I, Erzählende Schriften 28, Frau Beate und ihr Sohn. Novelle, Seite 65

B
Sohn
ihr
Un
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28. Fraueen te. 523
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Über einige Romane und Novellen
eingeschnitten, das ... in
eine bedauert man gelesen zu haben. Sie alle sind voll von Schmidt¬
er fängt sie, aber in Erd¬
bonnschem Wesen, sie haben etwas von dem Sarg, in dem Jan Ademar,
Der Diebstahl der „Mona
der Dichter, begraben wird: „einfache Bretter, blau gestrichen und mit
Drei Freunde treten täg¬
hundert Blumen, Dögeln und Sternen bemalo“; nicht gefällig, mit
icht; eines Tages schreitet
Killen, Wcken, Kanten, gegenständlich, stumpffarbig stehn sie da. Und
tihnen, wohnt mit ihnen,
viele Geschichten, wie die vom Tode Ahasvers, vom Pfau, von Ade¬
ligkeit. Von diesem Tage
mar, sind, sobald man sie auch nur einmal gelesen hat, ein geistiges
„als ob alle Kirchtürme
Gut, das sich nie mehr verliert. Jumal das Märchen vom Kuderknecht
n“. Immer fühlen sie die
ist ein dichterisches Wunder; ein Grimmsches Märchen, von Wilhelm
f ihrer Diele blühen, aber
Schmidtbonn, voll zartester Verseelischung und Differenzierung, ein
ehrt ihre Jugend auf, sie
Grimmsches Märchen unserer Tage.
Pahren. Und der Schluß
Wilhelm Schäfers „Anekdoten““ sind nicht voll solcher mpthisie¬
nerste Lehre dieser Mär¬
render Kraft, aber gegenständlich wie sie, und an kunstreicher Ausbil¬
fangen „auch in ihm diese
dung der erzählenden Technik überlegen. Sie sind das erste Drirtel eines
:er flieht; „und bewahrt
großen Werkes, das aus hundert solchen Stücken bestehen wird, deren
em Meere, gerettet! Ge¬
jedes in sich geschlossen ist, und die sich dennoch zum größeren Ganzen
ht durch diese Geschichten,
dieser Sammlung aneinanderschließen. Wie von Schmidtbonns Le¬
Grenzen der Vatur zer¬
genden, gilt von ihnen, was Spitteler in seinem Aufsatz über Ipklen
nderes als nur physische
bemerkt: gute Dichtungen wachsen traubenförmig. Schäfers Stoffe,
rlicher Kraf
empfunden
von größter Mannigfaltigkeit, sind zumeist historisch; vielerlei Epochen
aus meis
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erscheinen: das Mittelalter, die Zeit Heinrichs von Navarra und die
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gleiten
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Friedrichs des Großen, die französische Kevolution, die Revolutions¬
ende
kriege, 1807, 1812, 1813, die Zeit Louis Philipps, 1848, 1871. Dielfach
zu
sind revolutionäre Bpochen dargestellt: das Fräulein von Sombreuil
rettet ihren Vater auf schmachvolle Weise vor der Guillotine; die Re¬
volution im goldenen Mainz lärmt wie ein rheinischer Fasching vor¬
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über, ein demokratisches Blement dröhnt, tendenzlos und ihm unbewußt,
durch Schäftrs Anekdoten: vulkanisch explodiert Beethovens plebejische
Urwucht und zersprengt die gebundenen Formen der aristokratischen
Geselligkeit, oder umgekehrt, wir sehen den Fürsten Tichnowsky in
seinem frechen Ravaliertum bei einem Diner, und am nächsten Morgen
er
wird er vom Pöbel erschlagen. Die Freude an aristokratischer Kultur
ind
ist ein anderes Blement dieser Dichtungen: der Rheinländer, dessen
Frau
Stil bis in die Kommata gepflegt ist, entzündet die Kultur der amou¬
ifersucht, rupft
rösen Frauen und der soignierten Manieren. Darum spielt eine Anzahl
seiner Jammerlich¬
dieser Anekdoten im galanten Barock und Kokoko. Bei manchen spürt
rden, auffliegt, auf¬
man den gallischen Binschlag im Blut dieses Rheinländers; andre, wie
bezwingt die Natur.
„Der Bäcker von Timburg“, sind niederdeutsch schwe, und massig ee¬
em Wert, aber nicht
Georg Mläller, Mlünchen (I 3.—).