer
überzeugen. Hofmannsthals „Jedermann“ oder etwa „Die erste
Legion“ und der „Nathan“ geben dem Zuschauer mehr als
Unterheltung — sie geben ihm Trost und ein Beispiel.“
Halten Sie diese Grundsätze mit dem
praktischen Theaterbetrieb für vereinbar?
„Durchaus. Es ist ein Fehler, das Publikum zu unter¬
schätzen, und es ist ein Irrtum, zu glauben, daß dem Publikum
hauptsächlich ein flaches Amüsierstück gefällt.
Vielmehr
findet am meisten Zuschauer — im Theater und überall —
was am meisten bietet. Das außerordentliche Interesse, das die
Klassikeraufführungen der letzten Spielzeit erweckten — in einem
Theater erweckten, das bisher vorwiegend andere Stücke
spielte —, enthebt mich eines weiteren Beweises. Wie schwierig
dies freilich bei einem nichtsubventionierten Privattheater, dessen
Etat täglich mindestens 3000 Schilling beträgt, ist, davon macht
man
sich kaum eine Vorstellung.“
Wie verhalten sich die Schauspieler zu
diesem künstlerischen Prinzip?
„Ich kann mit Freude feststellen, daß die überwiegende
Mehrzahl meiner schauspielerischen Mitarbeiter diese Grundsätze
nicht nur gelten läßt, sondern sie wie eine Befreiung empfindet.
Allzu oft mußten sich ja wertvollste Kräfte an Wertlosigkeiten
verschwenden. So habe ich es mir angelegen sein lassen, Alberi
Bassermann nur für Aufgaben heranzuziehen, die dieses Ein¬
satzes wert sind. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser
rühmlichen Regel und da hat der Film das Seine dazu getan.