I, Erzählende Schriften 11, Frau Bertha Garlan. Roman, Seite 5

Bertha Garlan
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11. Frau
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„OBSERVER“ Nr. 40
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Die Wouns, Verlin
Ausschnitt aus:
N## 1/1F. 40 6
„Frau Vertha Garlan“. Roman von Arthur Schnitzler,
Berlin, S. Fischer. — Eine junge Witwe lebt mit ihrem Kinde!
— bescheiden glücklichen Verhältnissen, von guten Leuten um¬
geben, in einem Provinzstädtchen bei Wien. Infällig hört sie von
dem erfolgreichen Dirtuosentum eines Jugendfreundes, mit dem sie
das Konservatorium besucht hatte. Das weckt nun ihr Hoffnungs¬
leben. Sie schreibt dem Gefeierten, der sie nach Wien lockt und
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mühelos erreicht, was sie ihm als Nlädchen abschlug. Zu spät
erkennt sie ihre Derirrung und seine Frivolität. Aber nicht ge¬
enen, sendern geläuterten Herzens kehrt sie zu ihrem Kinde zurück.
Die Handlung umfaßt nur einige Cage. Künstlerische Darstellung und
hr
sittlicher Ernst machen das Buch zu einem epischen Musterwerk.—


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husse Me Mechereieu
n % 7907
Schunteler, Arthur, Frau Bertha Garlan.
K. 330.
In diesem Romane hat der Verfasser
der „Liebelei“ das Problem aufgegriffen,
ob eine junge Frau, die durch Jahre an
einen kranken Gatten gebunden ist, den
Liebesfreuden entsagen muss, und er bringt
dies mit der Frage in Zusammenhang, ob
eine junge Witwe dadurch, dass sie sich
nach dem Tode ihres ungeliebten Gatten,
durch den sie Mutter geworden, ihrem
einst und heute noch wirklich Geliebten
hingibt, eine Untreue begeht. In Frau
Bertha Garlan ist die letztere Art ver¬
treten, während der erstere Typus in einer
ihrer Freundinnen verkörpert erscheint.
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Diese hat, um sich eines keimenden
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Für 50 Zeitu
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Lebens zu entledigen, Gift gebraucht, was
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jedoch auch ihren Untergang herbeiführt.
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Von der Witwe aber sagt nun Schnitzler:
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„Sie ahnte das ungeheuere Unrecht in
gsausschnitte ist das
der Welt, dass die Sehnsucht nach Wonne
Im Geg
auch steht es den
ebenso in die Frau gelegt ward als in den
Abonnement du
er zu ändern.
Mann; und dass es bei den Frauen Sünde
Abonnenten frei
wird und Sühne fordert, wenn die Sehn¬
sucht nach Wonne nicht zugleich die Auszug enthaltendidie
Der „0
Sehnsucht nach dem Kinde ist.“ Ganzwjener Morgen¬
Inhaltsangabe
richtig, ausgenommen das „Unrecht“. und „Wiener Zeitung“)
blätter (T
Allerdings kommt es darauf an, ob man wirthschaftliche Leben
wodurch eine Udas Recht engherzig modern auffasst oder rd. Diese Mittheilungen
des In- und
nicht. In dieser Hinsicht gibt das Buch
werden in Wie
Schnitzler’s Gelegenheit genug, Anschau¬
ungen zu überprüfen, die Vorwürfe gegen
6
den Mann darstellen und sich wie ein
Freibrief für die Frau ausnehmen. In¬
Idessen meinen wir, dass die Frauen, die
Goethe „edel“ nennt, Frau Bertha Garlan
zum Trotz nicht zweifelhaft finden würden,
was sich ziemt.
F. Ch.