31. Fraeulein Else
— en ete en ereren
N
M. eeeeeene
Argus Suisse et intergational de la Presse 3.
23, Rue du Rhöne - GENEVE
Adr. télégr.: Coupures-Genéve — Tél. 44.005
Bureau International de coupures de journaux.
Traductions de et en toutes langues.
Correspondants dans toutes les grandes villes.
Extrait du Journal:
Ad- ase:
Die Stunde. Wien
FEy. 1930
Date:
EERET
V 1I., relephon Nr. B 50=175
Se
GN
K
Artur Schnitzler und Elisabeth Bergner.
Aus den Repertolfegeheimnissen des Theaters
in der Josefstadt — Komponieren und Skat¬
spielen. — Armin Berg fliegen gebratene Gänse
ins- Hgus.
In der Donnerstag-Vastellung von Schnitz¬
— es war die
lers „Spiel der Semcherlüfte“
letzte dieser Saison, denn Moissi hat andere
konnte man eine inter¬
Verpflichtungen —
essante Loge sehen. In ihr saßen Artur Schnitz¬
er und Elisabeth Bergner. Elisabeth Bergner
wollte nicht versäumen, Artur Schnitzlers
neues Werk zu sehen, das sie natürlich von
der Lektüre her kennt. Die Bergner gehört ja
zu den herzlichsten Schnitzler-Verehrerinnen.
Von Jugend auf ist Artur Schnitzler ihr Dich¬
ter gewesen, der Dichter, für den sie schon als
Kind eine tiefe Schwärmerei hatte. Sie war es
ja, die „Fräulein Else“, eine der Meisternovellen
Schnitzlers, in ganz Deutschland vorlas. Es
bestand nun der Plan, daß Elisabeth Bergner
„Fräulein Else“, die sie bekanntlich schon im
Film gespielt hat, auch auf dem Theater dar¬
stelle. Die Bergner hatte verschiedentlich Be¬
sprechungen mit Artur Schnitzler, der natür¬
lich der Idee begeistert zustimmte. Doch Artur
Schnitzler gehört zu jenen streng denkenden
Künstlern, die es mit den Gesetzen der Kunst
für unvereinbar halten, aus einer Novelle ein
Theaterstück zu machen oder einen Roman zu
dramatisieren. Er weigerte sich daher, „Fräu¬
lein Else“, die in der Novelle ihre endgültige
Form gefunden habe, in ein Theaterstück, das
heißt, in Akte und Szenen, umzuwandeln. Es
wurde daher ein Projekt besprochen, demzu¬
folge Elisabeth Bergner „Fräulein Else“ auf
der Bühne sprechen solle, in einer Art Wandel¬
Dekoration, die die einzelnen Schauplätze
wiedergibt. „Fräulein Else“ ist bekanntlich ein
einziger großer Monolog; dieser Monolog sollte
Elisabeth Bergner sprechen, während die Per¬
sonen, die im Monolog eine Rolle spielen, je¬
weilig aus der Kulisse in das dramatische Ge¬
schehnis eintreten. Professor Oskar Strnad hatte
auch bereits eine Dekorationsidee, durch die
man das Problem dieser Darstellung — Mono¬
log als Theater — lösen könnte. Direktor
Dr. Klein wollte „Fräulein Else“ unbedingt
mit Elisabeth Bergner als zweite Novität
spielen, aber da kam das Zerwürfnis zwischen
Klein und der Bergner und „Fräulein Else“
bleibt bis auf weiteres unaufgeführt.
box 5/5
b Fac Torae, De. Atretten
2
9 00
waldb (Seite 58), oder über Ludwigslust nach
akzeptierte, wie überall wo Kunst am Werk ist,
Vierlande, zu dem berühmten „Blumen= und Ge¬
ohne weiteres alle Voraussetzungen und glaubte
müsegarten“ Hamburgs (Seite 153). —
aufs Wort, daß Sein oder Nichtsein eines Men¬
Proben
chen vom Ablegen oder Nichtablegen eines
aus dem „B. Z.=Autoführer“ erhalten Sie jetzt
Mantels abhinge.
Obrigens in allen Ullstein=Filialen kostenlos.
