I, Erzählende Schriften 24, Die dreifache Warnung, Seite 57

24.
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sionistische, aufs Psochologische gestellte Art seiner
Kunst, Wissenschaft, Literatur. (Kulturära so bezeichnend waren, das Innerste.
Typische der neuromantischen Wesensrichtung
Hochschulnachrichten. Der bekannte
prägnant ausgesprochen mit den Worten:
Leipziger Kliniker Prof. Dr. Adolf von
Es fließen ineinander Traum und Wachen.
Strümpell, ist gestorben. Er war 1853
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.
geboren. — Wie die Hochschulkorresp. erfährt, ist
Wir wissen nichts von andern, nichts von uns.
der Bibliotheksrat an der Bonner Universitäts¬
Wir spielen im ner, wer es weiß ist klug.
bibliotbek Dr. phil. Richard Oehler, z. 3t.
Böser Dinge hübsche Formel. halbes heim¬
beurlaubt als Staatskommissar für den Aufbau
liches Empfinden drückte sich, einer treffenden
der Löwener Bibliothek, zum Direktor der Uni¬
Kennzeichnung Sofmannsthals gemäß. in den fein¬
versitätsbibliothek in Breslau als Nachfolger des
ziselierten in die gleiche Empfindungssphäre spät¬
verstorbenen Direktors Prof. O. Günther in Aus¬
wienerischer Dekadenz gebannten drei Proben aus.
sicht genommen. Dr. Oehler, der besonders durch
die er im Gegensatz zu seinen Vorgängern am Vor¬
seine Schriften über Nietzsche bekannt geworden
tragspult nur aus dem gedruckten Werk ausgewählt
ist, ist 1878 zu Heckholzhausen (Hessen=Nassau) ge¬
boren. — Der bekannte Staatsrechtslehrer emerit.
hatte. Der Beginn des Abends brachte eine kleine
o Professor an der Bonner Universität Geh.
Novelle: Das Tagebuch des Redegonda
Justizrat Prof. Dr. Philipp Zorn in Ansbach
(1909), in dem kapriziösen, halb mustischen, auf die
feierte kam 13. Januar seinen 75. Geburtstag. Geh.
überraschende Pointe hinübergespitzten Stimmungs¬
Rat Zorn gehört in die vorderste Reihe der großen
zauber Maupassants und des
frühen Thomas
Staatsrechtslehrer, die durch ihre tiefeindringenden
Mann. Mit zu dem Ergreifendsten, was aus der
Untersüchungen das Staatsrecht des neugegrün= Feder Schnitzlers seinen Ausgang genommen. ge¬
tdeten deutschen Reiches in den ersten drei Jahr¬
hört der berühmte Einakter aus den Lebendigen
kzehnten auf eine hohe wissenschaftliche Stufe em#or¬
Stunden: Die letzten Masken der von
boben.
der gevlanten Rache eines Sterbekandidaten von
armem Teufel von Schriftsteller gegen den herbei¬
Bismarck=Zimmer in der Lenbach=gerufenen bevorzugten Kollegen handelt und dem
ii
Galerie. Man schreibt uns aus München: Die in der Verklärung des großen Abschieds vom Dies¬
Lenbach=Galerie, die nun städtisches Eigentum ge¬
seits erpreßten, der Eitelkeit des Daseins im
worden, hat in den letzten Jahren durch Rückkäufe
Tiefsten bewußten verhehlenden resignierten großen
der Frau von Lenbach einen nicht unbedeutenden
Schweigen des endlich weise Gewordenen. Hat
Zuwachs an Kunstwerken erfahren. Sie zählt z. Zt.
in dieser Skizze die Atmosphäre des Krankenhauses
303 Werke. Die Lenbach=Galerie soll ihren Charak¬
vollendeten Ausdruck gefunden, so führte die letzte
ter als Künstlerheim auch fernerhin bewahren nur
Dichtung des Vortragsabends wieder vornehmlich
die Räume in denen sich Bismarck aufhielt, sollen
in die diesem Schriftsteller eigentümliche Welt, die
zu Bismarck=Zimmern umgestaltet werden. Die
man die große zu nennen pfleat, svezieller in einen
geplante städtische Galerie wird nicht im Lenbach¬
Ausschnitt derselben, das Familienleben des an¬
Hause selbst untergebracht, sondern in einem beson¬
gestannten Bühnenstars. der das Scheinleben des
deren Flügelbau, der gleichfalls im Stil italieni¬
Theaters die Kunst der Verstellung virtuos ins
scher Renaissance an der Nordseite des Gartens
Leben hinübersvinnt und im vollen Genießen alle
aufgeführt werden soll. Mit dem Bau der neuen
Klivven mit ausgesuchter List und Lüge zu um¬
Galerie soll nach Bewilligung der Mittel sofort
schiffen versteht, die ihn durchschauende Frau im
begonnen werden.
letzten Augenblick durch die Suggestionskraft der
Persönlichkeit fast unverhofft wiedergewinnend.
In der lebendigen Einfühlung in die Gemütsart
Literaturabend.
des komplizierten Schauspielers erreichte der
Artbur Schnitzler, mit Hofmannsthal das Dichter das Höchste an Wirkung, so daß diese grose
Haupt der älteren österreichischen Literatur. trug Szene aus der Komödie der Worte sich dauernd
dem Gedächtnis der mitgerissenen zahlreichen Zu¬
in Fortsetzung der von der Momber'schen Univer¬
hörer einprägen wird. Auch die letzten Masken
sitätsbuchhandlung veranstalteten Literaturabende
fanden befriedigende Nachgestaltung, während bei
am Montag im Paulussaal aus seinen Werken vor.
Der Dichter hat einmal in einem seiner kleinen der Novelle lebhaftere Wortbeseelung die Wirkung
pb.
Stücke, die schon ihrem Format nach für die imvres= noch erbeblich gesteigert bätte.