I, Erzählende Schriften 29, Doktor Gräsler, Badearzt, Seite 25

Badearzt
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29. Doktor Graesler
Denton eruesher, Baucarzt
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Front“ die zu einem Album vereinigt, 1,95 Mark kosteten, als.
sich der Auttionsring anschließt. Die Schaffung des Führplatzes
volle historische Andenken“ angepriesen; es wurde hervorgehoben, daß
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bedingte eine Verlegung des Haupttotalisators auf dem ersten Platz.
ein Teil der Einnahmen zur Unterstützung erblindeter Soldaten ver¬
Das Totalisatorgebäude wurde vergrößert und jetzt senkrecht zur
wendet werden sollte. Die Angeklagte hat erst zu spät erfahren, daß
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Haupttribüne aufgebaut, so daß die Einzahlschalter mit der Front
ohne ihre Erlaubnis auf jeder Karte ihr Name als Herausgeberin ge¬
nach dem Sattelplatz zu liegen. Aus dem Jahresbericht ist zu er¬

druckt war. Ihr Protest dagegen hatte keinen Erfolg, denn dem eigen¬
artigen Unternehmen, für das die erforderliche obrigkeitliche Ge¬
wähnen, daß der Verein im Vorjahre 834 080 Mark an Preisen
nehmigung nicht vorlag, wurde bald ein Ende bereitet. Die Frau

gab. 134 605 Personen besuchten im Vorjahre die Karlshorster
Maior, die nicht einen Pfennig erhalten hat, wurde vom Schöffen¬
Bahn, die höchste Besucherzahl belief sich auf 19 513 Personen. In
K
gericht zu 100 Mark Geldstrafe veructeilt.
den Rennen des Vereins liefen 1916 insgesamt 499 Pferde. Bei
Die Films der Woche. Im Tauentzien=Palast sieht man
den Wahlen wurde Herr v. Treskow=Dahlwitz in das Präsidium
ein effektvolles Drama: „Die Silhonette des Teufels“ mit Mia
und in die Finanzkommission und Graf v. Westphalen und Ritt¬
May; in dem auf starke Wirkungen gestellten Film wirken ferner
meister Restorff in den Ausschuß neu gewählt. In Auerkennung
mit die Herren Decarli, Hülstorff und Schroth. — Ein Detektiv¬
ie
ihrer Verdienste ernannte die Versammlung Fräulein Seemann zur
abenteuer „Das geheimnisvolle Telephon“ geht im Marmor¬
S
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Sekretärin.
haus über die Leinwand und beweist, daß es doch immer noch