Allerdings sprach Leontine Sagan die Titel¬
Zwei Strecken sind dem Führer ungekürzt ent¬
rolle hinreißend, und Oskar Sima die des
nommen, die eine geht von Berlin über Kremmen
eigentümlichen Geldmannes nicht wenigen
nach Rheinsberg (84 Kilometer), die andere von
plastisch. Durch den vielfach wechselnden (ge
Berlin über Königswusterhausen nach Lübben¬
dachten) Schauplatz bekam das Ganze Abwech
Unterspreewald (87 Kilometer).
lung und Farbe.
M. N.
Wir sollen hören ...
Unter der Leitung von Edlef Köppen ver¬
anstaltet die Funkstunde Sonnabend, 23. August,
Fräulein Else
20 Uhr, im Hause der Funkindustrie ein Ka¬
Schnitzlers Novelle als Hörspiel
barett, das auf den Berliner Sender über¬
tragen wird. Mitwirkende sind: Trude He¬
Heute würde kaum ein Geldgeber auf die
terberg, Ellen
Schwannecke,
Lore
Idee kommen, als Preis für die Rettung#es
Mosheim, Käte Erlholz,
Annemarie
Vaters den hüllenlosen Anblick von dessen Tochter
Hase, Wilhelm Bendow, Rudolf Relson,
zu verlangen. Keinesfalls würden heute Zu¬
Hugo Fischer=Köppe, Austin Egen, Ernst
Busch und Wolfgang Zilzer. Am Flügel
mutungen dieser Art eine resolute, natürlich
begleitet Hans Sommer. Ferner wirkt die
empfindende Jungfrau in eine solche Panik ver¬
Kapelle Gerhard Hoffmann mit.
setzen, daß sie nun gleich, halb irre, nackt im
*
Musikzimmer eines vollbesetzten Alpenhotels er¬
Für den verhinderten Paul Kornfeld wird
schiene und sich nachher mit Veronal vergiftete
Sonnabend, 23. August, 19.25 Uhr, in der Ver¬
Trotzdem war der Eindruck von Schnitzlers
anstaltung „Erzählung der Woche“ im
dialogisierter Novelle wiederum sehr tief. Man
Berliner Sender Hans G. Lustig sprechen.
— en ete en ereren
N
M. eeeeeene
Argus Suisse et intergational de la Presse 3.
23, Rue du Rhöne - GENEVE
Adr. télégr.: Coupures-Genéve — Tél. 44.005
Bureau International de coupures de journaux.
Traductions de et en toutes langues.
Correspondants dans toutes les grandes villes.
Extrait du Journal:
Ad- ase:
Die Stunde. Wien
FEy. 1930
Date:
EERET
V 1I., relephon Nr. B 50=175
Se
GN
K
Artur Schnitzler und Elisabeth Bergner.
Aus den Repertolfegeheimnissen des Theaters
in der Josefstadt — Komponieren und Skat¬
spielen. — Armin Berg fliegen gebratene Gänse
ins- Hgus.
In der Donnerstag-Vastellung von Schnitz¬
— es war die
lers „Spiel der Semcherlüfte“
letzte dieser Saison, denn Moissi hat andere
konnte man eine inter¬
Verpflichtungen —
essante Loge sehen. In ihr saßen Artur Schnitz¬
er und Elisabeth Bergner. Elisabeth Bergner
wollte nicht versäumen, Artur Schnitzlers
neues Werk zu sehen, das sie natürlich von
der Lektüre her kennt. Die Bergner gehört ja
zu den herzlichsten Schnitzler-Verehrerinnen.
