I, Erzählende Schriften 28, Frau Beate und ihr Sohn. Novelle, Seite 57

Frau Beate
und
ihr Sohn
28.
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# K. — — . . e e de e e ehese
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Über einige Romane und Novellen
ag. Die epische
en, zu fesseln,
Materialien, Menschen. Die pspchologischen Methoden, mit denen die
Arbeiter abgerichtet werden, damit sie immer schneller, immer mecha¬
grelles
nischer ihre eine Funktion ausüben, (wir lesen mit Butsetzen davon in
em atlan¬
sozialistischen Blättern), werden angewandt, der Rekord wird sofort
atastrophen,
zur Vorm, keine Rücksicht schont. Die Ingenieure, die ihr Quantum
Inter
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nicht leisten, werden entlassen. Die Arbeiter werden in ganzen Heeren
Hand¬
zu Leichen, Kranken und Krüppeln. Wenn der Bau pekuniär mög¬
Detail, bie
lich werden soll, so muß er binnen kürzester Frist vollendet werden.
zean ge¬
Darum ist der Aprhmus des Buches: Bile, Tempo, Hetze, Rekord.
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„Diese schlaflose Zeit“ heißt es einmal: das ist bezeichnend, wie die
Mit
Menschen in diesem Buche schlafen. Als Allan aus dem Tunnel auf¬
dieses
fuhr, empfand er, „obschon er schlief, noch lange Zeit jede Störung, der
te.
der Zug auf seiner vierhundert Kilometer langen Reise nach oben be¬
gegnete“ Binnzal heißt es: „Stimmen sprachen und raunten in den
nnel
Straßen, jenes erschreckte Kaunen, das man sonderbarerweise im
tiefsten Schlaf hört.“ Der übermüdete Direktor Harriman schläft noch,
während er in dem Tunnel telephoniert. Während die Arbeiter immer
mehr vermechanisieren, müssen die Leitenden immer vielfältiger werden.
S. Woolf diktiert, ein amerikanischer Uapoleon, zugleich ein Dutzend
Telegramme und Briefe, spricht mit einer Stimme zu seinem Proku¬
risten, schreit mit einer zweiten in das Telephon hinein, ein Auge sieht
auf die Stenographen, ein anderes auf die Uhr. Alle Glieder und Sinne
sind vervielfältigt, alle Bnergien vertausendfacht, —Tempobraust, Tempo.
Eine Fülle von Szenen haftet im Gedächtnis: die Beratung der
Millionäre; die Ratastrophe im Tunnel; der Brand des Verwaltungs¬
gebäudes; die Butlarvung Woolfs und sein Selbstmord; die Begegnung
der beiden Tunnelhälften. Ganz wundervoll ist diese Szene: der Tunnel
stockt durch Streik; Allan reist, nichts tuend, um Frau und Rind
trauernd, in Buropa, da siehr er die Tunnelbauten, sieht sich selbst im
Kinomatographen, und ist mit einem Male ein andrer, fährt zurück, be¬
ginnt wiederum.
Win pos von toten Dingen, von Bisen und Geld, von Tunnel und
Maschinen, von Reklame, Film, von Kursen, Rekorden; aber doch
auch eine Geschichte von Menschen: Allans Frau „Mand“, deren Liebe
er durch den Tunnel verlor, und die nach der großen Ratastrophe von
den rasenden Frauen der Arbeiter gesteinigt wurde; Bthel Lloyd, die
Bitle, Bnergische, Bizarre, die sich den Ingenieur in den Ropf gesetzt
hat und schließlich seine zweite Frau wird; Woolf, der Ungar, der das
Geld riecht, befehligt, verzaubert, der die blonden Frauen der hochmütigen