I, Erzählende Schriften 23, Der Weg ins Freie. Roman (Die Entrüsteten), Seite 369

23. Der Neg ins Frei
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R. Locisse. (Wüch. Müller), k. u. k. Hof- u. Univ.-Buchhandlung in Wien.
schen mit den Frauen, die ihnen nahetreten,
verlegl, aus dessen bewagtem Künstlerleben
in tragische Konflikte geraten, die je nach der
er fesselnde Scuilderungen heiteren und tragi¬
Charakteranlage der einzelnen in logischer
schen Gepräges gibt. — Der neue Roman von
Weise gelöst werden. — Gewisses Aufsehen
W. Heimburg, petitelt: Über steinige Weg,
wird der neue Roman von Ompteda, Minne
wird viel begehrt werden, namentlich vor der
betitelt, machen, denn er ist stark persönlich
Damenwelt, die der Verfasserin seit Jahren treu
gehalten. Einer, der selbst das Leid einer un¬
geblieben ist. — Heinz vom Berge, ein Pseu¬
glücklichen Ehe bis in die tiefsten Tiefen seiner
donym für eine in Hamburg lebende, den Desten
fein empfindenden Künstlerseele durchlitten,
Kreisen angehörende Persönlichkeit, tritt mit
schildert mit der Grausamkeit und Unerbittlich¬
einem interessanten Buch auf den Plan, mit dem
keit, die nur dem gegeben, der nach schwerstem
sich die zuständige Kritik gewiß ganz ausführlich
Leiden endlich überwunden hat, als Kampf
beschäft. gen wird. Der fesselnde Roman trägt den
zwischen Mann und Weib, den Kampf der
Titel Schatten und rollt uns in lebensvollen Bil¬
Wahrheit mit der Lüge, den Kampf der Vor¬
dega sein Menschenschicksale auf. Eine gewich¬
nehmheit mit der Gemeinheit, ein erschüttern¬
tige Stimme (Rektor E. Cammerhoff in Itzehoe)
des Ringen, bei dem der Sieger tiefere
hat sich darüber geäufert: =Kein Kritiker wird

Wunden davonträgt als der Besiegte.
in der psychologischen Begründung den gering
Auch die stets gerne gesehene Gabriele
sten Fehler entdecken können; denn der „Schat¬
ten“ ist Zug für Zug dem Leben abgelauscht,
Roman: Das Tränenhaus eingefunden. — Viel
lebenswahr und lebenswarm. Außerdem ist le¬
Erquicklicheres erfahren wir aus Roseggers
bendiger Fluß in der Handlung, ja Gramatische
neuem Buche: Alpensommer. Und nun hören
Steigerung, die zum Schluß überwältigend wirk:.
wir Rosegger selbst: =Alpensommer! Wie
Ich muß die Arbeit meisterhaft nennen.“
wird einem bei diesem Wort! Man fühlt sich
Von Hermann Hesse, der erst kürzlich bei
ausend Meter erhöht und höher und höher
seiner Anwesenheit in Wien als Vorleser vielen
schlägt das Herz. Eine Welt von Erinnerungen
Sympathien begegnete, liegen zwei neue Bücher
sprudelt auf in frischen, klaren Quellen.s
vor. Das eine betitelt sich Hermann Lauscher
Meine Weltluste, heißt es dann weiter, nist
und in ihm spiegeln sich die Gedanken und
das Wandern gewesen und geblieben, das
Stimmungen des zwanzigjährigen Dichters. Es
Wandern in den Bergen. Die einst so enge
ist daher für jeden, der sich für Hesses Werde¬
Waldheimat hat sich ausgeweitet über die
gang interessiert, ungemein reizvoll. Das andere
deutschen Alpen, während sie mir schon ver¬
Buch Hesses, ein Band Erzählungen, heißt:
loren schien. Nach langem Siechtum hat mein
Nachbarn. Wir sehen da allerlei bescheidene
Lebensläufe, Glückliche und vom Schicksal
Weg, statt in die Gruft, mich noch einmal, ja
viele Male in den letzten zehn Jahren, hinan¬
Verstoßene, bloßen Irrtum in der Lebens¬
geführt zu lichten, weitausschauenden Gipfeln.
formung, der gutgemacht werden kann, da¬
Von allen dem
von Bergvolk und Alpen¬
nehen auch Verkehrtheiten, die bis zum Grunde
wirken und ein Leben zerstören, Fleiß und
volk und von meinen drei Jugenden — will
Faulheit, Biedersinn und Schwindelsinn, kurz,
im Stengelglase eine Welt, und alles das von
wird Rosegger senior glauben aufs Wort.
Aber auch Rosegger junior (Hans Ludwig)
einer fast altmeisterlichen Hand treu, klug,
will gehört werden mit seinem neuen Werke:
mit einem Humor, der nicht grimassiert, und
Gottlieb Alcibiades Pengrat. — Schnitzlers
einem Ernst, der keine Trübheit aufkommen
Roman: Der Weg ins Freie ist von der Kritik
läst, vor Augen gestellt. — Daß Ludwig He¬
vesi Humor besitzt, das ist aus seinen früheren
aufs freundlichste behandelt worden; es wird
Humoresken und heiteren Geschichten bekannt.
sich zeigen, ol auch das Lesepublikum sich
diesem Lobe anschließt. — Auf den Inhalt
Auch in seinem neuen humoristischen Skizzen¬
deuten läßt der Titel des neuen Romans von
buch: Gut munkeln steckt viel Geist und Witz.
Stilgebauer: Das Liebesnest. — Der Roman
Der ewig junge Paul Heyse beschert uns
Herzblut von Rudolf Stratz bedeutet einen
in seiner Sammlung von Charakterbildern:
Menschen und Schicksale eine reiche Gabe.
Fortschritt in des Dichters Schaffen. Neben
dem stofflichen Reiz fesselt die glänzende
Der Band Erzählungen von Emil Mar¬
riot: Sterne verdient nähere Betrachtung. Diese
Gesellschaftschilderung, die Treffsicherheit in
der Herausstellung des innersten Seelenlebens
drei Novellen (Liebeshaß, Der Klub der
der handelnden Figuren. — Ein echtes Wiener
Fröhlichen, Ein Stern) stehen in einem inneren
Zusammenhange: Den Mittelpunkt einer jeden
Gemüt spricht aus Stüber-Gunthers kleinem
Skizzenbuche: Der Stellwagen und anderes
bildet ein gefeierter Künstler, ein =Sterne; in
Wienerisches. — Sudermanns Roman Das
der ersten ist es ein Schauspieler, in der zweiten
hohe Lied wird die Beliebtheit dieses rührigen
ein Maler und in der dritten ein Musiker, und
es wird in interessanter und eindrucksvoller
Schriftstellers nur befestigen helfen. Der Roman
gewährt dem Leser fesselnde Einblicke in ein
Weise geschildert, wie diese Ausnahme-Men¬
R. Lechner (Wilh. Müller), k. u. k. Hof- u. Univ.-Buchhandlung in Wien.