I, Erzählende Schriften 27, Das Tagebuch der Redegonda, Seite 17

27. Das
Tagebuch der Redevonda
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4580.1, 1925.

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Dichter ohne weiteres als Arzt auf der Praxis vor¬
Kämpfen um den Aufstieg erzählt, verstummt der Ster= der Liebelei.
r Schnitzler in St. Gallen.
stellen; seine Stimme und seine Augen geben Ver¬
bende und bekennt, was habe er mit diesem Lebenden
Figuren dem
kurte Cpifore, die hamals, als ich Teil¬
trauen und wecken sofort Sympathie
— was für Arzt
noch gemeinsam. Er schließt die Augen und nimmt
erwachtes
ranur, bald wieder vergessen worden
und Dichter sehr wertvoll ist; der Patient glaubt, und
sein Geheimnis mit hinüber — dem Dritten, dem eben¬
schließlich voll
ren, äußerlich stärkeren Eindrücken: In
der Leser, der Zuhörer auch.
falls totkranken Schauspieler, der gleichsam in einer
Wurstl=Dichter
nen, ärmlich bestellten Buchhandlung an
Im Kreise der Museumsgesellschaft las Herr Schnitz¬
Probe zum letzten Spiele davon vernommen hat, ist es endgültige Urt
n Nebengasse seitab des Stephansplatzes
der die Parabel „Die dreifache Warnung“, den
nichts anderes gewesen, als der Stoff zu einer Komödie Burkeske voll
ich mir vor einigen Jahren zwei Bücher
Einakter „Letzte Masken“ und das Puppenspiel
aus der drohenden Tragödie.
Welt verstum
chnitzler erworben. De Buchhändler, ein
] „Der Tod als Wurstl“ vor. Also ganz andere
„Der Tod als Wurstl“ — in der Schweiz trägt der
dem Bekenntn
r mit müden Augen, trug einen abge¬
Arbeiten, als was vielleicht erwartet worden ist; nichts
Wurstl den Namen Kasperli und damit ist gesagt, daß
lärmvolle, ph
kock, in dessen Falten Antiquariatsstaub,
aus dem Anatol=Zyklus, nichts von den „süßen Mädeln“
es sich um ein Marionettenstück handelt. Draußen im
in der Welta
stot sich versteckt hatten. Die Tochter des
(als ob Arthur Schnitzler nur von solchen geschrieben
Wurstlprater ladet der Direktor das Volk zum Besuch
bestätigt zusa
schwindsüchtig hustend hinter dem Laden¬
hätte!). Und dennoch zog das gesamte bisherige Schaffen
der Erstaufführung ein; man stelle sich am Ort der!
werken imn
ete Tanznoten; ein junger jüdischer Stu¬
an uns vorüber. Nach dem Sinn des Lebens fragt
Handlung einen von Kastanienbäumen beschatteten
Parabel
einem Gestell und suchte sich irgend ein
nicht nur der Jüngling, der zur Antwort das Hohn¬
Biergarten vor; im Hintergrund dreht sich das Riesen¬
klagend
er Buchhändler sprach: „Ich kenne den
gelächter des Weltgeistes vernimmt und ins unergrün¬
rad, langsam und unerbittlich. Wer unten ist, wird
Das
ich habe ihn schon sprechen gehört.
dete Dunkel fällt, in dem alle vergangenen Nächte
oben sein, um wieder zu versinken in der Diefe, macht¬
geschrieben hat, habe ich gelesen — der
und noch alle kommenden enthalten sind; und in dem
los preisgegeben der Kraft, die das Rad treibt. Da
saht
schreibt gut und wissen S', so von den
Einakter wieder die Erkenntnis des Sterbenden: „Was
haben wir eigentlich schon den Inhalt des Puppen¬
aber
rrschaften und auch von den einfachen
hat unsereiner noch auf der Welt zu schaffen mit den
spiels. Die unbekannte Kraft, der der Jüngling in der
Hab
eben von Wien schreibt er, der Herr
Leuten, die morgen noch leben werden?!“ Hier tritt
Parabel Widerstand leisten will, legt uns alle, die wir
hinter un
us allen.“
zwischen Männer, die noch über einen Betrug an ihrer
in ihrer Hand Marionetten sind, ins Gras. Der Un¬
des große
ach vier Jahren hat sich der Wunsch,
Freundschaft abzurechnen hätten, der Tod. Mit dem
bekannte schwingt das Schwert, haut die Fäden durch
werden kön
ler einmal sehen zu können, erfüllt.
Spott des entronnenen Betrügers will der Sterbende,
und in wirrem Chaos fallen Puppen, Zuschauer, Dichter
das Urteil #s
einen großen, schlanken Herrn, im Stile
der auf der Bahn des Lebens in die Tiefe gelangt ist,
und Direktor zu Boden. Was in dem Spiele sich er¬
lichen Literate
Theatereleganz; an den Lesetisch des
dem Jugendfreunde, der in entgegengesetzter Richtung
eignet, bis der Tod eingreift, ist zusammengefaßt alles
den Hintergr
lle=Saales trat ein kleinerer, ergrauter
aufwärts steigen konnte, vorwerfen: „Eines habe ich dir
das, was Schnitzler, der psychologisch nachdenklich dich¬
die Ueberzeug
doch ohne Hast; er verbeugte sich elastisch
vorweggenommen; damals, als wir beide noch strebten,
tende Arzt, in seinen Dramen und Romanen behandelt.
pfychologischen
und erinnerte mich an den literarisch¬
habe ich genossen, was du allein zu haben wähntest;
So will die Herzogin in dunkelroter Lüsternheit ver¬
habe — nicht
ypus, zu dem z. B. auch Ernest Bovet deine Frau war meine Geliebte.“ Aber, als der be¬
sinken, ehe der Tod sie rührt; die Anatol=Helden gehen sondern aus d
gehören. Wir können uns den Wiener trogene Freund am Butte erscheint und von eigenen über die kleine Bühne, das süße Mädel ist das Sviel