I, Erzählende Schriften 24, Die dreifache Warnung, Seite 7

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24. Die dreifache Narnung
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8974/VI11.
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Nr. dureau für überführung, Exhumierung u. Kremär##nim
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Vorlesung Arthur Schnitzler. Der andere Jubilar
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dieses Jahres, der als Besulcher Prags seinem Allers¬
Jungn
genossen Gerhart Hauptmann sich fast unmittelbar
angeschlossen hat, Arthur Schnitzler, durste gestern
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im übervollen Saal der Urania den Gruß eines
wir
Publikums entgegennehmen das Schnitzlers drama¬
Pe
enen
tisches Werk immer mit Wärme und Verständnis auf
der
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sich einwirken ließ. Auch diesmal war der Zweck der
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Veranstaltung vorwiegend darin beschlossen, einer
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Lesergemeinde das ausdrucksvolle, im Alter immer
finde
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mehr von Furchen durchzogene, noch immer von der
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Ge¬
charakteristischen Locke gekrönte Antlitz eines dich¬
die
terischen Schöpfers zu zeigen. Den Ruhm des Poeten
einen
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durch den des Rezitators zu steigern, erstreht Schmitz¬
hrem
ler nicht. Sein Vortrag der bei uns oft gespielten
töne
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„Letzten Masken“ kann zu der Wirkung, die eine
es
Reafs
ener
leidliche Aufführung erzielt, nichts hinzufügen und
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auf
auch die stille Lektüre der Novelle „Die dreifache
Hande
Gaby
Wandlung“ oder eines Kapitels aus dem „Weg ins
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titge¬
Freie“ wird in ihrem Eindruck hnter der schiechten
Di. F
der
und äußerlich unbewegten Art, wie der Dichter diese

nach
Schriften liest, schwerlich zurückbleiben. Als wesent¬
umt.
968
liche Bereicherung kann die Vorlesung der weniger
sind
bekannten Burleske „Zum großen Wurstel“ gelten;
sehr
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dieses auch in seiner Form reizvolle Werk, ein echter
in
ten
Schnitzler, birgt in seinem Flitterkleid eine heitere
ersch
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und doch tief hinablangende Weisheit und lenkt seine
nack
ig¬
ironischen Pfeile manchmal mit schalkhafter Bewußt¬
der
heit gegen den eigenen geistigen Vater. Die Freude, erscht
sten
die das Publikum über das Zusammensein mit dem
dort
früh
überlegenen Künstler und Menschen Schnitzler
me
sste empfand, äußerte sich in der lebhaftesten Weise. st.
Die
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Professor Dr. Hans Kelsen spricht als Gast der und 4
uf= „Halle“ am 24. November im Hörsaal IV, Karolinum
198, über „Staat und Recht“.
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Geschäftliche Mitteilungen des Verbandes sozial¬
t# er¬demokratischer Lehrer und Erzieher. 1. Unsere Mit¬
glieder werden ersucht, den der heutigen Nummer
daltigen
beiliegenden Aufruf wohl zu beachten. 2. Die Ver¬
Lebens
sammlungen der Bezirksgruppen zum Zwecke der
ehenden
Neuwahlen der Gruppenleitungen haben im Laufe
immer
des Monates November stattzufinden.
s dort,
er her¬
unmit¬
zer der
Gerichtssaal.
e Frei¬
Ind mo
Zwei Todesurteile in Budweis.
die Er¬
(Budweiser Schwurgericht.)
n der
Von dem Budweiser Schwurgerichte wurden am
Staates
25. Oktober zwei Todesurteile gefällt: Im ersten
ir Teil
Falle handelt es sich um den Mörder und Räuber
er Na¬
Franz Fiala, der eine ganze Reihe von Raub= und
Lebens¬
Mordtaten mit ausgesuchter Grausamkeit vollbrachte,
i: Ka¬
im zweiten Falle um den Maschinenschlosser Josef
osorbie¬
Kobza, der am 5. Juni den Nachtwächter Anton
Er¬
ensika
Hekeit
Kunst und Wissen.
#kangt
Arthur Schnitzler in der Prager
ishieh¬
„Urania“
ochher
sriend
Was nicht vielen Dichtervorlesungen, gelang
Wks¬
dieser Darbietung Arthur Schnitzlers: daß sie das
saat
Bild des Meisters wesentlich bereicherte und ver¬
sch#eit
tiefte und sich nicht auf den augenblicklichen Reiz
ster
beschränkte, dem Hörer die persönliche Bekanntschaft
Innis
eines ihm bisher nur durch das gedruckte Wort
re und von der Bühne her vertrauten Dichters zu
ügt vermitteln Schon das Programm des Abends
mit seinen sorgfältig ausgewählten vier Stücken
stener
aßind
stellte eine organische Leistung dar, weil es die
zeühl künstleriche Individualität Schnitzlrs nach den
beider wichtigsten Richtungen hin beleuchtete. Der streng
u der¬
bauende, jede Silbe wägende Novellist, der nicht
seizen bloß erzählen, sondern auch des Lebens tiefe Rätsel
hin= an= und ausdeuten will, kam in dem philosophisch¬
p# be=pessimistischen Märchen „Die dreifache War¬
bcker
nung“ zu Worte; der deutsche Dichter und Jude,
#rei¬
der an dem Zwiespalt zwischen Abstamm
und
unhö¬
erlebter Kultur leidet und sich nur schaf
d von

