I, Erzählende Schriften 26, Der Mörder. Novelle, Seite 2

26. Der Moerder
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##, sein gesurchteter Witz, seine glänzende
r in dem Kumlichen
von oben gewährt; die Tülchführung des konstitundnellen Beredsamkeit, die ihm erst vor wenigen Monaten im
t, im Sarge. Der
Prinzips im politischen Leben Oesterreichs. Auf Grund Betrugsprozesse Richter, den sein Genie in die Sphäre
ließ alle Gedanken¬
des Februarpatents trat am 6. April der erste nieder= hoher Politik emporhob, einen großartigen Triumph ver¬
in diese edlen Züge¬
österreichische Landtag zusammen. Eine seiner wichtigsten schafft hatte, machten ihn zum Mann des Tages und
vortreten. In der Aufgaben war, aus seiner Mitte die Reichsratsabgeord= ließen kaum einen Zweisel übrig, daß er aus dem Wett¬
eines begüterten Fabriksbesitzers, mit auffallender Freund¬
zum Willkommskuß zu bieten, sondern zeigte ein müdes,
lichkeit entgegenkam, und er so plötzlich die leichte Möglich¬
etwas gezwungenes Lächeln, so daß zugleich mit einem
keit einer Verbindung vor sich sah, die seiner Stellung
tler.
Gefühl der Erleichterung die Vermutung in Alfred auf¬
und seinem Vermögen angemessen war, begann er jene
stieg, die Nachricht von seiner bevorstehenden Verlobung
Rechte, ohne seinen
andere, die wie ein heiter zwangloses Abenteuer ange¬
sei trotz aller Geheimhaltung nach der rätselhaften Art
haglichen Umständen
fangen, als lästige Fessel zu empfinden, die ein junger
der Gerüchte doch schon bis zu ihr gedrungen. Aber auf
hafter wohl gelitten,
Mann von seinen Vorzügen unbedenklich abschütteln
seine sich überstürzenden Fragen erfuhr er nichts anderes,
in Beziehungen zu
dürfte. Doch die lächelnde Ruhe, mit der Elise ihn immer
als daß Elise, was sie ihm bisher verschwiegen, von Zeit
as, ohne Verwandt¬
wieder empfing, ihre sich stets gleichbleibende Hingabe in
zu Zeit an Herzkrämpfen litte, von denen sie sich sonst
auf die Meinung
den spärlicher werdenden Stunden des Zusammenseins,
rasch zu erholen pflegte, deren Nachwirkung aber diesmal
hzu Beginn der Be¬
die ahnungslose Sicherheit, mit der sie ihn aus ihren
länger anzuhalten drohe als je. Alfred, im Bewußtsein
Leidenschaft als aus
Armen in eine ihr unbekannte Welt entließ, all dies
seiner schuldvollen Vorsätze, war von dieser Eröffnung so
lückes auf möglichst
drängte ihm nicht nur jedesmal das Abschiedswort von
heftig berührt, daß er sich in Ausdrücken der Teilnahme,
Alfred die Geliebte
den Lippen, zu dem er sich vorher stets fest entschlossen
in Beweisen von Güte gar nicht genug tun konnte; und
pondentin in einem
glaubte, sondern erfüllte ihn mit einet Art von quälendem
vor Mitternacht, ohne zu begreifen, wie es so welt ge¬
zugeben. Doch nach¬
Mitleid, dessen kaum bewußte Aeußerungen einer so
kommen, hatte er mit Elisen den Plan einer gemeinsamen
on ihrer dankbaren
herzlich vertrauenden Frau wie Elise nur als neue und
Reise entworfen, auf der sie gewiß dauernde Genesung
sten Genusse gemein¬
innigere Zeichen seiner Neigung erscheinen mußten. Und
von ihren üblen Zufällen finden sollte.
als in irgend einem
so kam es dahin, daß Elise sich niemals heißer von ihm
Niemals hatte er so zärtlich geliebt, nie aber auch
allmählich jene ihm
angebetet glaubte, als wenn er von einer neuen Begeg¬
so durchtränkt von eigener Zärtlichkeit von ihr Abschied
e zu verspüren, wie
nung mit Adele, wenn er durchbebt von der Erinnerung
genommen als in dieser Nacht, so daß er auf dem Heim¬
Liebesbeziehung an¬
süßfragender Blicke, verheißender Händedrücke und zuletzt
weg ernstlich einen Absagebrief an Adele erwog, in dem
nur in diesem Falle
im Rausch der ersten heimlichen Brautküsse in jenes stille,
er seine Flucht aus Verlobung und Eheband wie ein
hon sah er sich im
ihm allein und seiner treulosen Liebe geweihte Heim
Gebot seiner für ein dauernd stilles Glück nicht ge¬
ugendfreundes, der,
zurückgekehrt war; und statt mit dem Lebewohl, das er
schaffenen unsteten Natur zu entschuldigen gedachte. Die
nlicher Art verstrickt,
sich noch auf der Schwelle vorgenommen, verließ Alfred
kunstvollen Verschlingungen der Sätze verfolgten ihn noch
ein zurückgezogenes
die Geliebte allmorgendlich mit erneuten Schwüren ewigen
in den Schlaf; aber schon das Morgenlicht, das durch
ezwungen war; und
die Spalten der Jalousien auf seiner Decke spielte, ließ
ungen solcher Art un
So liefen die Tage durch, beide Abenteuer hin;
ihm die aufgewandte Mühe ebenso töricht als überflüssig
en Wesens, wie Elise
endlich blieb nur mehr en entscheiden, welcher Abend für
erscheinen. Ja, er war kaum zu staunen fähig, daß ihm
gewähren müssen,
die unvermeidlich gewordene Aussprache mit Elisen besser
nun die leidende Geliebte der verflossenen Nacht traum¬
zu bereiten. Wohl
gewählt wäre, der vor oder der nach der Verlobung mit
haft fern wie eine Verlassene erschien, während Adele
sich noch höher an¬
Adelen; und an dem ersten dieser beiden Abende, da ja
blühend im Duft unermeßlicher Sehnsucht vor seiner Seele
Elise von solchen
doch noch eine Frist vor ihm lag, erschien Alfred in einer
stand. Um die Mittagsstunde brachte er dem Vater
en, immerhin aber
durch die Gewohnheit seines Doppelspiels fast beruhigten
Adelens seine Werbung vor, die wohl sehr freundlich,
öfter die Geselligkeit
Seelenverfassung bei der Geliebten.
aber doch nicht mit völliger Zustimmung ausgenommen
en zu lassen, denen
wurde. In gutmütig spöttischer Anspielung auf des Be¬
beinahe völlig ent¬
Er fand sie blaß, wie er sie vorher niemals gesehen,
werbers oft versuchte Jugend stellte der Vater vielmehr
egenheit einer Tanz= in der Ecke des Diwans lehnen; auch erhob sie sich nicht
ge Dame, die Tochter wie sonst bei seinem Eintritt, um ihm Stirn und Mund die Forderung, Alfred möge sich vorerst für ein Jahr auf