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Buch aus der
Dem davonfahrenden Wagen sah er vom Fenster aus eine
Ort zu stellen,
Weile nach: schon war er daran, den Kutscher zurückzurufen;
Doktor Gräsler, Badearzt
in deren seucht
aber das Wort erstarb ihm auf den Lippen, und der Wagen
entschwand bald seinen Blicken. Dann traf er seine Vorbe¬
in den alten
Erzählung
reitungen für die beschleunigte Abreise. Er hatte so viel zu
Zeitung und
[Nachdruck verboten.)
von
(13. Fortsetzung.]
fühlte, so fern
verfügen und zu besorgen, daß er anfangs nichts anderes zu
zwischen ihm
denken vermochte; aber später, als ihm einfiel, daß Sabine
Artdur Schnitzler.
sie ihm ihre H
seinen Brief nun schon in Händen haben müßte, tat ihm das
Es fügt sich vielleicht gut, daß ich für einige Tage
Herz ganz körpe ich weh. Nun wartete er, ob nicht vielleicht
trieben hatte,
in meine Vaterstadt reisen muß, wie Ihnen ja schon be¬
eine Antwort kame? Oder wenn sie selbst sich einfach in den
gelangt. Als
kannt ist. Nun gedenke ich meine Reise um einige Tage vorzu¬
beunruhigende
Wagen setzte und sich ihn holen käme, den unentschlossenen
rücken und statt am Donnerstag lieber schon morgen früh
ängstlichen Sch
Bräutigam? Ja, dann hätte sie wohl sagen dürfen, sie werfe
abzureisen. So werden wir einander etwa vierzehn Tage
in die Lade.
sich ihm an den Hals. Aber diese Probe zu bestehen, dazu war
lang nicht sehen, und während dieser Zeit soll sich alles ent¬
Am nächste
ihre Liebe doch nicht stark genug. Sie kam nicht, und es kam
scheiden, in Ihnen und in mir. Mir ist es leider nicht gegeben,
diesen Tag und
nicht einmal ein Brief, und viel später, in der Dämmerung,
liebes Fräulein Sabine, die Worte so schön zu setzen wie Sie.
er ein Fremd
sah er den Wagen vom Fenster aus mit irgendeinem unbe¬
Könnten Sie doch in mein Herz sehen. Aber ich weiß es, Sie
Freunde ware
kannten Fahrgast vorüberrollen. Gräsler schlief höchst unruhig
werden mich nicht mißverstehen. Ich glaube, es ist besser, ich
wenigen Uebe
in dieser Nacht; und am Morgen, fröstelnd und verdrossen,
komme heute nicht ins Forsthaus. Lieber will ich mit diesem
während ein spitzer Regen auf die Kautschuidecke des offenen
gelöst, nur sein
Brief von Ihnen vorläusigen Abschied nehmen. Zugleich bitte
Wagens niederprasselte, fuhr er zum Bahnhof.
liche Anwesen
ich um die Erlaubnis, Ihnen schreiben zu dürfen, und erbitte
Leuten zu ben
von Ihnen das gleiche. Meine Adresse daheim ist Am Burg¬
VIII.
verstorbenen
graben 17. Wie Sie wissen, beabsichtige ich zu Hause auch mit
In der Heimatstadt erwartete den Dr Gräsler eine ange¬
Grunde dahein
meinem alten Freunde, dem Rechtsanwalt Böhlinger, wegen
nehme Ueberraschung. Obzwar er sein Eintreffen erst in letzter
seinem alten
des Anstaltskaufes zu konferieren. Somit versage ich mir
Stunde angezeigt hatte, fand er seine Wohnräume nicht nur
aber keinesweg
füc heute auch auf das gütige Anerbieten Ihres verehrten
in schönster Ordnung vor, sondern weir freundlicher herge¬
Nachdem er
Herrn Vaters einzugehen, für das ich vorläufig nur meinen
richtet, als er sie vor einem Jahr verlassen hatte. Jetzt erst
Gang durch dis
verbindlichsten Dank aussprechen möchte. Uebrigens wird sich
erinnerte er sich, daß Friederike im vergangenen Herbst sich
wieder einmal
vielleicht empfehlen, außer dem hiesigen Baumeister, gegen
ein paar Tage ällein hier aufgehalten und, wie sie ihm später
gekehrt war.
den ich damit freilich nichts gesagt haben will, einen auswär¬
erzählte, mancherlei Hausrat neu angeschafft sowie tüchtigen
Rührung pfleg
tigen Architekten zu Rate zu ziehen. Doch über all dies zu
Handwerkern Aufträge erteilt hatte, über deren Ausführung
mäßig einzust
seiner Zeit. Uind nun, liebe Freundin Sabine, leben Sie wohl.
sie noch während der Wintermonate mit Freund Böhlinger
Regenhimmel
Grüßen Sie Ihre Eltern, denen ich zu bestellen bitte, daß ein
in Briefwechsel gestanden war. Und als Gräsler die Wohnung
ging er an den
dringendes Telegramm meines Rechtsanwaltes meine Abreise
zum zweiten Male durchmaß und zum Schlusse das dem
Eckfenster aus
um einige Tage beschleunigt hat. In vierzehn Tagen also.
Hof zu gelegene Gemach der verstorbenen Schwester betrat.
Wege von und
Möchte ich doch dann alles hier so finden, wie ich es verlassen
seufzte er leise auf, ein wenig mit Rücksicht auf die seit Jahren
hatte, gleichgü
habe! Mit welcher Ungeduld werde ich daheim Ihrer Antwort
das Haus betreuende Setzersgattin, die ihm gleich bei seiner
Park, den er
entgegensehen. Nun will ich nichts mehr sagen. Ich danke
Ankunft ihre Teilnahme ausgedrückt hatte und ihn jetzt durch
entstehen sehen
Ihnen. Ich küsse Ihre lieben Hände. Auf Wiedersehen! Auf
die Wohnung geleitete aber auch in wahrhaft schmerzlichem
Rathauses her
glückliches Wiedersehen! Ihr Freund Doltor Gräsler.“
Gedanken der teuern Dahingegangenen, der es nicht mehr be¬
steckten Gäßche
Er faltete das Blatt zusammen. Manchmal während des
schieden wur, den wohlvertrauten Raum in der gefälligen
hinter dessen h
Schreibens hatte er Thränen im Ange gefühlt, aus unbe¬
neuen Ausstattung und im Schein elektrischer Lichter wieder¬
zeichneten Fen
stimmter Rührung über sich selbst und über Sabine, aber
zusehen.
Angst gefolgte
jetzt, da eine vorläufige Entscheidung gefallen war, verschloß
es sich von sei
Dr. Gräsler packte aus, spazi rte dazwischen in den
er trockenen Auges und gefaßt seinen Brief und übergab ihn
dem Kutscher, der ihn persönlich im Forsthause algeben sollte. Zimmern hin und her, nahm gelegentlich ein oder das andere rissene Schleie##
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