I, Erzählende Schriften 23, Der Weg ins Freie. Roman (Die Entrüsteten), Seite 10

ins Freie
23. Der Neg
e Lussfiel box 3/1
Vom Hemeanomalte Dier ein Jahrer dulch Es gelangen unter der Leitung des Herrn Musik= meln.
die Industrie und das Kunstgewerbe des Erzge¬
schuldirektors Metzier folgende Tonstücke zum
Vortrage:
birges herausgegeben werden, um Besuchern und
Für Sommerwohnungen
Interessenten des Irzgebirges Auskunft zu erteilen,
1. Hochzeitsmarsch aus der Musik zu Shakespea¬
wo und in welcher Weise die einzelnen Industrie¬
res „Sommernachtstraum“ von Mendelssohn = Bar¬
empflenie
16018
tholdy.
und bewerbezweige hauptsächlich vertreten sind.
Eisenmöbel, Kastenbetten, Matratzen Decken,
Entreakte und Bacchantentanz aus der Oper
Teppiche und Vorlänge, Garten-Möbel
„Philemon und Baucis“ von Gounod.
Ignaz Gottwald, Prag.
S
Reich illustr. Preisbücher gratis und franko.
sichten führen läßt, den Zionisten und Assimilanten, unterläßt, die Zustimmung, die er für den einen
den Verbitterten, den Nichtjuden, gewiß das Beste oder anderen empfindet, auch laut werden zu lassen
und Treffendste, was über diese Frage je gesag' und daß er alle seine Sympathie immer erst zum
wurde. Er läßt den fast ausschließlich in aristo= Schluß, wenn er sich von seinem Freunde trennt,
Von Fag.
kratischen Kreisen verkehrenden Willn Eißler sagen: durch einen wärmeren Händedruck oder durch ein
nachdruckvolleres „Auf Wiedersehen!“ kundgibt.
„Ich hab' nämlich eine unüberwindliche, auch durch
Prof. Dr. hans Molisch.
Wird Wergenthin den Weg ins Freie finden?
Blut nicht abzuwaschende Abneigung gegen die
Wie im Abendblatt bereits gemeldet wurde
Er hat sich freig macht von der Verstrickung des
Leut', die sich bei den Juden anfressen und schon
Professor Dr. Hans Molisch zum wirklichen Mit¬
Herzens, die ihn am längsten und am festesten zu
auf der Treppe übe sie zu schimpfen anfangen.“
glied der Tkademie der Wissenschaften ernannt. Da¬
binden drohte. Er glaubt seinen Weg im Dienste
Der alte Ehrenberg, ein vielfacher Millio¬
der Kunst nun ungehindert führen zu können, wir mit ist Prof. Molisch eine Ehrung zu teil gewor¬
när, in dessen Haus ein internationaler Verkehr
den, die ihm als einer wissenschaftlichen Größe vor.
aber glauben ihm nicht. Er wird in neue Ver¬
herischt, sagt einer jüdischen Sozialdemokratin:
anerkannter Bedeutung, dem erfolgreichen Gelehrten
strickungen geraten, das Leben wird ihm zwischen
„Es wird Euch jüdischen Sozialdemokraten geradeso
und Universitätslehrer, nicht zum geringsten wegen.
ergehen, wie es den jüdischen Liberalen und Deutsch= Abenteuern hinfließen wie ein Traum, und wenn
seiner Verdienste um die wissenschaftliche Ausge¬
der Träumer, der zuweilen mystische Anwandlungen
nationalen ergangen ist. Wer hat die liberale Be¬
staltung der Prager deutschen Universität, wohl an¬
hat erwachen wird, dann wird das Leben ver¬
wegung geschaffen? Die Juden! ... Von wem
steht. Prof. Molischs tatkräftigem Eingreifen hat
flossen sein.
sind die Juden verraten und verlassen worden?
Auch für die Juden hat Schnitzler den Weg es — wie wir an dieser Stelle nochmals hervor¬
Von den Liberalen. Wer hat die deutschnationale
ins Freie nicht gefunden. Er zeigt, daß alle die heben — die Prager deutsche Universität zu ver¬
Bewegung in Oesterreich geschaffen? Die Juden.
danken, daß sie seit dem Jahre 1898 an Stelle des
verschiedenen Juden, die die verschiedensten
Von wem sind die Juden im Stich gelassen.
Wege ins Freie suchen, nicht zum Ziele gelangen. alten unvollkommenen und vernachlässigten pflan¬
was sag' ich im Stich gelassen . .. bespuckt worden
zen-physiologischen Instituts, das in unzureichenden
Und so geht es ihm in dieser Frage selbst ...
wie die Hunde? Von den Deutschen! Und geradeso
Tief ergriffen denken wir diesem Buche nach. Räumlichkeiten von Privathäusern untergebracht
wird es ihnen jetzt ergehen mit dem Sozialismus
und dem Kommunismus. Wenn die Suppe erst Es ist voll von einer wehmütigen Schönheit voll war, einen modernen Neubau, ein neues, den Auf¬
gaben und Zielen der allgemeinen Botanik ange¬
aufgetragen ist, so jagen sie Euch vom Tisch.“
von jenem Rosenduft, in dem sein Held sich badet.
paßtes Gebäude besitzt.
Schnitzler identifiziert sich nicht mit allen Alle Personen stehen lebendig vor uns und wir
Prof Hans Molisch wurde — wie wir der
diesen Aeußerungen, er läßt in objektiver Weise
wollen ihnen gar nicht Adieu sagen. Das sind lauter
Zeitschrift „Geistiges Deutschland“ entnehmen —
die Meinungen über die Kämpfe der Juden unter¬
Menschen, deren Schicksal sich noch nicht vollendet
am 6. Dezember 1856 in Brünn geboren. In früher
einander und gegen ihre Entrechtung laut werden.
hat, und wir zweifeln nicht, daß auch der Dichter
Jugend, schon als Gymnasiast, beschäftigte er sich
Er schildert ausgezeichnet, wie Baron Wergenthin, sich nicht von ihnen trennt und daß er sie in einem
mit Vorliebe mit der Botanik und publizierte be¬
der von jedem Vorurteil frei ist und sehr viel mit
neuen Werke uns wieder zuführen wird. H. T.
reits 1879, nachdem er drei Jahre an der philo¬
Juden freundschaftlich verkehrt, doch immer er¬

sophischen Fakultät der Wiener Universität imma¬
staunt ist, daß die Juden mit ihm über ihre Sache
trikuliert gewesen war, seine erste Arbeit über
sprechen. Es kennzeichnet Wergenthin, daß ex es!