31. Fraeulein Else
Wen
ee ane
Badgastei
Heilkräftigste
Radiumtherme der Welt!
Verlangen Sie Prospekte
von der Kurkommission!
„OBSERVER
Erstes österreichisches be¬
hördlich konzessioniertes
Unternehmen
für Zeitungsausschnitte
WIEN,
Wollzeile 11 . Telephon R 23-0-43
Ausschnitt aus
ersitung. Wras
□
vom
S.DEZ.
Jheater und Kunst
„Fräulein Else.
Schnitzlers Novelle zum Schau¬
spiel bearbeitet von Ernst Lothar.
Diese Neuheit — schon ob der glänzenden
Namen der Besetzungsliste eine Art
Sensation — hat einen sturmischen Erfolg
erzielt, der zunächst den beiden Haupt¬
darstellern galt. Rose Stradner, die als Else
entzückend aussah und zutiefst aus dem
Herzen schöpfte, und der Debütant Herr
Brandhofer, der Finanzmann, der in der
großen Szene mit seinem Opfer Else geradezu
Furore machte und mit seiner Partnerin oft
und oft gerufen wurde.
Auch die übrigen Darsteller der Vorstellung,
die von Hans Thimig mit starkem
Spannungseffekt inszeniert wurde, hatten sich
besonderer Ehrungen zu erfreuen. Bassermann
empfing geradezu Huldigungen. Lothar, der
Bearbeiter, erschien nicht.
box 5/4
1
85
627
Pere
625
720
250
R
8
6
E 2
1
*
∆
6
100
—
56
„OBSLRVEI
I. österr. behördl. konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R 23-0-43
Ausschnitt aus: „NEUES WIENER JOURNAL“
vom:
d
HEATER und KUN
Senennenseeneneneanen
UIn Josefstädter Theater:
Schnitzlers „Fräulein Else“
Von
Professor Dr. Joseph Gregor.
Sind es wirklich schon ein Dutzend Jahre her, das
vor dieser meisterlichen Kunst beinahe erschraken, die Leber
Sterben, die eine Tragödie in einen einzigen Monolog ba
Aber mehr erschraken wir wohl vor dem Ende einer Gesell
das hier mit der Meisterschaft des Alterswerkes dichterisc
bannt war. Reinheit, die sich für einen Spieler einem
Zyniker opferte! Lukretia, hemmungslosen Wunschträumen
unzugänglich, und verstrickt in ein Geschäft! Es ist der
und der größte Vorteil der Dramatisierung Ernst Loth
Rose Stradner und Kaspar Brandhofer.
daß sie diese Schatten des Niedergangs, diesen Geruch e
falschen und schlechten Sphäre, von dem Vorwurf genommen
obwohl die neue Form zwang, die Konturen zu verschär
vieles deutlicher zu sagen, „nackter“, wie es im Text heißt.
So schuf der bedeutende Kenner der Psychologie und E
des Rechtslebens eine neue Figur, die ich unbedingt dem gan
Stück vorziehe, jenen Rechtsanwalt, der in sein großes
reines Bestreben, zu helfen, hilflos verstrickt wird. Ich fr
nicht, ob es möglich ist, als Rechtsanwalt in so hemmungslo
Altruismus alt zu werden, die Figur ist groß, wie sie ist. I
Darstellung durch Albert Bassermann neuerlich vollen
eine neue Stufe der Meisterprägungen alter, durch Schm
geläuterter Charaktere, die wir ihm nun schon seit Mona
danken. Dieses Abendessen zwischen Leben und Tod, dieser Seit
blick auf das Telephon, diese flatternden, schlecht beherrsch
Hände, dieser Moment, da der alte Mann sich vom Ti
Wen
ee ane
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Ausschnitt aus
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□
vom
S.DEZ.
Jheater und Kunst
„Fräulein Else.
Schnitzlers Novelle zum Schau¬
spiel bearbeitet von Ernst Lothar.
Diese Neuheit — schon ob der glänzenden
Namen der Besetzungsliste eine Art
Sensation — hat einen sturmischen Erfolg
erzielt, der zunächst den beiden Haupt¬
darstellern galt. Rose Stradner, die als Else
entzückend aussah und zutiefst aus dem
Herzen schöpfte, und der Debütant Herr
Brandhofer, der Finanzmann, der in der
großen Szene mit seinem Opfer Else geradezu
Furore machte und mit seiner Partnerin oft
und oft gerufen wurde.
Auch die übrigen Darsteller der Vorstellung,
die von Hans Thimig mit starkem
Spannungseffekt inszeniert wurde, hatten sich
besonderer Ehrungen zu erfreuen. Bassermann
empfing geradezu Huldigungen. Lothar, der
Bearbeiter, erschien nicht.
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d
HEATER und KUN
Senennenseeneneneanen
UIn Josefstädter Theater:
Schnitzlers „Fräulein Else“
Von
Professor Dr. Joseph Gregor.
Sind es wirklich schon ein Dutzend Jahre her, das
vor dieser meisterlichen Kunst beinahe erschraken, die Leber
Sterben, die eine Tragödie in einen einzigen Monolog ba
Aber mehr erschraken wir wohl vor dem Ende einer Gesell
das hier mit der Meisterschaft des Alterswerkes dichterisc
bannt war. Reinheit, die sich für einen Spieler einem
Zyniker opferte! Lukretia, hemmungslosen Wunschträumen
unzugänglich, und verstrickt in ein Geschäft! Es ist der
und der größte Vorteil der Dramatisierung Ernst Loth
Rose Stradner und Kaspar Brandhofer.
daß sie diese Schatten des Niedergangs, diesen Geruch e
falschen und schlechten Sphäre, von dem Vorwurf genommen
obwohl die neue Form zwang, die Konturen zu verschär
vieles deutlicher zu sagen, „nackter“, wie es im Text heißt.
So schuf der bedeutende Kenner der Psychologie und E
des Rechtslebens eine neue Figur, die ich unbedingt dem gan
Stück vorziehe, jenen Rechtsanwalt, der in sein großes
reines Bestreben, zu helfen, hilflos verstrickt wird. Ich fr
nicht, ob es möglich ist, als Rechtsanwalt in so hemmungslo
Altruismus alt zu werden, die Figur ist groß, wie sie ist. I
Darstellung durch Albert Bassermann neuerlich vollen
eine neue Stufe der Meisterprägungen alter, durch Schm
geläuterter Charaktere, die wir ihm nun schon seit Mona
danken. Dieses Abendessen zwischen Leben und Tod, dieser Seit
blick auf das Telephon, diese flatternden, schlecht beherrsch
Hände, dieser Moment, da der alte Mann sich vom Ti