4
den
ihm befreien kann, bot einen Abschn. seines
#und „Weges ins Freie“; der Einakter „Die
[letzten Masken“ legte den Ironiker bloß, dem
8k.
wie in die Eitelkeit alles irdischen Wollens, des El

i zsche und der Liebe, der Hoffnung und des Hass
„#iten aufgegangen ist und der ihr Bild in der
1 die
sten Stune“ in jener des Todes, unerbit
in Er¬
gehalten hat; und die Groteske „Zum
tung
Wurstel“ schließlich zeigte den Meister des
# daß
ziösen Spieles, der, Ernst und grotesken Humor
un¬
mengend, im närrischesten Spiegel das Bild real¬
arge¬
sten Lebens aufzufangen weiß.
s das
Sich in kargen anderthalb Stunden derart
g und
umfassend zu charakterisieren, trifft nur ein Mann
iesem
von strengster selbstkritischer Einsicht, und sich
der
vollendet zu interpretieren, wie es Schnit
schüt¬
Vorleser tat, nur ein Künstler ersten
Ar¬
Die beiden erzählenden Proben bot er gan
doch ausdrucksvoll, die dramatischen St

nehmen kann,“ meinte der Fremde,
stic
einen Stuhl und hob zu meinem Erstaunen das
schwere Bild von der Wand, trug es ohne An¬

einer erlesenen Kraft der Individualisierung, wie „Gla
sie einem nur selten vom Vortragstisch her begeg= Schauf
net. Wie lebten doch, bei einfachsten, von jeder Inntal
Schauspielerei freien Mitteln, der sterbende Mime,
Wetzler
der auf seine Rache verzichtende Journalist und
Vo
der „joviale“ Dichter in den „Letzten Masken“
8 Uhr,
wie Publikum und Marionetten der Groteske!
fortschr
Scharf auseinandergehalten, waren sie doch auf¬
glieder
einander fein abgetönt, der eine Dichter oben
„Urani
auf dem Podium belebte das ganze reiche Heer
Kanzle
seiner Gestalten. Hier ward Vorlesen zur schöpferi¬

schen Kunst, die persönliche Bekanntschaft, das
von sei
fühlte das ganze, zahlreich erschienene Publikum,
ger
zum wertvollen Erlebnis.
Freitag

[Wüll
Gastspiel Barbara Kemps im Deutschen Theater.
Wolf=R
Es gehört Mut dazu, in Prag als Aida zu gastieren,
Klits
wenn man nicht gerade von Mutter Natur mit jenen
5. Gre¬
Gaben ausgestattet ward, die der Mittel= und Süd¬
März).
deutsche von einer Bühnenerscheinung verlangt. Wenn
Schume
das Prager Publikum Bar