Von Jugend auf ist Artur Schnitzler ihr Dich¬
ter gewesen, der Dichter, für den sie schon als
Kind eine tiefe Schwärmerei hatte. Sie war es
ja, die „Fräulein Else“, eine der Meisternovellen
Schnitzlers, in ganz Deutschland vorlas. Es
bestand nun der Plan, daß Elisabeth Bergner
„Fräulein Else“, die sie bekanntlich schon im
Film gespielt hat, auch auf dem Theater dar¬
stelle. Die Bergner hatte verschiedentlich Be¬
sprechungen mit Artur Schnitzler, der natür¬
lich der Idee begeistert zustimmte. Doch Artur
Schnitzler gehört zu jenen streng denkenden
Künstlern, die es mit den Gesetzen der Kunst
für unvereinbar halten, aus einer Novelle ein
Theaterstück zu machen oder einen Roman zu
dramatisieren. Er weigerte sich daher, „Fräu¬
lein Else“, die in der Novelle ihre endgültige
Form gefunden habe, in ein Theaterstück, das
heißt, in Akte und Szenen, umzuwandeln. Es
wurde daher ein Projekt besprochen, demzu¬
folge Elisabeth Bergner „Fräulein Else“ auf
der Bühne sprechen solle, in einer Art Wandel¬
Dekoration, die die einzelnen Schauplätze
wiedergibt. „Fräulein Else“ ist bekanntlich ein
einziger großer Monolog; dieser Monolog sollte
Elisabeth Bergner sprechen, während die Per¬
sonen, die im Monolog eine Rolle spielen, je¬
weilig aus der Kulisse in das dramatische Ge¬
schehnis eintreten. Professor Oskar Strnad hatte
auch bereits eine Dekorationsidee, durch die
man das Problem dieser Darstellung — Mono¬
log als Theater — lösen könnte. Direktor
Dr. Klein wollte „Fräulein Else“ unbedingt
mit Elisabeth Bergner als zweite Novität
spielen, aber da kam das Zerwürfnis zwischen
Klein und der Bergner und „Fräulein Else“
bleibt bis auf weiteres unaufgeführt.
box 5/5
b Fac Torae, De. Atretten
2
9 00
waldb (Seite 58), oder über Ludwigslust nach
akzeptierte, wie überall wo Kunst am Werk ist,
Vierlande, zu dem berühmten „Blumen= und Ge¬
ohne weiteres alle Voraussetzungen und glaubte
müsegarten“ Hamburgs (Seite 153). —
aufs Wort, daß Sein oder Nichtsein eines Men¬
Proben
chen vom Ablegen oder Nichtablegen eines
aus dem „B. Z.=Autoführer“ erhalten Sie jetzt
Mantels abhinge.
Obrigens in allen Ullstein=Filialen kostenlos.
Allerdings sprach Leontine Sagan die Titel¬
Zwei Strecken sind dem Führer ungekürzt ent¬
rolle hinreißend, und Oskar Sima die des
nommen, die eine geht von Berlin über Kremmen
eigentümlichen Geldmannes nicht wenigen
nach Rheinsberg (84 Kilometer), die andere von
plastisch. Durch den vielfach wechselnden (ge
Berlin über Königswusterhausen nach Lübben¬
dachten) Schauplatz bekam das Ganze Abwech
Unterspreewald (87 Kilometer).
lung und Farbe.
M. N.
Wir sollen hören ...
Unter der Leitung von Edlef Köppen ver¬
anstaltet die Funkstunde Sonnabend, 23. August,
Fräulein Else
20 Uhr, im Hause der Funkindustrie ein Ka¬
Schnitzlers Novelle als Hörspiel
barett, das auf den Berliner Sender über¬
tragen wird. Mitwirkende sind: Trude He¬
Heute würde kaum ein Geldgeber auf die
terberg, Ellen
Schwannecke,
Lore
Idee kommen, als Preis für die Rettung#es
Mosheim, Käte Erlholz,
Annemarie
Vaters den hüllenlosen Anblick von dessen Tochter
Hase, Wilhelm Bendow, Rudolf Relson,
zu verlangen. Keinesfalls würden heute Zu¬
Hugo Fischer=Köppe, Austin Egen, Ernst
Busch und Wolfgang Zilzer. Am Flügel
mutungen dieser Art eine resolute, natürlich
begleitet Hans Sommer. Ferner wirkt die
empfindende Jungfrau in eine solche Panik ver¬
Kapelle Gerhard Hoffmann mit.
setzen, daß sie nun gleich, halb irre, nackt im
*
Musikzimmer eines vollbesetzten Alpenhotels er¬
Für den verhinderten Paul Kornfeld wird
schiene und sich nachher mit Veronal vergiftete
Sonnabend, 23. August, 19.25 Uhr, in der Ver¬
Trotzdem war der Eindruck von Schnitzlers
anstaltung „Erzählung der Woche“ im
dialogisierter Novelle wiederum sehr tief. Man
Berliner Sender Hans G. Lustig sprechen.