I, Erzählende Schriften 26, Der Mörder. Novelle, Seite 6

26. Der Moerder
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ver Heerael

poniert wird, nicht mehr lunge
edelste musikalische Instrument, die menschliche Summe,
spielt u
ist in eine unnatürliche Lage geraten. Versteht man nur der Musik nach Belieben um. Nur Wagner gegenüber ist
schlecht
erst, daß sie daraus befreit werden muß, daß es imman starr konservativ. Die zahlreichen, teils halb gelösten.!
vor, so
Operntheater erst dann wieder eine Kunst geben wird, teils vielleicht unlösbaren szenischen Probleme, die
führunge
wenn gesungen und zwar schön gesungen wird, so Längen der nicht für das alltägliche Repertoire
Wichtigka
ist das Bedürfnis nach erneutem Aufleben der aus dem bestimmten Werke, die Stellungen, die von Bayreuth
Wesen der menschlichen Stimme entstandenen Kunstformen sanktionierten Tempi, alles muß um Gotteswillen Bedeutur
ist. Hier darf man nicht wird gef
von selbst gekommen. Und wo ein Bedürfnis da ist, läßt1 so bleiben, wie es
aber eine solche Begebenheit in ihren Ursachen kaum ge= Lügen,
Aber während er Nacht für Nacht das matte Ver¬
lische stei
heim bleiben und damit seinen Beziehungen zu Abele ver¬
schimmern ihrer Augen, das selige Verhauchen ihres
Vierteistu
hängnisvoll werden könnte. Das gleiche blieb zu be¬
Atems mit erwartungsvollem Grauen beobachtete, erschien
verbracht
fürchten, wenn er das Geständnis bis zum letzten Augen¬
er sich wie ein Betrogener, wenn eine Minute später ihre
Wirklichk
blick, bis zur Landung in Hamburg oder gar bis zur
erwachenden Blicke dankbar in die seinen glänzten, der
handbuch
Ankunft in Wien aufschieben wollte. In so verzweifelten
warme Hauch ihrer Lippen mit frischer Lust den seinen
über der
Gedanken und ihrer Hinterhältigkeit sich kaum mehr bewußt,
eintrank und so der ganze Aufwand seiner tödlichen Tücke
Alfred v
wandelte Alfred zur Mittagszeit im brennenden Sonnen¬
zu nichts anderem vertan war, als neues schöneres Leben
hier zwe
schein am Meeresstrand umher, als er sich plötzlich
durch Elisens Pulse zu treiben. Und sie war seiner Liebe
anstarrte
schwindeln und einer Ohnmacht nahe fühlte. Angsterfüllt
so sicher, daß sie bei Tag, wenn er sie auf Stunden sich
Spi
sank er auf eine Bank und blieb sitzen, bis der Krampf
selbst oder der Gesellschaft anderer überlassen hatte, um
wandelte
sich löste und die Nebel vor seinen Augen schwanden.
auf dem obersten Verdeck die fiebernde Stirn dem kühlen¬
Monden
Dann aber atmete er wie erwachend auf. Er wußte mit
den Meerwind preiszugeben, ohne Mißtrauen zurückblieb
verglänz
einemmal, daß in dem unbegreiflichen Augenblick, da
und das ratlos irre Lächeln des Wiederkehrenden leuchten¬
fühlte,
seine äußeren Sinne ihn zu verlassen gedroht hatten, ein
den Auges wie einen zärtlichen Gruß erwiderte.
neu auf
Entschluß furchtbar und klar zu Ende gereift war, der
seinen p
In Neapel, wo das Schiff zu eintägiger Rast an¬
längst in den Tiefen seiner Seele sich vorbereitet hatte.
legen sollte, um dann ohne weiteren Zwischenaufenthalt nach
Seinen heißen, grausamen Wunsch, dessen Erfüllung er all Adern so
Hamburg abzugehen, hoffte Alfred, von Adelen einen Brief
die Tage her gleichsam aus feiger Verborgenheit zu fördern auch dus
zu finden, um den er sie zuletzt aus Ceylon in glühenden
gesucht hatte, er mußte ihn nun ohne weiteren Aufschub wäre. ?
wie Nei
Worten angefleht hatte. Das stürmische Wetter enthob ihn
mit eigenem Willen, mit eigenen Händen zur Tat.
der Mühe, einen Vorwand dafür zu suchen, daß er sich
machen. Und wie das Ergebnis langer innerer Ueber= es besch
ohne Elife in Gesellschaft anderer gleichgiltiger Reisender
ohne L#
legung stieg ein fertiger Plan aus seiner Brust hervor.
durch einen der bereitliegenden Kähne ans Land setzen
zu finde
Er erhob sich und begab sich vorerst in ein Hotel,
Al
ließ. Er fuhr zur Post trat zum Schalter, nannte seinen
um dort mit dem trefflichsten Appetit sein Mittagmahl
Namen und mußte sich mit leeren Händen zurückziehen.
ins Un
einzunehmen. Dann suchte er nacheinander drei Aerzte
Wenn er sich auch damit zu beruhigen versuchte, daß
zweifelte
auf, gab sich überall als einen von unerträglichen
Adelens Brief nicht rechtzeitig abgesandt oder verloren ge¬
pfand e
Schmerzen gepeinigten Kranken aus, der, seit Jahren an
sein Wi
gangen war, so ließ ihn doch das Gefühl von Vernich¬
Morphium gewöhnt, mit seinem Vorrat zu Ende ge¬
tung, das nach dieser Enttäuschung über ihn kam, er¬
von sei
kommen sei, nahm die erbetenen Rezepte in Empfang,
kennen, daß ein künftiges Leben ohne Adele für ihn nicht
stoßen,
ließ sie in verschiedenen Apotheken anfertigen und fand
mehr zu denken war. Am Ende seiner Verstellungskräfte
und die
sich, als er bei sinkender Sonne wieder an Bord ging,
angelangt, dachte er zuerst daran, sofort nach seiner Rück¬
gleichgi
im Besitze einer Dosis, die ernfür seine Zwecke mehr als
kehr auf das Schiff Elisen schonungslos die Wahrheit
genügend halten durfte. An der Abendtafel auf dem und wa
mitzuteilen. Gleich aber kam die Uebetlegung, daß die
Herzen,
Schiff erzählte er im Tone höchsten Entzückens von einer
Folgen eines solchen Geständnisses nicht abzusehen waren,
daß es Elise nicht nur auf der Stelle tödlich tressen, daß Wanderung durch Pompeji, zu der er den verflossenen gewahr
es sie auch in Wahnsinn oder Selbstmord treiben, dab !Taa ausgenützt hätte, und mit einer breunenden Lu#t am Handn